Kategorie: Allgemein

DE: Ein dutzend Sieger in der 30. Saison der BOSS GP Racing Series

Zwölf Piloten standen in diesem Jahr ganz oben auf dem Podest. Hier unsere „Hall of Fame“:

BOSS GP SUPER LIGHTS CLASS

Der Schweizer Stephan Glaser von Jo Zeller Racing erzielte mit seinem Dallara World Series V6 T08 beim Saisonauftakt am Hockenheimring mit einem Doppelsieg einen hervorragenden Einstand in der BOSS GP. In weiterer Folge dominierte er die Super Light Class und stand bei den zwölf Rennen elf Mal am Podest und dabei neunmal ganz oben.


Stefan Scho (GER), Scho Racing, feierte mit seinem Lola F3000 91/50 am Nürburgring einen vielbeachteten Doppelsieg. Am TT-Circuit in Assen musste er sich in beiden Rennen lediglich Stephan Glaser geschlagen geben.


Der Ex-Super Lights Gesamtsieger von 2022, Andreas Hasler (AUT), Hasler Motorsport, war aufgrund technischer Probleme mit seinem Dallara World Series V6 T08 erst gegen Saisonende wieder mit dabei. Bei den vier Rennen, wo er am Start war, stand er jedes Mal am Podest, davon beim Finale in Misano ganz oben.

BOSS GP FORMULA CLASS

Die große Überraschung in dieser zahlenmäßig stark besetzten Klasse lieferte Alexander Seibold (GER), Seibold auto + sport, mit dem Auftaktsieg bei der ADAC Hockenheim Historic im Dallara GP2/05.


Bei den beiden Sonntag-Rennen in Spielberg und in Assen sorgte Juju Noda (JAP), MM International Motorsport, Dallara GP2/11, für Aufsehen. Als einzige Amazone im großen BOSS GP Feld stand sie zweimal ganz oben am Podest.


Ex-Formel 3 Pilot und BOSS GP Neueinsteiger Vladimir Netusil (CEZ), kam mit dem Dallara GP2/11 von MM International Motorsport auf Anhieb gut zurecht. In Misano konnte er sich beim Rennen am Samstag als Sieger der Formula Class feiern lassen.


Vorjahres-Gesamtsieger Simone Colombo (ITA), MM International Motorsport, Dallara GP2/11, konnte sich insgesamt sieben Mal als Laufsieger der Formula Class feiern lassen. Viel Pech gegen Saisonende verhinderte es, den Erfolg aus 2023 zu wiederholen.


Der stets gut gelaunte Ire Paul O´Connell, HS-Engineering, ist in der Formula Class mit seinem etwas schwächeren Dallara World Series 3,5 V8 T12 etwas im Nachteil, doch das hindert ihn keineswegs, ganz vorne mitzumischen. Sein enormer Einsatz wurde beim Finale in Misano mit einem Sieg belohnt.

BOSS GP OPEN CLASS

Lange sah es so aus, als gäbe es über die gesamte Saison ein Solo für den brasilianischen ex-Formel 1 Fahrer Antonio Pizzonia, HS-Engineering, Dallara World Series 4,5 V8 T12. Mit neun Siegen und enormen Speed war er stets an vorderster Front des gesamten BOSS GP Feldes anzutreffen.


Haralds Slegelmilhs (LVA) war dieses Jahr nur beim Saisonfinale in Misano am Start. Doch das, was er in beiden Rennen mit dem zweiten Dallara World Series 4,5 V8 T12 von HS-Engineering ablieferte, war absolut sehenswert. Packende Duelle mit Pizzonia von Start bis ins Ziel und im ersten Misano-Rennen gelang ihm der Sieg in der Open-Class.

BOSS GP F1 CLASS

Zu Saisonbeginn lief es für Seriensieger Ingo Gerstl (AUT), Team Top-Speed, nicht gut. Wegen technischer Probleme mit dem Toro Rosso STR1 gab es gleich bei fünf Rennen keine Punkte. Erst ab dem zweiten Renntag am Red Bull Ring in Spielberg kehrte der Salzburger wieder auf die Siegerstraße zurück. Fünf Siege in Folge reichten jedoch nicht aus, wiederum den Gesamtsieg zu in der BOSS GP holen.


