Schlagwort: Rennen 1

Report: Rennen Misano

Das vierte Rennwochenende der BOSS GP Racing Series 2023 in Misano war für die brasilianischen Piloten ein guter Anlass, Karneval zu feiern.

Der italienische Rennveranstalter PNK Motorsport hatte Sambatänzerinnen ins Fahrerlager eingeladen und damit ein glückliches Händchen bewiesen, denn nach dem Qualifying standen gleich zwei Brasilianer in der Startaufstellung ganz vorne.

Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) war der Favorit auf den Gesamtsieg beim Rennen in Misano. In Abwesenheit der Formel-1-Wagen, für die die Strecke in Misano nicht zugelassen ist, konnte der Ex-Formel-1-Pilot die Erwartungen erfüllen. Es waren die ersten beiden Gesamtsiege für den Fahrer im World Series V8-Boliden und der nächste Doppelpack in der OPEN-Kategorie. HS-Engineering-Teamkollege Paul O’Connell (IRL) plagte sich das ganze Wochenende über mit Elektrikproblemen. Zumindest in Rennen 1 konnte er mit Rang 2 in der OPEN-Kategorie anschreiben.

Harald Schlegelmilch: World Series schlägt GP2

Die FORMULA-Wertung war im ersten Rennen nur in der Startphase hart umkämpft. Simone Colombo (ITA, MM International) übernahm von Startplatz 3 in der Klasse kurzzeitig die Führung, ehe Rückkehrer Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) nach vorne stürmte und einen historischen Sieg einfuhr: Lange hatte kein Dallara World Series-Wagen (im Fall von Schlegelmilch aus der Generation 2012) gegen die am Papier etwas schnelleren GP2-Autos von Dallara gewonnen.

Das Duell des Wochenendes lieferten sich Schlegelmilch und Adriano Buzaid (BRA, MM International) im zweiten Rennen Sonntagmittag. Nachdem Schlegelmilch am Samstag dafür sorgte, dass HS Engineering gleich in zwei Klassen triumphierte, konnte Buzaid seine Poleposition am Sonntag in einen Sieg ummünzen. Die komplette Renndistanz waren die beiden zusammen unterwegs, kaum mehr als eine Sekunde trennte das dominierende Duo im Verlauf des längeren Sonntagsrennens. Die Ziellinie überquerte Buzaid letztlich mit nur 0,8 Sekunden Vorsprung.

Nicolas Matile (vo.) war am Sonntag bestplatzierter Fahrer mit einem Auto-GP-Wagen

Nicht nur, dass abermals ein nur winziger Vorsprung Sieger und Zweitplatzierten in der FORMULA-Klasse trennten, nein, auch der Debütsieg des Brasilianers Buzaid ist eine Sensation. Nachdem der heute 35-Jährige vor mehr als zehn Jahren in der britischen Formel-3-Meisterschaft vorne mitfuhr, legte er eine längere Rennpause ein. Für das italienische Team MM International kehrte er an diesem Wochenende in Misano zurück in einen Formelrennwagen und erreichte die Plätze 2 und 1. MM International hatte gleich mehrfach Grund zur Freude, denn auch Simone Colombo setzte sich im Duell um Rang 3 gegen seinen Erzrivalen Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) abermals knapp, aber doch durch und holte sich so zwei weitere Podestplätze und die nächsten wichtigen Punkte für eine mögliche Titelverteidigung.

Fabian Vettel (GER, Top Speed) landete im ersten der zwei Rennen an diesem Wochenende auf Rang 5. Das war bemerkenswert, nachdem er am Freitag nach einem Unfall zur näheren Überprüfung sogar ins Krankenhaus musste. In einem Ersatzwagen seines österreichischen Teams Top Speed konnte er dann aber nach ärztlicher Freigabe am Qualifying und am Rennen teilnehmen. Im Sonntagsrennen erreichte „Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) den fünften Platz. Bester Auto-GP-Bolide innerhalb der FORMULA-Klasse: in Rennen 1 Jean-Christophe Peyre (FRA, Zig-Zag), in Rennen 2 Nicolas Matile (MCO, Zig-Zag).

Nachdem zuletzt am Red Bull Ring Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) SUPER LIGHTS zweimal gewann, war nun wieder Henry Clausnitzer (WF Racing) an der Reihe. Der Deutsche macht sich mit den Saisonsiegen 5 und 6 in der Klasse der Sechszylinder-Autos weiter aus dem Staub. Wenngleich, Walter Colacino (ITA, Colacino Racing) im 1996er-Formel-3000 vor allem im zweiten Rennen eine gutes Tempo hinlegte. Der Italiener wurde bei seinem Heimrennen zweimal Zweiter.

Gesamtes Podium nach Rennen 1: v.li. Colacino, Buzaid, O’Connell, Pizzonia, Schlegelmilch, Clausnitzer, Colombo

In drei Wochen gibt’s eine Fortsetzung. Die BOSS GP Racing Series kehrt vom 11. bis 13. August auf den TT Circuit nach Assen zurück, wo beim Jack’s Racing Day Zehntausende Zuschauer erwartet werden.

Report: Rennen 1 Red Bull Ring

Die BOSS GP Racing Series war der Höhepunkt des ersten Renntages beim Red Bull Ring Classics 2023. Gerstl und Pizzonia mit nächsten Siegen, Colombo erkämpft sich FORMULA-Sieg und Premierenerfolg für Eisinger-Sewald.

Vor einer tollen Zuschauerkulisse und bei bestem Frühlingswetter lieferten die schnellsten Formelboliden der Welt eine großartige Show in Spielberg. In der ersten Rennhälfte des 20-minütigen Samstagsrennen blieben Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Toro-Rosso-F1, Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im Benetton-F1 und Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) im modifizierten World-Series-Dallara eng beisammen. Pizzonia zog schnell an Ehninger vorbei und machte sich auf den Weg in Richtung Gerstl. Dieser spielte mit und die beiden erfahrenen Piloten tauschten Positionen. Pizzonia führte das Feld nach einer Safety-Car-Phase an, doch Gerstl schaltete einen Gang höher und übernahm mit Rundenzeiten unter 1 Minute und 15 Sekunden erneut die Führung und gewann zum fünften Mal in diesem Jahr. Während sich Antonio Pizzonia in der OPEN-Klasse die vollen Punkte sicherte, holte Ulf Ehninger den zweiten Rang bei den Formel-1-Wagen. Zweitplatzierter der OPEN-Klasse wurde Paul O’Connell (IRE, HS Engineering), der mit einem Bremsplatten an einem der Vorderreifen eine weit bessere Gesamtplatzierung vergab.

Die Spitzenplätze in der FORMULA-Klasse waren abermals hart umkämpft: Auch wenn Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) und Fabian Vettel (GER, Top Speed) mehrere Versuche starteten, Simone Colombo (ITA, MM International) den Sieg streitig zu machen, blieb dieser auch bei den Überrundungen geduldig und gewann erneut knapp vor Ghiotto. Fabian Vettel konnte das italienische Duo zwischenzeitlich trennen, nach der Safety-Car-Phase kam Ghiotto aber besser in der Gänge und überholte den Deutschen wieder. Vettel war mit Rang 3 beim Debüt im Formel-Rennwagen aber überaus zufrieden.

Podest am Samstag: v.li. Ghiotto, Clausnitzer, O’Connell, Ehninger, Pizzonia, Colombo, Gerstl, Eisinger-Sewald, Vettel

Ein ebenso sensationelles FORMULA-Debüt absolvierte Alexander Geier (AUT, Geier Racing). Dem jungen Österreicher gelang im Dallara-GP2 die zweitbeste Rundenzeit in der Klasse, im Klassement kam er hinter Vettel als Vierter ins Ziel. Auf Rang 5 folgte Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing), auf Rang 6 Thomas Jackermeier (GER, Top Speed). Der siebentplatzierte„Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) vergab eine bessere Platzierung kurz vor Schluss mit einem Dreher. Pech hatte auch Marco Minelli (ITA, AM Sport System) bei seinem Debüt. Er drehte sich am Ende der zweiten Runde ausgangs der letzten Kurve und musste das Rennen schon früh aufgeben.

Überragend fuhr der Österreicher Stefan Eisinger-Sewald (Red Rose Racing) zum Heimsieg in der SUPER LIGHTS-Klasse. Nach einem Problem mit dem Schaltgestänge im Qualifying lief der Formel-3000-Wagen des BOSS GP-Rookies fehlerfrei. Damit setzte er sich bei seinem zweiten Rennwochenende in der BOSS GP Racing Series gegenüber dem Deutschen Henry Clausnitzer (WF Racing) durch.

Das zweite Rennen startet am Sonntag um 10:40 Uhr Ortszeit.

Fotos: Erwin Strassnigg/BOSS GP, Michael Jurtin

Report: Rennen 1 Hockenheim

Vor einer Rekordkulisse beim Bosch Hockenheim Historic brachte die BOSS GP Racing Series Formel 1, Formel 2 & Co. zurück auf den Hockenheimring. Podestplätze für die Deutschen Henry Clausnitzer, Ulf Ehninger und Andreas Fiedler.

Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) dominierte die BOSS GP F1 Class im Toro Rosso STR1 und kontrollierte das Tempo vor Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im neun Jahre älteren Benetton B197. Für Gerstl war es der dritte Sieg, für Ehninger das dritte Podium in der neuen Saison.

Abermals stand für Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) die Jagd nach der schnellsten Runde im Fokus. Mit 1:29.007 min gelang ihm das im World Series Dallara-Gibson auch. Paul O’Connell, angereist aus Irland und ebenfalls betreut von HS Engineering, wurde nach dem Qualifying in die OPEN-Klasse versetzt. Sein Auto ist ein World-Series-Dallara aus dem Jahr 2002, der mit einem 3,3 Liter Nicholson McLaren getunten Cosworth-V8 deutlich mehr leistet als ursprünglich. O‘Connell klassierte sich im Vorderfeld inmitten der Formel 2 und in der OPEN-Klasse hinter Pizzonia auf Platz 2.

Das gut besuchte Motodrom bekam die volle Dröhnung der BOSS GP Racing Series geboten

Zahlreiche Verschiebungen gab es in der FORMULA-Klasse im Laufe des 20-minütigen Rennens. Trotz einer Safety-Car-Phase nach einem Dreher von Alexander Seibold (SUI, Seibold Auto + Sport) blieb Andreas Fiedler noch genügend Zeit, um in die Top-3 vorzudringen. Der Niederbayer schob sich peu à peu von Startplatz 8 nach vorne und verteidigte den umkämpften letzten Podestplatz gegen „Checco“ Malavasi, der sich mit Rang 4 zufriedengeben musste. Für Fiedler war es beim Debüt in einem GP2-Dallara der Generation 2008 der erste Podestplatz seit 2020.

Vorne war es ein erneut episches Duell zwischen Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), welches sich bis zur Ziellinie immer wieder zuspitzte. Letztlich entschieden 0,085 Sekunden über Sieg und Rang 2. Colombo behielt die Überhand, holte den zweiten Saisonsieg und baute seine Tabellenführung aus.

Florian Schnitzenbaumer (GER) erholte sich von einem Dreher in der Anfangsphase und klassierte sich immerhin noch auf Rang 5 vor Top-Speed-Teamkollege Thomas Jakoubek (AUT). Das innerfamiliäre Duell zwischen Thomas Jackermeier (Rang 8) und seinem Sohn Simon (Rang 10) entschied Thomas für sich. Er wird morgen Sonntag um 9:35 Uhr auch bei der BOSS GP Hypercar Demonstration zu sehen sein, wenn er seinen über 1.000-PS-starken Aston Martin Valkyrie um den 4,6 Kilometer langen Kurs pilotieren wird.

Henry Clausnitzer (GER, WF Racing) konnte es kaum glauben, denn schon zum dritten Mal in drei Rennen holte er sich den Sieg bei den SUPER LIGHTS. Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) durfte zwar noch die Trophäe für Klassenrang 2 mit nach Hause nahmen. Aufgrund eines Kupplungsdefekts und einem anschließenden Schaden im Getriebe musste er aber frühzeitig das Rennen beenden. Weil das vor Ort irreparabel ist, wird Eisinger-Sewalds Ralt RT23 Formel 3000 erst wieder bei der nächsten Veranstaltung am Red Bull Ring zu sehen sein.

Am Sonntag folgt ein zweites Rennen über die längere Distanz von 25 Minuten. Der Rennstart ist für 14:05 Uhr angesetzt und ist erneut auch im Livestream zu verfolgen.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen 1 Paul Ricard

Der Formel-1-Ferrari F2008 des Anglo-Amerikaners Peter Mann führte das Feld der BOSS GP Racing Series in das erste Saisonrennen. Das war nur eines von zahlreichen Highlights beim Grand Prix de France Historique am Samstag.

Abermals behielten sowohl Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) als auch sein Toro Rosso STR1 Formel-1-Wagen einen „kühlen Kopf“. Der Rekord-Meister sicherte sich die Siegertrophäe beim ersten von 14 Saisonrennen 2023. Seinen Pokal bekam der Salzburger von den französischen Rennlegenden Jean Alesi, Rene Arnoux und Franck Montagny im stimmungsvollen Rahmen des Paddocks überreicht. Den Applaus der Fans genossen mit ihm auch Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) als Zweiter und Didier Sirgue (FRA, LRS Racing) als Dritter der BOSS GP F1 Class.

Beim Grid Walk vor dem Rennstart konnten die Fans den BOSS GP-Boliden ganz nahe sein

Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) verteilte vor dem Start noch fleißig Autogramme, bevor er wenige Minuten später Rundenzeiten unter 1:50 Minute in den Kurs brannte. Schließlich setzte er zur Freude seines Teams im World-Series-Wagen eine beeindruckende Bestzeit von 1:47.092 – der Sieg in der OPEN-Klasse war nur noch Formsache. Es war der erste Sieg für Pizzonia in einem Formelwagen seit seinem Triumph in der AutoGP-Meisterschaft vor acht Jahren.

Brisant ging es in der FORMULA-Klasse zur Sache: Polesetter Marc Faggionato (MCO), erstmals in den Farben von MM International, blieb am Start zur Aufwärmrunde stehen und musste somit den fliegenden Rennstart als Letzter in Angriff nehmen. Doch schon nach wenigen Kurven war der Paul-Ricard-Spezialist wieder im Spitzenfeld angekommen. Dort kam es schon in der ersten Runde zur Fortsetzung des Duells zwischen Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) in ihren GP2-Dallaras. Nach einem Ausrutscher Colombos und einer anschließenden Kollision zwischen den beiden Italienern war das Rennen für Ghiotto vorbei, Colombo wiederum musste sich in seiner Box eine neue Fahrzeugnase abholen. All das half Faggionato dabei, den Zwischenfall am Vorstart vergessen zu lassen und in Richtung Sieg zu rasen. Der Monegasse holte sich heute seinen dritten BOSS GP-Sieg nach Brünn 2018. Ebenso für eine Aufholjagd belohnt wurde Colombo, der Rang 2 holte. Unbeeindruckt von den Duellen rund um ihn blieb „Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) mit Rang 3 erfolgreich. Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing) als starker Vierter verpasste unglücklich knapp das Podium. Als Fünfter beendete Jean-Christophe Peyre (FRA, Zig-Zag) sein Heimspiel im einzigen AutoGP-Wagen.

Rene Arnoux (li.) mit den erfolgreichen BOSS GP-Piloten

Aufgrund der Zwischenfälle in der FORMULA-Klasse konnte auch SUPER LIGHTS-Pilot Henry Clausnitzer (GER, WF Racing) das Rennen in den Top-10 beenden und gleich bei seinem ersten BOSS GP-Rennen einen Klassensieg einfahren. Das zweite Rennen über 25 Minuten startet morgen um 15:15 Uhr Ortszeit und ist erneut mit ausführlichen Vorberichten im Livestream zu sehen.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen 1 Misano

Harald Schlegelmilch holt sich mit Rundenrekord seinen neunten Saisonsieg. Simone Colombo reicht ein zweiter Platz für den Gewinn des FORMULA-Titels. Sieg für Alexander Geier bei den SUPER LIGHTS.

Während am Vormittag noch die Cinturato-Regenreifen aufgezogen wurden, war davon vor dem ersten Rennen keine Rede mehr. Pünktlich vor dem Start beim Pirelli Grande Finale 2022 am World Circuit Marco Simoncelli in Misano trocknete es auf. Damit war für das PS-Festival der BOSS GP Racing Series alles angerichtet. Es ging ja auch noch um einen Meistertitel.

BOSS GP OPEN Class

Alle Augen waren aber zunächst auf die Rundenzeiten von Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) im Dallara World Series V8 gerichtet. Der Wagen umrundete die italienische Rennstrecke nahe der Adria so schnell, wie noch nie ein Bolide zuvor. Schlegelmilch holte sich demnach nicht nur den neunten Saisonsieg in der OPEN-Wertung, sondern schreibt mit dem neuen sensationellen Rundenrekord von 1:21.822 auch Geschichte. Zuvor lag der Rundenrekord bei 1:25.380, aufgestellt in einem Rennen zur Euroseries 3000 von Clivio Piccione. Auf der fahrtechnisch anspruchsvollen und eher winkeligen MotoGP-Rennstrecke bedeutete das für Schlegelmilch umgerechnet eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 186 km/h.

BOSS GP FORMULA Class

Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) tat noch einmal alles in seiner Macht stehende, um die Titelchance zu wahren. Doch der Rennsieg im ersten Lauf war nicht genug. Simone Colombo (ITA, MM International) reichte ein zweiter Platz zum vorzeitigen Titelgewinn. Damit muss Ghiotto nach drei Titeln in Folge seinen „Thron“ räumen. Für Colombo war es die Krönung seiner erst zweiten BOSS GP-Saison. Den italienischen „Feiertag“ vervollständigte Luca Martucci (ITA, MM International) mit Rang 3. Martucci kam nur langsam in Schwung, überholte aber je länger das Rennen dauerte, Gegner um Gegner und freute sich anschließend über sein erstes Podium dieses Jahres.

Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing) holte mit Rang 4 ebenfalls seine beste Saisonplatzierung. Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) konnte mit Rang 5 weitere Punkte auf Zdenek Chovanec-Lopez (PRT, MM International) in der Meisterschaft gutmachen. Im letzten Saisonrennen hat er damit gute Chancen, noch auf Gesamtrang 4 vorzustoßen.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Nach dem überraschenden vierten Rang im nassen Qualifying war Alexander Geier (AUT, Geier Racing) im Startgetümmel mittendrin statt nur dabei. Doch Geier im unterlegenen 6-Zylinder-World-Series hielt sich auch im Rennen wacker und lange Zeit sogar auf Gesamtrang 4. Nur Martucci konnte ihn in der Schlussphase noch überholen. Mit dem fünften Platz inmitten der GP2-Boliden zeigte der erst 16-Jährige erneut sein Talent. Der Klassensieg bei den SUPER LIGHTS war damit nur Formsache, Walter Colacino (ITA, Walter Colacino Racing) im älteren Formel 3000 wurde hinter Geier Zweiter.

Morgen Sonntag werden die V8- und V6-Motoren zum letzten Mal in dieser BOSS GP-Saison gezündet. Der Rennstart zum zwölften Saisonrennen erfolgt um 11:05 Uhr Ortszeit. Der Eintritt ist frei.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen 1 Mugello

Andreas Hasler holt sich den Titel bei den BOSS GP SUPER LIGHTS. Favoritensiege für Gerstl (F1) und Schlegelmilch (OPEN) sowie ein vorentscheidender Sieg für Simone Colombo in der FORMULA-Wertung.

Die Pirelli Cinturato-Regenreifen blieben diesmal in den Garagen. Bei leichter Bewölkung und besten klimatischen Bedingungen ging das neunte von zwölf Saisonrennen in der Toskana über die Bühne. 20 Minuten mussten wie gewohnt im Samstagsrennen beim „Forza Fanatec“ in Mugello absolviert werden. Die Gruppe der Formel-1-Autos wurde in bewährter Manier mit Abstand zu den anderen drei Klassen gestartet.

BOSS GP F1 Class

Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) kontrollierte von der Poleposition aus das erste Rennen des Wochenendes. Im Toro Rosso STR 1 aus dem Jahr 2006 gab der 7-fache BOSS GP-Meister das Tempo vor, nur phasenweise konnte Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) bei seinem F1-Debüt am Mugello Circuit mithalten. Jackermeier behauptete sich dafür gegenüber dem schnellsten Piloten aus der OPEN-Wertung, Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering), der nach einem frühen Restart nahe am Heck des Toro Rosso STR 3 hing. Für Jackermeier gab’s für den zweiten Rang 22 Punkte, die ihn nun ex-aequo mit Ulf Ehninger auf den zweiten Tabellenrang hinter Gerstl bringen.

BOSS GP OPEN Class

Harald Schlegelmilch brachte den verbesserten World-Series-Boliden erneut als Erster und ohne technische Probleme ins Ziel, wodurch dessen Team HS Engineering den siebenten Saisonsieg beim siebenten Antreten feierte.

BOSS GP FORMULA Class

Was die Meisterschaft angeht, unterlief Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) bereits in der ersten Runde ein folgenschwerer Fehler. Der amtierende Meister rutschte noch in Runde 1 mit kalten Reifen von der Strecke und musste das Rennen vorzeitig beenden. Damit war die Bahn frei für Simone Colombo (ITA, MM International), der das Rennen an der Spitze kontrollierte. Der Abstand auf den Nächsten im Ziel betrug allerdings nicht einmal eine Sekunde. Salvatore de Plano (ITA, MM International) fuhr bei seinem dritten Start in diesem Jahr zum ersten Mal auf das Podest. Mit 1:37.701 legte De Plano auch die schnellste Runde in seiner Klasse hin. Dem hatte auch Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) nichts entgegenzusetzen. Er holte mit Rang 3 sein bereits drittes Top-3-Ergebnis in Folge. Bei drei Italienern ganz vorne, wurde zurecht die „Fratelli d’Italia“ (italienische Nationalhymne) gespielt. Colombo geht morgen mit 58 Punkten Vorsprung auf Ghiotto ins Rennen. Hält er im Rennen einen Vorsprung von 50 Punkten oder mehr, könnte sich Colombo bereits am Sonntag als Nachfolger von Ghiotto feiern lassen.

Dahinter kämpfte sich Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag) nach seinem verpatzten Qualifying wie erwartet durch das Feld. Ähnlich wie Alexander Seibold (GER, Seibold Auto + Sport) gelangen ihm einige sehenswerte Überholmanöver. Nach einem Fahrwerksumbau konnte Seibold mit schnellen Rundenzeiten bis auf Rang 5 hinter Faggionato nach vorne fahren. Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) im einzigen World Series 3,5 V8 hielt sich lange Zeit vor den beiden GP2-Autos, am Ende wurde es Rang 6 vor Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) und Bruno Jarach (ITA, Eesti Motorsport). Pech hatte Luca Martucci (ITA, MM International), der mit Elektronikproblemen verspätet ins Rennen ging und das Rennen mit einer Runde Rückstand beendete.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Harald Schlegelmilch hatte bereits nach dem Rennwochenende in Brünn den Titel in der OPEN-Klasse sicher , nun war Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) bei den SUPER LIGHTS an der Reihe. Der ehemalige Bergrennfahrer gewann zum vierten Mal in diesem Jahr seine Klasse. Weil Alexander Geier (AUT, Geier Racing) die Getriebeprobleme aus dem Qualifying auch fürs Rennen nicht beheben konnte, blieb Haslers wichtigster Gegner diesmal ohne Punkte. Damit kann Hasler vor den letzten drei Saisonrennen nicht mehr von der Spitze verdrängt werden. Den zweiten Platz in Mugello holte sich Walter Colacino (ITA, Colacino Motorsport) im Formel 3000, Baujahr 1998.

Das zehnte Saisonrennen folgt morgen Sonntag um 13:15 Uhr Ortszeit. Zuvor gibt es um 10:00 Uhr ein zehnminütiges Warm-up der BOSS GP Racing Series. Tickets sind noch an der Tageskasse erhältlich.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Brünn Rennen 1

Jackermeier feiert bei trickreichen Bedingungen souverän seinen Premierensieg, Colombo verwandelt „Pole“ in der FORMULA-Klasse zum Sieg, SUPER LIGHTS-Triumph für Geier

Der Wettergott hatten mit den Piloten der BOSS GP Racing Series kein Einsehen. Wenige Minuten vor dem Start des ersten Rennens öffnete der Himmel seine Schleusen. Das Rennen auf der teils nassen Fahrbahn wurde so zur Herausforderung für die Piloten in ihren Big Open Single Seaters.

BOSS GP F1 Class

Polesetter Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) stand in der Klasse der Formel-1-Wagen ebenso wie sein Teamkollege Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) wegen des Regenschauers vor Rennbeginn vor einer schwierigen Entscheidung: Trockenreifen drauf behalten oder die Pirelli Cinturato-Profilreifen aufziehen? Teile der Strecke waren feucht, andere wiederum trocken. Jackermeier und Gerstl entschieden sich beide für die Trockenreifen auf ihren Boliden. Jackermeier mit seinem Toro Rosso STR3 mit Ferrari-V8 nutzte die Poleposition ideal und startete furios ins Rennen. Ingo Gerstl kam nach der Aufwärmrunde in die Box und musste seinen Toro Rosso STR1 vorübergehend parken. Wenige Minuten vor dem Ende des Rennens fuhr Gerstl wieder auf die Strecke, kehrte aber prompt wieder in die Box zurück. Jackermeier verwaltete den Vorsprung ideal, machte keine Fehler bei den tückischen Bedingungen und feierte seinen ersten Sieg im Rahmen der BOSS GP. 

Ingo Gerstl (li.) musste sich diesmal mit Platz 2 hinter Premieren-Sieger Thomas Jackermeier (re.) begnügen

BOSS GP FORMULA Class

Alle Starter der FORMULA-Klasse entschieden sich beim Start des Rennens für die Pirelli P Zero Trockenreifen. Das Fahrgeschick der Lenkrad-Akrobaten wurde damit noch einmal mehr auf die Probe gestellt. Simone Colombo (ITA, MM International) setzte die erste Startposition ideal um und konnte sich bei den abtrocknenden Bedingungen zunächst absetzen. Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) hielt sich bei den zunächst feuchten Bedingungen noch zurück. Nach und nach legte sich der erfahrene Italiener aber Gegner für Gegner zurecht und arbeitete sich bis auf Platz 2 vor. In den Schlussminuten folgte ein spannendes Duell zwischen Colombo und Ghiotto um den Sieg, Colombo konnte den Sieg aber über die Ziellinie retten. Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) fuhr lange Zeit auf Platz 2, musste nach harten Kampf auf der Start-Ziel-Geraden aber seinen Teamchef und -kollegen Ghiotto passieren lassen. Salvatore de Plano (ITA, MM International) und Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) rundeten die Top-5 dieses spektakulären Rennes der FORMULA-Klasse ab. Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing), im Qualifying noch im Vorderfeld klassiert, kam knapp vor Ende des Rennens an die Box und musste seinen GP2-Boliden vorzeitig abstellen.

Enges Finish zwischen Colombo (v.) und Ghiotto

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

In der SUPER LIGHTS-Kategorie der 6-Zylinder-Autos konnte sich Alexander Geier (AUT, Geier Racing) den nächsten Sieg vor Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) sichern. Geier, auf Slicks ins Rennen gegangen, übernahm kurz nach dem Start die Führung von Hasler und kontrollierte schließlich das Tempo an der Spitze. Im Schlussspurt versuchte Hasler noch einmal den Rückstand auf Geier zu verkürzen. Letztlich vergebens, Hasler fuhr bei abtrocknenden Bedingungen einen sicheren zweiten Platz nach Hause.

Geier schlug sich bei schwierigen Verhältnissen ausgezeichnet

Nach dem Spektakel am heutigen Tag dürfen sich die Fans am Sonntag auf Teil 2 der Rennaction freuen. Das zweite und finale Rennen der BOSS GP in Brünn geht morgen ab 12:50 Uhr Ortstzeit (Livestream) über die Bühne.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Le Castellet Rennen 1

Vor den glänzenden Augen der französischen Rennlegenden Jean Alesi, Jean-Pierre Jarier und Rene Arnoux trotzten die BOSS GP-Piloten und ihre einzigartigen Boliden der Hitze der Cote d’Azur.

Bei 32 Grad Außentemperatur starteten die 20 Piloten der BOSS GP Racing Series ins fünfte Saisonrennen 2022. Weil ein Fahrzeug am Vorstart stehenblieb und die Bergung einige Zeit in Anspruch nahm, wurde das Rennen wenige Minuten später hinter dem Safety-Car neu gestartet.

BOSS GP F1 Class

Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) machte das, was er 2022 schon öfter gemacht hat: das Tempo kontrollieren. Mit Bedacht auf den wertvollen Toro Rosso F1 versuchte er die Kontrahenten im Rückspiegel in Schach zu halten. Das gelang souverän, damit gewann Gerstl zum fünften Mal in diesem Jahr die F1-Wertung. Nach zuletzt einigen technischen Problemen am Benetton B197, sah auch Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) heute wieder die Zielflagge. Bei seinem ersten Antritt in Le Castellet fuhr er ein tadelloses Rennen, welches mit Punkten für den zweiten Rang belohnt wurden. Zu Rennbeginn folgte ihm noch Didier Sirgue (FRA, LRS Racing) formatfüllend im Rückspiegel. In weiterer Folge verlor dieser aber den Anschluss an Ehninger. Nichtsdestotrotz beendete Sirgue bei seinem BOSS GP-Comeback nach einigen Jahren Pause das Rennen mit dem bildschönen Jaguar R2 (mit R5-Lackierung) auf dem dritten Rang.

BOSS GP OPEN Class

Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) durfte die Siegertrophäe für die Klasse ohne Hubraumlimit abholen. Der eigene Ansporn ist aber, die Formel-1-Autos zu jagen. Mit der schnellsten Runde von 1:48.371 fehlten dem ehemaligen Formel-3-Profi im ersten Lauf auch nur wenige Zehntel auf die schnellste Runde des Rennens, gefahren von Ingo Gerstl.

Rene Arnoux gratuliert den Top-3 der BOSS GP F1 Class

BOSS GP FORMULA Class

Zdenek Chovanec-Lopez (PRT, MM International) baute mit seinem vierten Saisonsieg den Vorsprung in der umkämpften Wertung der FORMULA-Klasse weiter aus. Das spannendste Duell des Rennens fand aber erneut hinter dem Rennsieger statt. Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) setzten ihr Duell vom letzten Rennwochenende am Red Bull Ring nahtlos fort. Das ganze Rennen über „hing“ Ghiotto im Getriebe von Colombo, mehrfach versuchte er an Colombo vorbeizugehen, sogar in der Anfahrt zur Mutkurve „Signe“ am Ende der langen Mistral-Geraden. Letztlich war es erneut Colombo, der wie schon in Spielberg den zweiten Platz behaupten konnte. Knapp am Podium vorbei fuhr Francesco Malavese (ITA, Scuderia Palladio) mit Platz 4. Hinter Malavese folge der schnellster Auto-GP-Lola von Nicolas Matile (MCO, Zig-Zag). Matile gönnte sich keine Verschnaufpause, sondern nahm im Anschluss auch am Rennen der Formel-1-Wagen aus den 1970er-Jahren teil. Auf den weiteren Plätzen folgten Walter Steding (GER, Scuderia Palladio), der nach technischen Problemen im Qualifying durchfahren konnte und Thomas Jackermeier (GER, Top Speed), der nach einem Getriebedefekt an seinem Toro Rosso STR3 am Freitag vom Formel 1 in den GP2-Dallara umgestiegen war. Bester Franzose in der FORMULA-Wertung wurde David Moretti (Griffith‘s) als Neunter.

Yannick Dalmas mit dem Zweitplatzierten Simone Colombo

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Der mit 16 Jahren jüngste Teilnehmer in der BOSS GP Racing Series, Alexander Geier (AUT, Geier Racing), wandelte seine erste Poleposition bei seinem ersten Renneinsatz auch gleich in einen Sieg um. Damit konnte Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) zum ersten Mal in diesem Jahr nicht die vollen Punkte einstecken. Mit Rang 2 bleibt Hasler aber weiterhin ungefährdet in der Tabellenführung.

Erster Sieg für Alexander Geier (re.)

Das sechste Saisonrennen folgt morgen Sonntag um 15:30 Uhr Ortszeit. Zuvor gibt es um 9:35 Uhr noch ein zehnminütiges Warm-up. Das Rennen ist live im französischen Fernsehen und auf dem YouTube-Kanal des TV-Senders Automoto la chaîne (nur in Frankreich) zu verfolgen.

Fotos: SMW MEDIA

Report: Hockenheim Rennen 1

Zehntausende Fans hörten aufmerksam hin, als die BOSS GP ihr Comeback auf dem Hockenheimring gab.

Der Lette Harald Schlegelmilch (HS Engineering) vollbrachte im ersten Saisonrennen 2022 das seltene Kunststück, vom letzten Startplatz aus noch den FORMULA-Klassensieg einzufahren. Schon nach der ersten Runde lag der ehemalige Trophysieger der deutschen Formel 3 in den Top-3 der Klasse, in der sechsten Runde schließlich überholte er auch den bis dahin führenden FORMULA-Piloten Zdenek Chovanec-Lopez (CZE, MM International). Schlegelmilch siegte damit nach Spielberg und Brünn 2021 zum vierten Mal in der BOSS GP Racing Series. Chovanec-Lopez freute sich ebenfalls über den zweiten Rang in seinem BOSS GP-Debütrennen.

Dahinter bildete sich längere Zeit über ein Dreikampf zwischen den Italienern Marco Ghiotto (Scuderia Palladio), Simone Colombo und Luca Martucci (beide MM International) – stehende Räder und Ausbremsversuche inklusive. In der vorletzten Runde gelang Colombo gegen Ghiotto das entscheidende Ausbremsmanöver in der Spitzkehre. Damit sprang Colombo „last minute“ noch aufs Podest.

Hinter Ghiotto und Martucci kam der Ire Paul O’Connell („Ich lebe meinen Traum“) von HS Engineering mit etwas Abstand als Sechster ins Ziel. Um Klassenrang 7 wurde noch bis zur Ziellinie gekämpft: Bianca Steiner (AUT, Steiner Motorsport), die zwischenzeitlich schon an Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) vorbei war, klagte über plötzlichen Leistungsverlust. Schließlich reichte es knapp nicht mehr, Steding den siebenten Platz streitig zu machen. Als Neunter beendete Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing) sein Debütrennen in der BOSS GP Racing Series ebenfalls in den Top-Ten.

OPEN-Rennsieger Ingo Gerstl von Team Top Speed

Zur OPEN-Klasse: Diese war erneut sichere Beute für Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Toro-Rosso-F1. Der Tübinger Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im Benetton-F1 hielt sich dahinter aus allen Streitereien der FORMULA-Klasse geschickt heraus und sicherte sich so Rang 2. Sein Benetton-Zwilling Phil Stratford (USA, Penn Elcom) war nur kurz zu sehen, mit technischen Problemen musste er das Rennen schon frühzeitig aufgeben.

Zu den Geschlagenen aus Lauf 1 zählte u.a. auch Michael Aberer (MA Motorsport): Der Österreicher machte es wie Sebastien Vettel und versenkte seine Chancen auf eine Topplatzierung im Kiesbett der Sachs-Kurve – der Schaden am GP2-Wagen sollte aber bis zum zweiten Rennen behoben sein. Startzeit für Lauf 2 ist morgen Sonntag um 15:55 Uhr (CEST), davor läuft um 11:05 Uhr das Warm-up. Auch wieder zu sehen im Livestream auf www.hockenheim-historic.de/live

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report Rennen 1 Misano

Ghiotto wehrt alle Angriffe ab und triumphiert erneut.

Nicht nur der Asphalt kochte an diesem Rennsamstag bei der BOSS GP-Premiere am World Circuit Misano. Es kochte auch unter den Helmen, denn zahlreiche Piloten rechneten sich wegen der geschlossenen Abwesenheit der Formel 1 und IndyCars aus der OPEN-Klasse dieses Mal Chancen auf den Gesamtsieg aus. Aus Reihe 1 starteten Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) und Gianluca De Lorenzi (RSM, GDL Racing) ins 20-minütige Rennen. Doch schon auf den ersten Metern bekamen sie Gesellschaft von dem aus der zweiten Reihe ins Rennen gegangene Luca Martucci (ITA, MM International), der sich danebendrückte und die Führung übernehmen wollte. Doch Ghiotto hielt dagegen, bremste innen und ein wenig später als Martucci, und behielt so die Spitzenposition. Dahinter ging Martucci gegen Colombo und Fiedler der Platz aus, dabei kam es zur Kollision mit Thomas Jackermeier, der den Dallara-GP2 von Martucci touchierte. Beide Piloten konnten das Rennen fortsetzen, Jackermeier allerdings erst nach einem Kontrollstopp bei seiner Crew an der Box.

Weiter hinten im Feld war in Runde 2 Schluss für Christian Ferstl, der sich gerade in einem intensiven Dreikampf mit Bruno Jarach (EST, Eesti Motorsport) und Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) befand. Weil der Wagen von Bergrenn-Spezialist Ferstl ungünstig parkte, wurde das Fanatec Safety-Car auf die Strecke geschickt.

Beim Restart war Ghiotto dem nächsten Angriff ausgesetzt, denn Colombo versuchte gleich in der ersten Kurvenpassage, einer langsamen Rechts-Links-Rechts-Kombination, am Titelverteidiger vorbeizugehen. Ghiotto blockte aber raffiniert ab, Colombo demolierte sich beim gescheiterten Überholversuch noch dazu den Frontflügel. Es dauerte nicht lange, bis De Lorenzi die daraus resultierenden Handlingprobleme von Colombo nutzte und wieder Rang 2 einnahm. Schnell machte sich der flotteste World Series by Renault-Chauffeur auf die Jagd nach Ghiotto – mit schnellsten Rennrunden machte er ordentlich Druck. Doch Ghiotto teilte sich die Reifen geschickt ein und drehte zu Rennhalbzeit ordentlich auf. De Lorenzi hingegen war plötzlich mit Colombo, der mit leicht beschädigtem Frontflügel weiterhin Martucci hinter sich halten konnte, beschäftigt. In der vorletzten Runde vollzog dieser das Überholmanöver und ging an De Lorenzi vorbei. Es sollte noch dicker kommen, denn auch Martucci stürmte in der allerletzten Runde vorbei aufs Podium.

Colombo (v.) hat De Lorenzi kurz vor dem Rennende noch überholt

Damit war das Siegerpodest dieses Mal komplett in italienischer Hand: Ghiotto triumphierte im fünften Rennen in diesem Jahr zum vierten Mal in der FORMULA-Klasse. BOSS GP-Rookie Simone Colombo holte mit Rang 2 nicht nur 22 wertvolle Punkte, sondern auch seine beste Karriereplatzierung und Luca Martucci stand zum dritten Mal in diesem Jahr am Klassenpodest.

Hinter De Lorenzi überquerte O‘Connell im HS-Engineering-Siegerauto von Spielberg die Ziellinie. Der Ire zeigte vom letzten Startplatz aus eine starke Rennperformance und wurde mit Rang 5 belohnt. Auch Andreas Fiedler, der in den ersten Runden des Rennens sogar die Top-3 in Angriff nahm, und Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) konnten den BOSS GP-Newcomer nicht hinter sich halten. Auch Simon Jackermeier (GER, Top Speed) beendete sein allererstes Rennen beachtlich und ohne größere Schwierigkeiten auf FORMULA-Rang 8.

Den Siegerpokal in der SUPER LIGHTS-Wertung holte sich Maurizio Copetti (Scuderia Palladio) ab. Copetti sorgte dafür, dass die italienische Hymne heute gleich zweimal gespielt wurde. Nach einem Warm-up um 9:30 Uhr folgt morgen Sonntag um 15:10 Uhr Ortszeit (erneut im Livestream) das 25-minütige Hauptrennen der BOSS GP Racing Series im Rahmen des Peroni-Rennwochenendes in Misano.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP