Schlagwort: BOSS GP 2022

Report: Rennen 2 Misano

Im 25-minütigen Sonntagsrennen konnte Harald Schlegelmilch einen weiteren Rundenrekord aufstellen. Sieg für den neuen Meister Simone Colombo in der FORMULA-Wertung.

Bei bestem Herbstwetter absolvierten die Piloten der BOSS GP Racing Series beim Pirelli Grande Finale ihr abschließendes Saisonrennen.

BOSS GP OPEN Class

Ein letztes Mal in dieser Saison durfte Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) auf die Jagd nach dem Rundenrekord gehen. Erneut gelang dem ehemaligen Formel-3-Ass eine Verbesserung der bestehenden Bestzeit von 1:21.822, aufgestellt im gestrigen Rennen. Heute glückte Schlegelmilch im World-Series-Dallara mit V8-Motor die Fabelzeit von 1:20.785 (Durchschnittsgeschwindigkeit: 188 km/h). Der 34-Jährige schreibt damit Geschichte und dankt seinem österreichischen Team gleichzeitig mit dem zehnten Saisonsieg in der OPEN-Klasse.

BOSS GP FORMULA Class

Noch einmal kamen sich der Rennsieger von Samstag, Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), und der neue Champion Simone Colombo (ITA, MM International) ganz nahe. Nur wenige Zentimeter trennten die beiden GP2-Boliden beim Einbiegen in die erste Kurve am World Circuit Marco Simoncelli. Eine Fortsetzung des „Duells dieser Saison“ blieb allerdings aus, weil sich Ghiotto nur kurz danach in die Wiese drehte. Doch der Meister der Jahre 2019 bis 2021 konnte weiterfahren und mit Rang 2 zumindest eine weitere Trophäe mit nach Hause nehmen. Colombo feierte den Sieg als Draufgabe zum bereits gestern fixierten Meistertitel.

Auf Podestkurs lag lange Zeit Michael Aberer (AUT, MA Motorsport). Doch Luca Martucci (ITA, MM International) hatte etwas dagegen. Der Italiener schaffte es wie schon gestern, nach einer schwachen Startphase Gegner um Gegner zu überholen und erneut eine rein italienisches Podest zu komplettieren. Nach einem Dreher Aberers (5.) rutschte auch noch Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) am Österreicher vorbei. O’Connell glänzte nicht nur mit schnellen Rundenzeiten in seinem WSbR, sondern machte ebenfalls mit einem Dreher in der Anfangsphase auf sich aufmerksam. Weil auch er die Fahrt fortsetzen konnte, wurde die Aufholjagd mit seinem bislang besten Ergebnis in der BOSS GP belohnt.

Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing) beendete das Rennen auf Rang 6, Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) auf Rang 7. Steding konnte sich mit diesen Punkten noch um einen Platz in der Meisterschaft verbessern. Mit dem vierten Gesamtrang in der Meisterschaft wiederholt er die Wertung aus dem Vorjahr.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Alexander Geier (AUT, Geier Racing) startete erneut von Gesamtrang 4 ins Rennen. Mit gebrauchten Reifen tat er sich heute aber deutlich schwerer als gestern und somit ging es im Feld weiter nach hinten. Dennoch krönte er seine Leistung an diesem Wochenende mit dem zweiten Klassensieg. Walter Colacino (ITA, Colacino Motorsport) im Formel 3000 holte sich Platz 2. Meister Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) fehlte an diesem Wochenende gesundheitsbedingt.

Nach zwölf Rennen in fünf verschiedenen Ländern geht die BOSS GP Racing Series 2022 damit zu Ende. Die Planung für die Saison 2023 laufen bereits, der Saisonstart ist für April geplant.

Foto: Angelo Poletto

Report: Rennen 2 Mugello

Mit Ingo Gerstl fixiert ein weiterer Pilot den Meistertitel. Krimi um den Sieg in der BOSS GP FORMULA-Klasse vertagt Entscheidung zum Pirelli Grande Finale in Misano.

Das drittletzte Saisonrennen 2022 beim „Forza Fanatec“ hatte es für Fans und Fahrer gleichermaßen in sich. Zunächst aber hieß es warten, denn der Nebel Sonntagfrüh verschob das Programm um rund eine Stunde. An der Renndistanz von 25 Minuten änderte das allerdings nichts.

BOSS GP F1 Class

Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) startete von Startplatz 2 ins Rennen. Schon zu Beginn überholte er seinen Teamkollegen Ingo Gerstl (AUT) im zwei Jahre älteren Toro Rosso STR 1. Eine Safety-Car-Phase machte es anschließend für Gerstl unmöglich, noch an seinem Protegé Thomas Jackermeier vorbeizugehen. Dieser machte sich mit seinem dritten Sieg nach dem „Doppel“ in Brünn selbst ein Geburtstagsgeschenk und gewann mit dem italienischen Boliden erstmals auf italienischem Boden. Gerstl reichte der zweite Platz zur Fixierung seines insgesamt achten BOSS GP-Titels, dem siebenten in der höchsten Klasse. Damit zieht Gerstl in der ewigen BOSS GP-Bestenliste mit seinem lange Zeit großen Konkurrenten Klaas Zwart (NLD) gleich.

BOSS GP OPEN Class

Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) durfte am Siegerpodest von Mugello nach einer weiteren fehlerfreien Leistung den nächsten Siegerpokal für sich und sein österreichisches Team in Empfang nehmen.

BOSS GP FORMULA Class

Simone Colombo (ITA, MM International) wollte nach dem gestrigen Rennsieg heute den Sack zumachen. Doch im Startgerangel mit Verfolger Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) zog Colombo den Kürzeren. Er blieb im Kiesbett stecken, während Ghiotto und Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) das Rennen mit Positionsverlust fortsetzen konnten. In den letzten zehn Minuten des Rennens entfachte ein Vierkampf um den Klassensieg. Der zunächst führende Luca Martucci (ITA, MM International) bekam zunehmend mehr Druck, u.a. durch Salvatore de Plano (ITA, MM International). Dieser überholte Martucci, welcher mehrfach konterte. Von hinten stießen Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag) und Marco Ghiotto dazu, die sich Runde für Runde nach vorne arbeiteten. Drei Runden vor Schluss übernahm schließlich De Plano die Führung, die er bis zur Zielflagge nicht mehr abgeben sollte. Dahinter verteidigte sich Luca Martucci mit den Messern zwischen den Zähnen. Doch es wurde erneut nichts mit dem heiß ersehnten Podest für Martucci. Sowohl Faggionato mit der schnellsten Rennrunde als auch Ghiotto konnten in der letzten Runde noch an Martucci vorbeigehen. Mit Rang 3 hinter De Plano und Faggionato hält Ghiotto den Titelkampf in der FORMULA-Wertung noch offen, 38 Punkte trennen ihn und Colombo vor den letzten beiden Rennen in Misano. 50 Punkte gibt es noch zu gewinnen.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Walter Colacino (ITA, Colacino Motorsport) konnte es kaum glauben. Im Unterschied zu seinen Kontrahenten in der Klasse der Sechszylinder-Autos konnte Colacino in seinem Formel 3000 mit Alfa-Romeo-Motor eine Renndistanz absolvieren und holte sich damit die vollen 25 Punkte. Alexander Geier (AUT, Geier Racing) konnte nach den technischen Problemen gestern am heutigen Sonntag zumindest einige Rennrunden absolvieren und wurde vor dem neuen Meister Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) Zweiter.

In drei Wochen setzt die BOSS GP Racing Series ihre Europa-Tournee fort. Beim Pirelli Grande Finale in Misano von 4. bis 6. November 2022 fallen die letzten Entscheidungen dieser Saison.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen 1 Mugello

Andreas Hasler holt sich den Titel bei den BOSS GP SUPER LIGHTS. Favoritensiege für Gerstl (F1) und Schlegelmilch (OPEN) sowie ein vorentscheidender Sieg für Simone Colombo in der FORMULA-Wertung.

Die Pirelli Cinturato-Regenreifen blieben diesmal in den Garagen. Bei leichter Bewölkung und besten klimatischen Bedingungen ging das neunte von zwölf Saisonrennen in der Toskana über die Bühne. 20 Minuten mussten wie gewohnt im Samstagsrennen beim „Forza Fanatec“ in Mugello absolviert werden. Die Gruppe der Formel-1-Autos wurde in bewährter Manier mit Abstand zu den anderen drei Klassen gestartet.

BOSS GP F1 Class

Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) kontrollierte von der Poleposition aus das erste Rennen des Wochenendes. Im Toro Rosso STR 1 aus dem Jahr 2006 gab der 7-fache BOSS GP-Meister das Tempo vor, nur phasenweise konnte Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) bei seinem F1-Debüt am Mugello Circuit mithalten. Jackermeier behauptete sich dafür gegenüber dem schnellsten Piloten aus der OPEN-Wertung, Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering), der nach einem frühen Restart nahe am Heck des Toro Rosso STR 3 hing. Für Jackermeier gab’s für den zweiten Rang 22 Punkte, die ihn nun ex-aequo mit Ulf Ehninger auf den zweiten Tabellenrang hinter Gerstl bringen.

BOSS GP OPEN Class

Harald Schlegelmilch brachte den verbesserten World-Series-Boliden erneut als Erster und ohne technische Probleme ins Ziel, wodurch dessen Team HS Engineering den siebenten Saisonsieg beim siebenten Antreten feierte.

BOSS GP FORMULA Class

Was die Meisterschaft angeht, unterlief Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) bereits in der ersten Runde ein folgenschwerer Fehler. Der amtierende Meister rutschte noch in Runde 1 mit kalten Reifen von der Strecke und musste das Rennen vorzeitig beenden. Damit war die Bahn frei für Simone Colombo (ITA, MM International), der das Rennen an der Spitze kontrollierte. Der Abstand auf den Nächsten im Ziel betrug allerdings nicht einmal eine Sekunde. Salvatore de Plano (ITA, MM International) fuhr bei seinem dritten Start in diesem Jahr zum ersten Mal auf das Podest. Mit 1:37.701 legte De Plano auch die schnellste Runde in seiner Klasse hin. Dem hatte auch Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) nichts entgegenzusetzen. Er holte mit Rang 3 sein bereits drittes Top-3-Ergebnis in Folge. Bei drei Italienern ganz vorne, wurde zurecht die „Fratelli d’Italia“ (italienische Nationalhymne) gespielt. Colombo geht morgen mit 58 Punkten Vorsprung auf Ghiotto ins Rennen. Hält er im Rennen einen Vorsprung von 50 Punkten oder mehr, könnte sich Colombo bereits am Sonntag als Nachfolger von Ghiotto feiern lassen.

Dahinter kämpfte sich Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag) nach seinem verpatzten Qualifying wie erwartet durch das Feld. Ähnlich wie Alexander Seibold (GER, Seibold Auto + Sport) gelangen ihm einige sehenswerte Überholmanöver. Nach einem Fahrwerksumbau konnte Seibold mit schnellen Rundenzeiten bis auf Rang 5 hinter Faggionato nach vorne fahren. Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) im einzigen World Series 3,5 V8 hielt sich lange Zeit vor den beiden GP2-Autos, am Ende wurde es Rang 6 vor Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) und Bruno Jarach (ITA, Eesti Motorsport). Pech hatte Luca Martucci (ITA, MM International), der mit Elektronikproblemen verspätet ins Rennen ging und das Rennen mit einer Runde Rückstand beendete.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Harald Schlegelmilch hatte bereits nach dem Rennwochenende in Brünn den Titel in der OPEN-Klasse sicher , nun war Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) bei den SUPER LIGHTS an der Reihe. Der ehemalige Bergrennfahrer gewann zum vierten Mal in diesem Jahr seine Klasse. Weil Alexander Geier (AUT, Geier Racing) die Getriebeprobleme aus dem Qualifying auch fürs Rennen nicht beheben konnte, blieb Haslers wichtigster Gegner diesmal ohne Punkte. Damit kann Hasler vor den letzten drei Saisonrennen nicht mehr von der Spitze verdrängt werden. Den zweiten Platz in Mugello holte sich Walter Colacino (ITA, Colacino Motorsport) im Formel 3000, Baujahr 1998.

Das zehnte Saisonrennen folgt morgen Sonntag um 13:15 Uhr Ortszeit. Zuvor gibt es um 10:00 Uhr ein zehnminütiges Warm-up der BOSS GP Racing Series. Tickets sind noch an der Tageskasse erhältlich.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Qualifying Mugello

Poleposition für Ingo Gerstl beim „Forza Fanatec“ in Mugello. Ghiotto bietet FORMULA-Tabellenführer Colombo Paroli und Andreas Hasler Schnellster bei den SUPER LIGHTS.

Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) bestätigte seine Favoritenrolle mit der Bestzeit im Zeittraining. Mit einer Rundenzeit von 1:26.747 sicherte sich der Pilot eines Toro Rosso STR1 die Poleposition für die beiden Rennläufe in Mugello. Gerstl folgt am Start OPEN-Pilot Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) im World-Series-Auto mit 4,5 Liter Hubraum (anstatt 3,5). Aus Reihe 2 geht Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) in die Rennen. Jackermeier tritt zum ersten Mal mit einem Formel-1-Wagen in Mugello an und schlägt sich bis dato ausgezeichnet. Wird er im Rennen eine Schippe zulegen und Gerstl folgen können?

Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) sicherte sich die beste Ausgangslage in der hart umkämpften BOSS GP FORMULA-Wertung. Der zweifache BOSS GP-Meister war nach einem verhaltenen Trainings-Freitag erst in Qualifying-Abschnitt 2 dran und es dauerte einige Runden, bis er sich zunächst an Teamkollege Francesco Malavasi (ITA) und anschließend an Tabellenführer Simone Colombo (ITA, MM International) vorbeischieben konnte. Mit einer fantastischen Zeit von 1:35.035 qualifizierte sich Ghiotto letztlich aber fast neun Zehntelsekunden vor Colombo, der vor allem im ersten Sektor Zeit liegen ließ. Die Reihe dahinter füllen BOSS GP-Rookie Francesco Malavasi und Luca Martucci (ITA, MM International), der mit einer guten Trainingsleistung auf einer seiner Lieblingsstrecken ein Kandidat fürs Podium ist. Teamkollege Salvatore de Plano (ITA) folgt dahinter.

Nachdem Joey Foster (GBR, HS Engineering) seinen Start kurzfristig zurückzog, qualifizierte sich Paul O’Connell im einzigen World Series by Renault 3,5-Liter-Auto als Klassen-Sechster. Bester aus dem Lager von Zig-Zag war Nicolas Matile (MCO) im Auto-GP-Lola als Klassen-Achter, direkt vor Teamkollege Jean Christophe Peyre (FRA). Teamleader Marc Faggionato (MCO) konnte nach einem Dreher nicht mehr am Training teilnehmen und hat somit eine Aufholjagd vor sich.

Bei den BOSS GP SUPER LIGHTS machte sich Rookie Alexander Geier (AUT, Geier Racing) erst heute mit der Strecke vertraut, nachdem er gestern noch die Schulbank drückte. Geiers Tatuus World Series V6 blieb allerdings mit Getriebeproblemen in der Box, somit geht Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) als bestplatzierter SUPER LIGHTS-Teilnehmer in die Rennen. Walter Colacino (ITA, Colacino Motorsport) qualifizierte seinen Formel 3000 als Gesamt-15.

Der erste Rennlauf startet heute Samstag um 15:05 Uhr Ortszeit und geht über eine Distanz von 20 Minuten, der zweite Lauf über 25 Minuten morgen Sonntag um 13:15 Uhr. Um die Belastung für die Formel-1-Autos gering zu halten, wird die BOSS GP F1 Class jeweils bereits nach 15 Minuten abgewunken.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Hockenheim Rennen 2

Im Kampf um den Sieg in der FORMULA-Wertung spitzten sich die Geschehnisse in der letzten Runde zu. Klassensiege für Gerstl, Schlegelmilch, Colombo und Hasler.

BOSS GP-Rookie Zdenek Chovanec-Lopez (CZE, MM International) legte fast zwanzig Minuten ein unglaubliches Tempo hin und sah bereits wie der sichere Sieger aus, als seine Reifen begannen, stark abzubauen. Chovanec-Lopez‘ GP2-Wagen begann deutlich sichtbar immer mehr zu rutschen. Im Powerslide versuchte er noch, den heranfliegenden Simone Colombo (ITA, MM International) hinter sich zu halten, doch die Mühe war umsonst. Colombo teilte sich seine Pirelli P-Zero-Slicks besser ein und holte sich damit den FORMULA-Sieg im 25-minütigen Sonntagsrennen.

Hinter Colombo und Chovanec-Lopez folgte Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), der sich damit erneut einen Pokal bei der Siegerehrung abholen durfte. Als undankbarer Vierter überquerte Luca Martucci (ITA, MM International) die Ziellinie. Der erfahrene Italiener setzte sich gegen Michael Aberer (AUT, MA Motorsport) durch, der zumindest am Beginn des Rennens Martucci beschäftigte. Aberer konnte nach seinem Ausfall gestern heute mit einem guten Ergebnis anschreiben.

Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) kam als Klassen-Sechster ins Ziel, vor Giancarlo Pedetti, der wie schon gestern bei seinem BOSS GP-Debütrennen eine saubere Leistung hinlegte. Als bester Deutscher klassierte sich Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) als Achter. Trotz einer Kollision am Beginn des Rennens konnte auch Alexander Seibold (GER, Scuderia Palladio) das Rennen beenden. Sehr zur Freude vieler Fans, denn Seibold startete mit einem besonderen Helmdesign als Hommage an den unvergessenen Schweizer Formel-1- und Sportwagen-Rennfahrer Jo Siffert.

Gut besuchte Tribünen bei bestem Frühsommerwetter in Hockenheim

Die weiteren Klassen:

Die OPEN-Kategorie der Formel-1-Wagen war erneut eine klare Angelegenheit für Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Debüt-F1 der Scuderia Toro Rosso (heute Alpha Tauri). Trotz vorzeitigem technischen K.o. konnten Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing) und Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) als Zweiter bzw. Dritter anschreiben.

Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) im gelb-schwarzen World Series V8-Boliden machte es wie in Rennen 1 und schaffte es, vom letzten Startplatz aus, schon in den ersten Runden weit nach vorn zu fahren. Der Lette ließ alle FORMULA-Fahrzeuge hinter sich und gewann die neue Wertung der modifizierten BOSS GP-Autos.

Nachdem Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) gestern nicht am Rennen teilnehmen konnte, war der Österreicher heute bemüht, durchzukommen. Das gelang und sogar noch mehr: der Sieg in der Sechszylinder-Wertung SUPER LIGHTS.

Die beiden Rennen im Rahmen der Bosch Hockenheim Historic können unter www.hockenheim-historic.de/live in der Wiederholung angesehen werden.

Im Rahmen der Rundstreckentrophy am Red Bull Ring in Spielberg in vier Wochen (3.–5. Juni 2022) folgen die nächsten beiden Rennen der BOSS GP Racing Series.

Hinweis: Der Gesamtstand ist derzeit noch inoffiziell, da die Klasse der modifizierten FORMULA-Autos erst ins Reglement aufgenommen wird.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Hockenheim Qualifying

Bereits am Samstagmorgen waren die Tribünen im Motodrom gut besucht und das offene Fahrerlager beim Bosch Hockenheim Historic dicht gedrängt. Belohnt wurden Frühaufsteher mit V10- und V8-Sounds der BOSS GP.

Ingo Gerstl (AUT, Top Speed), der BOSS GP-Meister der Jahre 2008, 2016 bis 2020, holte sich die erste Poleposition des Jahres. Wenig überraschend fuhr der Salzburger im Toro Rosso STR1 mit 1:21.093 die überlegene Bestzeit im ersten Zeittraining dieser Saison. Neben ihm startet BOSS GP-Rookie Zdenek Chovanec-Lopez (CZE, MM International) ins Rennen. Der 17-Jährige mit Formel-3-Erfahrung war damit der schnellste Pilot der FORMULA-Wertung. Dahinter geht sein Teamkollege Simone Colombo (ITA, MM International), der FORMULA-Vizemeister aus dem Vorjahr, ins Rennen. Rang 4 belegte Phil Stratford (USA, Penn Elcom) im Formel-1-Benetton des Jahres 1997, der sich trotz eines kleinen Ausrutschers am Beginn des Qualifyings weit vorne klassieren konnte.

Aufgrund seiner hohen Ansprüche etwas enttäuscht war der dreifache BOSS GP-Champion Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) im Original-GP2 von Charles Leclerc mit Rang 5. Der Italiener klagte schon gestern darüber, nicht gut mit der mittelschnellen Strecke zurechtzukommen. Dahinter startet Michael Aberer (AUT, MA Motorsport) ins Rennen. Trotz zwei Drehern konnte er sich bis zum Abwinken des Trainings immer weiter steigern und bis auf Rang 6 vorrücken.

Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) und Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) gehen aus Reihe 4 ins Rennen. Luca Martucci (ITA, MM International) startet aufgrund einer Strafe nur von Startposition 9, Bianca Steiner (AUT, Steiner Motorsport) nach wenig Trainingszeit am Freitag von Rang 10.

Bianca Steiner in ihrem GP2-Auto

Gejagt wird das 17-köpfige Starterfeld heute Nachmittag von Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering). Der Rennsieger aus dem Vorjahr geht nach starken Trainingszeiten nur vom vorletzten Startplatz in die Rennen. Bereits in der Outlap brach die Antriebswelle am getunten World Series by Renault-Boliden. Das österreichische Team kann den Wagen aber bis zum Rennstart (15:30 Uhr) reparieren. Das gelingt hoffentlich auch Lokalmatador Andreas Fiedler, der mit seinem Team versuchen wird, die Temperaturprobleme an seinem giftgrünen GP2-Wagen zu beheben.

Das erste von zwei Rennen an diesem Wochenende geht über eine Distanz von 20 Runden, die OPEN-Klasse wird aber bereits nach 15 Minuten abgewunken. Das Rennen ist heute Samstag ab 15:20 Uhr (CEST) genauso wie die anderen Rennen im Rahmen des Jim Clark Revivals am Hockenheimring auch im Livestream zu verfolgen: www.hockenheim-historic.de/live

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Vorschau: Hockenheim

Drei Jahre nach dem letzten Auftritt in Hockenheim ist die BOSS GP Racing Series kommendes Wochenende wieder am Start des Traditionsevents zu Ehren von Jim Clark. Wir haben alles Wichtige für euch zusammengefasst.

Zehntausende Fans kommen von 6. bis 8. Mai 2022 wieder ins Motodrom, um den weithin verehrten schottischen Rennfahrer Jim Clark, der 1968 tragischerweise bei einem Formel-2-Rennen in Hockenheim sein Leben verlor, zu ehren. Sie alle lassen die Vergangenheit an diesem Wochenende mittels geballter Rennaction wieder lebendig werden.

Die Organisatoren der Bosch Hockenheim Historic fürchten sich jedoch nicht vor einem Brückenschlag in die Moderne. Und so ist die BOSS GP Racing Series seit Jahren nicht nur fixer Bestandteil des Jim Clark Revivals, sondern auch ein wahrer Publikumsmagnet. Die Big Open Single Seater entstanden aus einer Grundsatzfrage: Was soll mit den zahlreichen ausrangierten Preziosen aus Klassen wie Formel 1, IndyCar, GP2, Auto GP, A1 GP, Superleague Formula oder auch der World Series geschehen? Ins Museum stellen? Oder doch wieder auf die Rennstrecke bringen? Die Antwort lag auf der Hand. Und so geht die BOSS GP 2022 am kommenden Wochenenden bereits in ihre 28. Saison. Hier sind die genannten Starter für das erste von sechs Saisonevents 2022:

NummerNameNationTeamKlasseMarkeBaujahrModell
1Ingo GerstlAUTTop SpeedF1Toro Rosso2006STR1
7Ulf EhningerDEUESBA RacingF1Benetton1997B197
8Phil StratfordGBRPenn Elcom RacingF1Benetton1997B197
10Harald SchlegelmilchLVAHS EngineeringOPENDallara2012World Series by Renault
15Christian FerstlAUTTeam Top SpeedFORMULADallara2011GP2
22Michael AbererAUTAM MotorsportFORMULADallara2005GP2
27Marco GhiottoITAScuderia PalladioFORMULADallara2011GP2
28Bruno JarachITAEesti MotorsportFORMULADallara2008GP2
31Paul O’ConnellIREHS EngineeringFORMULADallara2012World Series by Renault
32Simone ColomboITAMM InternationalFORMULADallara2017F2
37Luca MartucciITAMM InternationalFORMULADallara2011GP2
43Giancarlo PedettiITANannini RacingFORMULADallara2014GP2
44Thomas JakoubekAUTTop SpeedFORMULADallara2008GP2
46Alexander SeiboldDEUSeibold Auto + SportFormulaDallara2005GP2
47Walter StedingDEUScuderia PalladioFormulaDallara2011GP2
51Zdenek Chovanec LopezCZEMM InternationalFormulaDallara2011GP2
66Andreas FiedlerDEUFiedler RacingFormulaDallara2008GP2
110Bianca SteinerAUTSteiner MotorsportFormulaDallara2005GP2
111Alexander GeierAUTGeier RacingSuper LightsTatuus2003World Series by Renault
115Andreas HaslerAUTHasler MotorsportSuper LightsDallara2009World Series by Nissan

Weitere Rennserien:

Neben der BOSS GP Racing Series stehen stehen bei der Bosch Hockenheim Historic fünf weitere Formelserien am Start: Die Formel 2, dazu repräsentieren die Boliden der Historic Race Car Association die legendären Nachwuchsformeln Ford, Vau, Super Vau und Formel 3. Der Raceclub Germany ist die Heimat verschiedener Einsitzer-Kategorien bis hin zur Formel 1. Die Lurani Trophy ist eine Reminiszenz an die legendäre Formel Junior, die für unzählige Top-Talente Sprungbrett für eine große Karriere bildete. Und bei der Historischen Formel Vau Europa geht es, wie der Name schon sagt, um eine der erfolgreichsten und langlebigsten Nachwuchsformeln der Geschichte. Sie alle eröffnen einen Blick in eine Vergangenheit, in der vielleicht nicht alles schöner war, in der aber Legenden geschrieben wurden und die nicht nur bei Racing-Fans älteren Semesters mit zahlreichen und vielfältigen Erinnerungen verbunden ist.

Ebenso kommen auch die Fans historischer Tourenwagen, GT und Prototypen bei der Bosch Hockenheim Historic voll auf ihre Kosten. Fünf weitere Rennserien widmen sich den automobilen Schätzen mit Dach, deren Geburtsjahr teilweise bis zurück in die 50er-Jahre reicht und die nicht nur in Gestalt der brachialen Renner der legendären Gruppe C absolute Highlights im bunten Programm der Traditionsveranstaltung bereithalten.

Zeitplan und Livestream:

Freitag, 6. Mai 2022
12:40–13:10     Freies Training 1
16:45–17:15     Freies Training 2

Samstag, 7. Mai 2022
09:40–10:10     Qualifying
15:30               Rennen 1 (20 Minuten) LIVESTREAM

Sonntag, 8. Mai 2022
11:05–11:15     Warm-up
15:55                Rennen 2 (25 Minuten) LIVESTREAM

Das Programm am Samstag und Sonntag, darunter die beiden Rennen der BOSS GP, ist im Livestream mit Kommentar auch von zuhause aus kostenlos zu verfolgen: www.hockenheim-historic.de/live

Rahmenprogramm vor Ort:

Eine Veranstaltung wie die Bosch Hockenheim Historic lebt vor allem vom Kontakt mit den Fans. Fahrerlager und Boxenanlage sind für jedermann offen und einsehbar. Die komplette Action auf der Rennstrecke wird am Samstag und Sonntag über eine große Videoleinwand in der Sachs-Kurve übertragen, sodass die Zuschauer auf der Innentribüne jederzeit bestens darüber informiert sind, was sich auf dem restlichen Teil des 4,5 Kilometer langen Grand-Prix-Kurses abspielt. Überdies werden über den Big Screen vielfältige Informationen eingeblendet. Und wer es vor, während oder nach dem Besuch von Fahrerlager und Tribünen etwas ruhiger möchte, der besucht einfach die Jim-Clark-Ausstellung im Kongress-Pavillon.

Tickets:

Die Ticketpreise tragen dem familiären Charakter des Events Rechnung. Schon ab 10 Euro für ein Freitags-Ticket geht’s los, Tageskarten für Samstag und Sonntag sind schon ab 30 Euro erhältlich, wer das gesamte Wochenende hautnah erleben möchte, ist ab 45 Euro dabei. Und für jene, die es etwas exklusiver mögen, gibt’s ab 200 Euro auch VIP-Pakete. Tickets gibt’s über den Online-Ticketshop oder unter der Hotline +49 6205 950-222.

Foto: Michael Kavena/BOSS GP

Meet the new series coordinator

The Italian gearhead Dario Pergolini is the new series coordinator of the BOSS GP Racing Series.

Since the beginning of this year, Dario Pergolini has been coordinating the organisation of Europe’s fastest racing series. The Italian-born driver lives in Liechtenstein and can look back on a petrol-soaked CV: from 2019 to 2021, Pergolini oversaw the Formula 1 Benetton of German Ulf Ehninger and also became OPEN class champion with Team ESBA Racing.

During these years, Pergolini got to know and appreciate the BOSS GP Series and its participants personally. „I was surprised to be asked by the BOSS GP board to take on this challenging task. Now I am delighted to be part of such a great team. Maintaining and growing this championship in these difficult times will not be easy and is certainly a challenging task,“ says Pergolini.

Dario also knows the sport as a school of life: „Motorsport in every one of its facets is a challenge that I have been used to mastering since my youth – with all its upsets, but I also know the good sides!“ The Italian has not only been a champion-maker once: in the early 2000s, he became champion in the Alfa 147 Cup three times in a row with the top German touring car team Engstler Motorsport. In 2008, he himself finished third in the Swiss Touring Car Championship as well as third in the ADAC Procar Championship as a driver in an Alfa Romeo. With his own team, he was runner-up in the German Porsche Cup in 2013 with former BOSS GP driver Reinhard Kofler behind the wheel.

Dario behind the wheel in the Swiss Touring Car Championship

Pergolini describes his highlights as an active driver as „certainly third overall in 2016 on a Ligier prototype at the 24 Hours of Zolder as well as my start at the Historic 24 Hours in Daytona on a Lola T70 Spyder“. Pergolini also did some laps himself in the BOSS GP Racing Series at Spa and Mugello in a Dallara GP2 of Team Top Speed. „We have so many great teams and drivers from all over continental Europe, the UK and the USA who are loyal to our racing series. Every season we want to offer them a professional platform where single-seater cars of the highest class can be raced in a proper way – all this on selected circuits with the highest FIA safety standards.“

Pergolini worked as engineer for ESBA Racing’s Ulf Ehninger (Benetton B197)

Pergolini follows Malin Strandberg in his role as series coordinator, a position she has held with heart and soul for many years. The Swede will spend more time on her function as manager of Team Top Speed. Pergolini will then be the first point of contact for teams and drivers between and during the race weekends of the BOSS GP Racing Series.

Photos: Geoffrey Reynard/DreamArtMedia, Archive Dario Pergolini, Robert Lösch

Neuer Serienkoordinator im Porträt

Der rennsportaffine Italiener Dario Pergolini ist neuer Serienkoordinator der BOSS GP Racing Series.

Seit Anfang dieses Jahres koordiniert Dario Pergolini die Geschicke in der Organisation von Europas schnellster Rennserie. Der gebürtige Italiener lebt in Liechtenstein und kann auf eine benzingetränkte Vita zurückblicken: Von 2019 bis 2021 betreute Pergolini den Formel-1-Benetton des Deutschen Ulf Ehninger und ist mit dem Team ESBA Racing auch Meister der OPEN-Klasse geworden.

In diesen Jahren hat Pergolini die BOSS GP-Serie und ihre Teilnehmer persönlich kennen und schätzen gelernt. „Ich war überrascht über die Anfrage des Boards der BOSS GP, diese herausfordernde Aufgabe übernehmen zu können. Nun freue ich mich, Teil eines so großartigen Teams zu sein. Der Erhalt und Ausbau dieser Rennserie wird in diesen schwierigen Zeiten nicht einfach und ist sicherlich eine anspruchsvolle Aufgabe“, so Pergolini.

Dario kennt den Sport auch als Lebensschule: „Motorsport ist in jeder seiner Facetten eine Herausforderung, die ich seit meiner Jugend gewohnt bin zu meistern – mit all ihren Widrigkeiten, aber ich kenne auch die Erfolge!“ Der Italiener war nicht nur einmal Meistermacher: In den frühen 2000er-Jahren ist er mit dem deutschen Tourenwagen-Topteam Engstler Motorsport dreimal hintereinander Meister im Alfa 147-Cup geworden. 2008 wurde er selbst als Fahrer auf einem Alfa Romeo Dritter in der STM sowie Dritter in der ADAC Procar-Meisterschaft. Mit seinem eigenen Team stellte er 2013 den Vizemeister im deutschen Porsche-Cup. Am Steuer damals: Ex-BOSS GP-Pilot Reinhard Kofler.

Dario am Volant in der Schweizer Tourenwagen-Meisterschaft

Als seine Highlights als aktiver Rennfahrer bezeichnet Pergolini „sicherlich den dritten Gesamtrang 2016 in einem Ligier-Prototyp bei den 24 Stunden von Zolder sowie meinen Start bei den Historic 24 Hours in Daytona auf einem Lola T70 Spyder“. Auch in der BOSS GP Racing Series drehte Pergolini selbst einige Runden in Spa und Mugello in einem Dallara-GP2 des Teams Top Speed. „Wir haben so viele großartige Teams und Fahrer aus ganz Kontinentaleuropa, Großbritannien und den USA, die unserer Rennserie treu sind. Jede Saison wollen wir ihnen aufs Neue als BOSS GP eine professionelle Plattform bieten, in der Formelfahrzeuge der höchsten Klasse artgerecht bewegt werden können – all das auf ausgewählten Rennstrecken mit den höchsten FIA Sicherheitsstandards.“

Pergolini arbeitete als Ingenieur für ESBA-Racing-Pilot Ulf Ehninger (Benetton B197)

Pergolini folgt in seiner Funktion als Serienkoordinator Malin Strandberg, die diese Funktion für viele Jahre mit Herzblut ausgeübt hat. Die Schwedin wird sich wieder vermehrt ihrer Aufgabe als Teammanagerin des Teams Top Speed widmen. Für Teams und Fahrer ist Pergolini der erste Ansprechpartner zwischen und an den Rennwochenenden der BOSS GP Racing Series.

Fotos: Geoffrey Reynard/DreamArtMedia, Archiv Dario Pergolini, Robert Lösch