ESBA-Racing Pilot Ulf Ehninger (GER), im Benetton B197 profitierte von seinen drei Rennsiegen zu Beginn der Saison. Danach reichte dem sympathischen Tübinger regelmäßiges Punktesammeln, um den erzielten Vorsprung zu halten und sich nach 2021 wiederum als Gesamtsieger der BOSS GP F1 Class feiern zu lassen.

Bericht: Black/SMW MEDIA
Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

EN: 2024 season review F1 & OPEN

The championship title in the top class of Formula 1 cars went to Ulf Ehninger this year. In the OPEN cars, it was Antonio Pizzonia who defended his title.

This year there was a duel that has never been seen before in the Formula 1 World Championship: Benetton versus Toro Rosso, Ulf Ehninger versus Ingo Gerstl. It could also be described as a remote duel, especially as Gerstl (Team Top Speed) had to watch his opponent from pit wall on serveral occasions at the beginning of the year because of technical problems on his 2006 Toro Rosso. Ehninger (ESBA Racing) in the light blue 1997 Benetton with Judd engine took three victories in the first four races, while the Austrian Gerstl picked up in the second half of the season where he left off last year. With five wins in a row, things got tight again at the top of the standings towards the season finale. But just one race before the end, Ehninger secured the title early with a second place in the first race in Mugello. Luckily for the German, he retired in the second race. This is Ehninger’s second championship title in the BOSS GP Racing Series after his maiden success in 2021.

Many fans gather in front of the Top Speed Garage

At the beginning of the year, Thomas Jakoubek (Team Top Speed) also joined the grid with his beautiful Lotus T127 (from the 2010 Formula 1 season). The Austrian is set to make further starts next year. Just how important the Formula 1 cars are in the 30th year of the BOSS GP Racing Series was demonstrated by Ingo Gerstl’s appearance at the show run in the center of Assen, where the BOSS GP figurehead was joined by David Coulthard to promote the races.

Thomas Jakoubek at the BOSS GP premiere of his Lotus T127 at the Hockenheimring

In the OPEN class, which is positioned between Formula 1 and the GP2 and World Series cars in the FORMULA class, it was a solo race for Antonio Pizzonia (HS Engineering). Despite little competition for his World Series V8 4.5, the former Jaguar and Williams driver also had a lot of fun in his second year in the BOSS GP Racing Series, which he also shared with the cheering fans in the grandstands several times with donuts after the chequered flag.

Pizzonia celebrates victory at the Red Bull Ring to the delight of the spectators

For the Grande Finale in Misano, Pizzonia was faced with competition from within the team. Haralds Slegelmilhs, the 2022 OPEN champion, returned to BOSS GP. The two drivers from the Austrian team had a tough, but always fair, duel in both races. Because Pizzonia did not get off the line at the flying start in the first race, the Latvian Slegelmilhs was able to capitalize on this. It was the only race in which Pizzonia started and did not take full points. However, the Brazilian took his revenge on Sunday and reversed the order, with guest entrant Haralds Slegelmilhs taking the fastest race lap and a new lap record at the Misano World Circuit.

Antonio Pizzonia, chased by Haralds Slegelmilhs in Misano

The top 3 in each class will be honored on 7 December 2024 at the big Champions Night in Maria Alm in the Austrian mountains.

Interested drivers can already pre-register for the 2025 season. Send a non-binding inquiry now to office@bossgp.com

Pictures: Angelo Poletto/BOSS GP

DE: Saisonrückblick 2024 F1 & OPEN

Der Meistertitel in der Königsklasse der Formel-1-Boliden ging in diesem Jahr an Ulf Ehninger. Bei den OPEN-Boliden war es Antonio Pizzonia, der seinen Titel verteidigte.

In diesem Jahr gab es ein Duell, dass es so in der Formel-1-Weltmeisterschaft nie gab: Benetton gegen Toro Rosso, Ulf Ehninger gegen Ingo Gerstl. Man konnte es auch als Fernduell bezeichnen, musste vor allem Gerstl (Team Top Speed) Anfang des Jahres mit technischen Problemen an seinem 2006er-Toro-Rosso mehrfach zusehen. Ehninger (ESBA Racing) im hellblauen Benetton von 1997 mit Judd-Motor holte in den ersten vier Rennen drei Siege, während der Österreicher Gerstl in der zweiten Saisonhälfte dort anknüpfte, wo er in der Vorsaison aufgehört hat. Mit fünf Siegen en suite wurde es an der Tabellenspitze zum Saisonfinale nochmals eng. Doch bereits ein Rennen vor Schluss konnte sich Ehninger mit einem zweiten Rang im ersten Lauf in Mugello vorzeitig den Titel sichern. Glück für den Deutschen, denn im zweiten Lauf schied er aus. Für Ehninger ist es der zweite Meistertitel in der BOSS GP Racing Series nach dem Premierenerfolg im Jahr 2021.

Zahlreiche Fans tummeln sich vor der Top-Speed-Garage

Am Beginn des Jahres bereicherte auch Thomas Jakoubek (Team Top Speed) mit seinem schönen Lotus T127 (aus der Formel-1-Saison 2010) das Fahrerfeld. Nächstes Jahr sollen weitere Starts des Österreichs erfolgen. Wie wichtig die Formel-1-Boliden auch im 30. Jahr der BOSS GP Racing Series sind, zeigte u.a. Ingo Gerstls Auftritt beim Showrun in der Innenstadt von Assen, wo das BOSS GP-Aushängeschild zusammen mit David Coulthard die Werbetrommel rührte.

Thomas Jakoubek bei der Premiere des Lotus T127 am Hockenheimring

In der offenen Klasse, die zwischen den Formel 1 und den GP2- bzw. World-Series-Autos der FORMULA-Klasse angesiedelt ist, war es ein Solo für Antonio Pizzonia (HS Engineering). Der ehemalige Jaguar- und Williams-Pilot hatte auch in seinem zweiten Jahr in der BOSS GP Racing Series trotz wenig Konkurrenz für seinen World Series V8 4.5 viel Spaß, den er mit Donuts in der Auslaufrunde mehrmals auch mit den jubelnden Fans auf den Tribünen teilte.

Pizzonia feiert den Sieg am Red Bull Ring zur Freude der Zuschauer standesgemäß

Zum Grande Finale in Misano bekam Pizzonia stallintern Konkurrenz zur Seite gestellt. Mit Haralds Slegelmilhs war der OPEN-Meister des Jahres 2022 zur BOSS GP zurückgekehrt. Die beiden Fahrer des österreichischen Teams duellierten sich in beiden Rennen wenig zimperlich, aber immer fair. Weil Pizzonia im ersten Rennen beim fliegenden Start nicht vom Fleck kam, war der Lette Slegelmilhs in der Lage, daraus Profit zu ziehen. Es war das einzige Rennen, bei dem Pizzonia an den Start gegangen war und nicht die volle Punktzahl mitnahm. Doch der Brasilianer revanchierte sich am Sonntag und drehte die Reihenfolge wieder um, einzig die schnellste Rennrunde und damit auch einen neuen Rundenrekord am Misano World Circuit ließ sich Gastfahrer Haralds Slegelmilhs nicht nehmen.

Antonio Pizzonia, in Misano verfolgt von Haralds Slegelmilhs

Die Top-3 jeder Klasse werden am 7. Dezember 2024 bei der großen Champions Night in Maria Alm in den österreichischen Bergen geehrt.

Interessierte Fahrer können sich bereits für die Saison 2025 voranmelden. Sendet jetzt eine unverbindliche Anfrage an office@bossgp.com

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Race 2 Misano

Antonio Pizzonia managed to take revenge for Race 1, as did his HS team-mate Paul O’Connell, who secured victory in the FORMULA class in the closing stages today.

The two World Series V8 4.5s of the HS Engineering team started the second race of the weekend from the front row of the grid. Antonio Pizzonia remained in front at the start this time and defended this position until the end of the race. Haralds Slegelmilhs was close at times and even had a small contact, but the Latvian had to settle for second place today.

The last race of the year was not without drama in the GP2 and World Series 3.5 category: Max Cuccarese (ITA, MM International), who was leading the race like yesterday, once again lost what he thought was a sure victory on the last lap of the race. Today, however, it was not a collision but a misunderstanding on the part of the young driver, who had taken his foot off the gas a lap too early.

Because Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), who was following behind, also slowed down a bit, the man who had been in third place until this point took his chance: Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) was the one who was caught on the final straight yesterday. Today the tide turned and the Irishman finally won the race ahead of Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), who this year reclaimed the title from his rival Simone Colombo (ITA, MM International) after two years. Astonishingly, Ghiotto achieved this without a single race win, but with ten podium finishes! Colombo was unfortunately unable to take part in today’s race.

Yesterday’s race winner and BOSS GP newcomer Vladimir Netusil (CZE, MM International) finished in fourth place. The ZIGZAG duo of Nicolas Matile (MCO) and Jean-Christophe Peyre (FRA) were together for the entire race and finished fifth and sixth.

In the SUPER LIGHTS, top favourite Stephan Glaser (SUI, Jo Zeller Racing) had to pit early in the last race with gearbox problems. This opened up the opportunity for Walter Colacino (ITA) and Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) to take the class win. After a spin at the beginning of the race, Hasler started a race to catch up in his World Series V6 and overtook Colacino’s Formula 3000 in the middle of the race, which ultimately proved to be the race-deciding manoeuvre for the Austrian.

The champions of the 2024 season are Ulf Ehninger (F1), Antonio Pizzonia (OPEN), Marco Ghiotto (FORMULA) and Stephan Glaser (SUPER LIGHTS).

Picture: Angelo Poletto

Report: Rennen 2 Misano

Antonio Pizzonia gelingt die Revanche für Rennen 1, ebenso seinem HS-Teamkollegen Paul O’Connell, der sich heute auf den letzten Metern den Sieg in der FORMULA-Klasse sichert.

Die beiden World Series V8 4.5 des Teams HS Engineering gingen aus der ersten Startreihe in das zweite Rennen des Wochenendes. Antonio Pizzonia blieb diesmal am Start in Front und verteidigte diese Position bis zum Rennende. Zwischenzeitlich war Haralds Slegelmilhs zwar nahe dran, es kam sogar zu einer kleinen Berührung, doch der Lette musste sich heute mit Rang zwei begnügen.

Auch das letzte Rennen des Jahres blieb nicht ohne Drama in der Kategorie der GP2 und World Series 3.5: Der wie schon gestern führende Max Cuccarese (ITA, MM International) verlor aber erneut in der letzten Runde des Rennens den sichergeglaubten Sieg. Heute war es allerdings keine Kollision, sondern ein Missverständnis des jungen Fahrers, der eine Runde zu früh vom Gas gegangen war.

Weil auch der dahinter folgende Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) etwas langsamer wurde, ergriff der bis dahin Drittplatzierte seine Chance: Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) war gestern derjenige gewesen, der auf der Zielgeraden abgefangen wurde. Heute wendete sich das Blatt und der Ire gewann das Rennen schließlich vor Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), der sich in diesem Jahr den Titel nach zwei Jahren von seinem Rivalen Simone Colombo (ITA, MM International) zurückholen konnte. Das Erstaunliche: das gelang Ghiotto ohne einen einzigen Rennsieg, aber mit zehn Podestplätzen! Colombo konnte am heutigen Tag leider nicht mehr am Rennen teilnehmen.

Auf Rang 4 kam der gestrige Rennsieger und BOSS GP-Neueinsteiger Vladimir Netusil (CZE, MM International) ins Ziel. Nicolas Matile (MCO) wurde Fünfter, vor seinem ZIGZAG-Teamkollegen Jean-Christophe Peyre (FRA), die im Paarflug das Rennen bestritten.

Bei den SUPER LIGHTS musste Topfavorit Stephan Glaser (SUI, Jo Zeller Racing) im letzten Rennen mit Getriebeproblemen vorzeitig die Box aufsuchen. Das eröffnete die Chance für Walter Colacino (ITA) und Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport), den Klassensieg zu holen. Nach einem Dreher zu Beginn des Rennens startete Hasler mit seinem World Series V6 eine Aufholjagd und überholte zu Rennmitte Colacinos Formel 3000. Das war schließlich das rennentscheidende Manöver für den Österreicher.

Die Meister der Saison 2024 heißen Ulf Ehninger (F1), Antonio Pizzonia (OPEN), Marco Ghiotto (FORMULA) und Stephan Glaser (SUPER LIGHTS).

Foto: Angelo Poletto

Report: Rennen 1 Misano

Harald Schlegelmilch gewinnt sein ersten Rennen nach dem Comeback, Premierensieg für Vladimir Netusil in der FORMULA-Klasse und Stephan Glaser fährt zum Titel bei den SUPER LIGHTS.

Am Fliegenden Start waren alle Augen auf Polesetter Antonio Pizzonia (HS Engineering) im World Series V8 4.5 gerichtet, denn der Brasilianer kam zunächst nicht in die Gänge. Die direkt dahinterfahrenden Fahrzeuge konnten gerade noch einen Weg am langsamen Wagen des ehemaligen Formel-1-Fahrers vorbeifinden. Der beste Start gehörte Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), der sich aus Startreihe drei an die Spitze des Feldes setzen konnte. Doch es war Harald Schlegelmilch, der mit dem wesentlich schnelleren World Series V8 4.5 schon kurze Zeit später die Führung übernehmen konnte und das Tempo in der Anfangsphase bestimmte.

Während sich Pizzonia nach dem verpatzten Start erneut am Weg nach vorne befand, entwickelte sich dahinter ein Duell der beiden Meisterschaftsführenden Marco Ghiotto und Simone Colombo (ITA, MM International). In der ersten Kurvenkombination nach Start-und-Ziel kam es dann zu einer folgenschweren Kollision der beiden, die schließlich in einem Ausfall von Colombo und einer Durchfahrtsstrafe für Ghiotto mündete. Die anschließende Safety-Car-Phase nützte Pizzonia, um wieder auf Teamkollege Schlegelmilch aufzuschließen. Trotz der schnellsten Rennrunde (1:20.837) des Brasilianers war der Lette beim Renndebüt in der BOSS GP Racing Series nicht mehr zu schlagen. Nach 22 Minuten Rennzeit siegte Schlegelmilch vor Pizzonia in der OPEN-Kategorie.

Dahinter bahnte sich ein Duell der zwei Jüngsten im Starterfeld an. Die beiden 18-jährigen MM-International-Piloten Max Cuccarese (ITA) und Juju Noda (JPN) waren beinahe das ganze Rennen über zusammen unterwegs, ehe es sich in der allerletzten Runde zuspitzte. Dort versuchte Juju noch einmal an Cuccarese vorbeizugehen, doch die Japanerin scheiterte bei ihrem Versuch und touchierte dabei den Dallara-GP2 von Cuccarese. Beide drehten sich ins Aus und beendeten ihr Rennen im Kampf und den FORMULA-Sieg kurz vor dem Ende. Plötzlich war es Paul O’Connell (IRE) im World-Series-3.5-Auto, der in Führung lag. Er hatte sich bis dahin ein hartes Duell mit Vladimir Netusil (CZE, MM International) geliefert, der in der letzten Runde plötzlich die Chance auf den Sieg roch und sich auf der Zielgeraden an O’Connell in einem Fotofinish vorbeischieben konnte: Bruchteile einer Sekunde trennten die beiden bei der karierten Flagge.

Max Cuccarese konnte sich nach der Kollision nur bedingt über Rang 3 freuen, während Juju Noda als Vierte gewertet wurde. Marco Ghiotto holte sich als Fünfter weitere Punkte und kann morgen den Sack zum Titelgewinn zumachen. Jean-Christophe Peyre (FRA) freute sich über das gewonnene Teamduell gegen Nicolas Matile (MCO) im ZIGZAG-Auto GP.

Bei den SUPER LIGHTS wurde Stephan Glaser (SUI, Jo Zeller Racing) als Sieger gefeiert. Mit dem achten Saisonsieg holt sich der BOSS GP-Rookie verdient den Titel. Walter Colacino (ITA) holte sich in dieser Kategorie einen tollen zweiten Platz, während Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) als Dritter froh war, die technischen Probleme vom Vortag am Auto behoben zu haben und am Sonntag nochmal angreifen zu können.

Rennen 2 startet am Sonntag um 12:25 Uhr und geht erneut über eine Distanz von 22 Minuten.

Fotos: Angelo Poletto

Qualifying Report: Misano

Mit Zeiten unter 1 Minute und 20 Sekunden und damit unter dem bestehenden Rundenrekord dominierten die beiden HS-Engineering-Piloten Antonio Pizzonia und Harald Schlegelmilch das Qualifying zum Grande Finale in Misano Adricatico.

Zunächst führte Schlegelmilch (LVA) das Qualifying an, ehe der amtierende OPEN-Champion Pizzonia (BRA) in seiner letzten schnellen Runde die Bestzeit setzte. Mit einem Zeitunterschied von nur 47 Tausendstelsekunden ist allerdings mit einem spannenden Zweikampf der beiden 4.5-Liter-World-Series an der Spitze des Feldes zu rechnen.

In der FORMULA-Kategorie geht es an diesem Wochenende noch um den Titel: Juju Noda (JPN) fuhr die schnellste Rundenzeit vor Max Cuccarese (ITA). Hinter seinen Teamkollegen von MM International musste sich Meisterschaftsanwärter Simone Colombo (ITA) einreihen, der am Trainingsfreitag mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Der Meisterschaftsführende Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) startet aus derselben Reihe wie Colombo. Nach einem Dreher war er in der Lage, sein Qualifying fortzusetzen und damit für die Rennen in Schlagdistanz zu bleiben.

Schnellster der 3,5-Liter-World-Series war Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) auf Platz 5 vor Vladimir Netusil (CZE, MM International). Bester der AutoGP-Fraktion: Nicolas Matile (MCO) vor ZIGZAG-Teamkollege Jean-Christophe Peyre (FRA).

Der neue Meister der SUPER LIGHTS-Klasse, Stephan Glaser (SUI, Jo Zeller Racing), sicherte sich die „Pole“ vor Walter Colacino (ITA) im Lola-Formel-3000.

Das erste Rennen startet heute Samstag um 14:55 Uhr.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Lokalmatadore: Max Cuccarese

Shootingstar Massimiliano Cuccarese (Gymnasiast aus Pignola in Süditalien) hat beim letzten BOSS GP-Rennen in Assen ein fantastisches Debüt gefeiert. Vor seinem Heimrennen in Mugello erklärt uns der Fahrer des Teams MM International, warum ihn die BOSS GP Racing Series in seinen Bann gezogen hat.

Wann hast du mit dem Motorsport begonnen? 

MAX CUCCARESE: „Ich habe mir MotoGP-Rennen im Fernsehen angesehen. Dadurch habe ich begonnen, mich für den Motorsport zu begeistern. Aber als ich erwachsen geworden bin, habe ich dann eher Autos bevorzugt, vor allem Formelautos.“

Assen im August 2024: Max Cuccareses Renndebüt im GP2

Wie war dein Weg vom Kartsport in die BOSS GP Racing Series?

CUCCARESE: „2020 habe ich (mit 13 Jahren, Anm.) mit Karts in der Juniorenkategorie IAME X30 in der regionalen Meisterschaft von Kampanien angefangen, aber wegen der COVID-Pandemie habe ich dann erst ein Jahr später mit dem Rennfahren begonnen und die Meisterschaft dann gleich auf Anhieb auf Platz 3 beendet, obwohl ich leider ein Rennen aus familiären Gründen verpasst hatte. 2021 fuhr ich zum ersten Mal in der Italienischen Meisterschaft und die WSK-Euroserie in Sarno in der Kategorie OK Senior. Im folgenden Jahr wechselte ich zu den Monopostos und machte einige Tests mit der Formel 4 auf italienischen Rennstrecken. 2023 wechselte ich in die Formel 3 und testete zuerst einen Dallara F317. Anfang 2024 bin ich einen Test mit dem Dallara F320 gefahren, bevor ich im Juni in den GP2 von MM International Motorsport gewechselt bin.“

Kannst du uns die Eindrücke deines ersten Rennwochenendes in der BOSS GP Racing Series beschreiben?

CUCCARESE: „Bei meinem ersten Rennen mit diesem Auto, es war nach einiger Zeit wieder mein erstes Rennen, und ohne die Strecke zu kennen, wusste ich nicht, was ich zu erwarten hatte. Aber sobald ich im Freien Training auf die Strecke ging, hatte ich sofort ein hervorragendes Gefühl und mit der harten Arbeit aller Teammitglieder wurde mir klar, dass wir den Speed haben, um in beiden Rennen auf das Podium zu fahren. Als ich die Ziellinie von Rennen 1 auf Platz 2 überquerte, war ich sehr emotional und habe mich für mich und das ganze Team gefreut.“

Erstes Rennen, erstes Podium: Max (li.) wird in Assen Zweiter, hinter Simone Colombo (mi.) und vor Marco Ghiotto (re.)

Wie gefällt dir das Umfeld in der BOSS GP?

CUCCARESE: „Es ist ein sehr angenehmes Umfeld, es herrscht ein großer Respekt zwischen allen Fahrern und Teams auf und neben der Strecke. Die Fans sind fantastisch, mit einer einzigartigen Leidenschaft und Unterstützung. Ich möchte mich auch bei meinem Team MM International Motorsport für das Vertrauen bedanken, das sie in mich gesetzt haben und für die Arbeit, die sie mit echter Leidenschaft machen.“

Welches Ziel hast du? Was strebst du im Motorsport an?

CUCCARESE: „Mein Ziel ist es, die schnellsten Formelrennwagen zu fahren wie die F2-Weltmeisterschaft, Super Formula, IndyCar und vielleicht sogar die F1.“

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Rückblick: Assen 2024

95.000 Fans sahen drei Tage Rennaction auf dem TT Circuit und Donnerstag den City Show Run als Appetitmacher im Stadtzentrum von Assen. Die Meisterschaft bleibt auch nach Runde 4 in den Niederlanden spannend.

Neben Formel-1-Star David Coulthard zog vor allem BOSS GP-Pilot Ingo Gerstl (AUT, Team Top Speed) die Blicke auf sich, als er neben dem Kanal zur Beschleunigung seines Toro Rosso STR1 ansetzte und anschließend noch gekonnt einige Pirouetten zeigte. Ähnlich viel Aufmerksamkeit bekam Gerstls Stallgefährte Erich Zech (GER), der seinen Ferrari-Formel-1, Baujahr 1997, im Rahmen der Demofahrten lautstark um die 4,555 Kilometer lange Rennstrecke bewegte.

Der City Show Run lockte zahlreiche Schaulustige an den Innenstadtkanal von Assen

F1

Gerstl war es auch, der beide Rennen der F1-Klasse gewann und mit einer Rundenzeit von 1:16.791 im Qualifying am Rundenrekord auf der legendären MotoGP-Strecke kratzte. Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) fuhr zweimal auf Rang 2, was genügte, um die Tabellenführung zu behalten. Mit 44 Punkten Vorsprung geht der Benetton-Pilot in das Rennen in Mugello, was gleichzeitig auch die letzte Chance für die Formel-1-Boliden ist, in diesem Jahr Punkte zu sammeln. Beim Grande Finale in Misano sind aufgrund der Streckenlizenz ausschließlich die Klassen OPEN, FORMULA und SUPER LIGHTS startberechtigt.

Ulf Ehninger feiert zweimal Rang 2 in der F1-Wertung

FORMULA

Nachdem sich Juju Noda (MM International) zuletzt am Red Bull Ring nicht nur ihre erste Poleposition sicherte, sondern erstmals auch ein BOSS GP-Rennen gewann, legte die 18-jährige Japanerin nun in Assen mit einer weiteren Poleposition nach. Doch Noda reihte sich bereits am Weg in Richtung Kurve 1 hinter ihrem Teamkollegen ein. Knapp wurde es anschließend mit Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), der sich an der Innenseite von Kurve 1 an Noda vorbeidrückte. Während Noda am Start also Plätze verlor, machte Michael Fischer (AUT, Red Rosa Racing by LRT) im hinteren Teil des Feldes Positionen gut. Nach einem Defekt im Qualifying macht er im Rennen im Vergleich zur Startaufstellung 13 Ränge gut und landete schließlich auf Rang 4 der FORMULA-Wertung.

Simone Colombo gewinnt Rennen 1

Während Colombo vorne das Tempo kontrollierte und seinen fünften Saisonsieg einfuhr, überraschte Newcomer Max Cuccarese (ITA, MM International) mit einer souveränen Fahrt und Rang 2 bei seinem allerersten Rennen in einem GP2-Auto. Der jüngste Teilnehmer im Feld bestätigte diese Leistung am Sonntag mit einem weiteren Podestplatz (3.). Gleich viele Punkte wie Cuccarese sammelte Marco Ghiotto mit den Rängen 3 und 2.

Zwei BOSS GP-Youngsters: Rennsiegerin Juju Noda (18 Jahre) mit Max Cuccarese (17 Jahre)

Im zweiten Lauf gelang Noda ein weitaus besserer Start, womit sie ihre Führung gegenüber Colombo verteidigen konnte. Als es zum wiederholten Male in dieser Saison nach einem Duell der beiden MM-Piloten in ihren GP2 Dallara aussah, rollte Colombo aus. Weil das in der ersten Hälfte des Rennens geschah, gab’s für den Titelverteidiger auch nur halbe anstatt voller Punkte. Der dritte Ausfall in dieser Saison war für den schnellen Italiener ein weiterer Rückschlag im Kampf um den Meistertitel. Mit einem riesigen Vorsprung von über 20 Sekunden gewann Noda das Rennen. In Führung liegt aber weiterhin Marco Ghiotto. Der Meister der Jahre 2019 bis 2021 punktet in der bisherigen Saison mit Konstanz und liegt nun 22 Punkte vor seinem Landsmann Colombo.

Marco Ghiotto fährt vorbei an den Fans auf der Haupttribüne

Mit einem Lächeln reiste auch Martin Kindler (SUI) aus Assen ab. Der Schweizer Rückkehrer in die Serie konnte sich nicht nur für Q1 (Top-5 der Freien Trainings) qualifizieren, sondern mit den Rängen 6 und 5 zwei starke Ergebnisse einfahren. Andreas Fiedler (GER) konnte die Probleme der letzten Rennen hinter sich lassen und punktete zweimal mit den Rängen 7 und 6. Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) konnte nach durchwachsenem Training in den Rennen zurück zu alter Form finden und in der sportlich umkämpften FORMULA-Klasse zweimal Rang 8 einfahren. Nach einem Unfall im ersten Rennen schaffte es Phil Stratfords (Scuderia Palladio) Team den Wagen für das zweite Rennen zu reparieren und der US-Amerikaner beendete den zweiten Lauf auf Platz 7.

Stephan Glaser überquerte den Zielstreich zweimal als Erster

SUPER LIGHTS

Stephan Glaser (SUI, Jo Zeller Racing) war mit seinem World Series V6 für seine Kontrahenten erneut nicht zu biegen. Mit den Saisonsiegen 5 und 6 baute der BOSS GP-Rookie seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf nunmehr 34 Punkte aus. Während Rennen 1 in dieser Klasse ruhig über die Bühne ging, war vor allem Rennen 2 bemerkenswert. Zunächst parkte Glaser seinen Wagen in der letzten Runde am Streckenrand. Der Zweitplatzierte Stefan Scho (GER) im Formel 3000 konnte davon allerdings nicht profitieren, da auch er mit technischen Problemen in der letzten Runde stoppte. Henry Clausnitzer (GER, WF Racing) mit dem in Formel-1-Farben lackierten Formel Renault lag nach einem Ausrutscher ins Kiesbett in Runde 1 bereits zwei Runden zurück und konnte daraus ebenso keinen Vorteil ziehen. Damit lautete die Reihenfolge am Podium Samstag und Sonntag gleichermaßen Glaser vor Scho und Clausnitzer. Neben Stephan Glaser und Henry Clausnitzer ist in der Meisterschaftswertung mit Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) trotz eines für ihn herausfordernden Wochenendes noch ein dritter Fahrer in der Lage, den Meistertitel zu holen.

Podium in der SUPER LIGHTS-Kategorie: v. li. Scho, Glaser und Clausnitzer umrahmt von den Grid Girls am Jack’s Racing Day

Die Saisonläufe 9 und 10 gibt es am 12. und 13. Oktober 2024 in Mugello. Im Rahmen des PNK Racing Weekends gibt es letztmals in dieser Saison alle vier Klassen der BOSS GP Racing Series zu sehen und zu hören.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Zusätzliche Reifenmischung ab Assen

BOSS GP und Reifenlieferant Pirelli bieten ab dem nächsten Rennen in Assen (2.–4 . August 2024) neben der Soft-Mischung auch wieder einen Medium-Trockenreifen an.

Neben der bislang vorgeschriebenen Soft-Mischung, wie in der Formel 1 an der Farbe Rot zu erkennen, bietet BOSS GP ab sofort den Teams und Fahrern auch wieder die Mischung mit dem Härtegrad „medium“ (gelb) an.

Diese Wahlmöglichkeit bei den P-Zero-Trockenreifen erweitert die strategischen Möglichkeiten der Teams an den verbleibenden Rennwochenenden der Saison 2024 in Assen, Mugello und Misano. Die Mediumreifen sollen vor allem bei höheren Temperaturen besser funktionieren und weisen durch ihre härtere Gummimischung auch eine längere Haltbarkeit auf.

Alle für die Rennen eingeschriebenen Fahrer bekommen in Kürze ein neues Bestellformular zugeschickt und können ab sofort Bestellungen beim BOSS GP-Reifendienst Reifen Hollerweger abgeben.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP