Schlagwort: 2023

Report: Rennen 2 Mugello

Die letzten Siegerpokale der Saison 2023 gehen an Antonio Pizzonia, Simone Colombo und Walter Colacino.

Bei bestem Wetter waren die Piloten der BOSS GP Racing Series Sonntagmittag noch einmal gefordert: Es galt, das längere 25-Minuten-Rennen zu bestreiten und an zahlreichen Positionen wurde um eine bessere Platzierung gekämpft.

Davon unbeeindruckt fuhr Antonio Pizzonia (BRA) heute einen weiteren Gesamtsieg ein. Der Pilot des österreichischen Teams HS Engineering konnte damit auch das letzten Rennen der OPEN-Klasse als Erster beenden. Mit einer Zeit von 1:31.120 min unterbot Pizzonia auch noch einmal seine Bestzeit von gestern. Damit ist Pizzonia im World Series 4.5 jetzt ein neuer Rekord gelungen, denn nur Formel-1-Autos waren auf dieser Bahn bislang schneller unterwegs. Der bisherige Rekordhalter war übrigens Harald Schlegelmilch (LVA), OPEN-Meister des Jahres 2022, ebenfalls in diesem Wagen.

Simone Colombo (ITA, MM International) war es, der auch dem 14. Saisonrennen seinen Stempel in der FORMULA-Klasse aufdrückte. Nachdem Pizzonia wegen abbauender Reifen zwischenzeitlich an Boden verlor, war Colombo sogar kurz an die Spitze gerückt. Dahinter baute in der Anfangsphase Marc Faggionato (MCO, MM International) Druck auf, dem wiederum Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) auf den Fersen war. Teilweise am Rande der Curbs unterwegs, schenkten sich die Toppiloten der FORMULA-Klasse auch im letzten Saisonrennen nichts. In Runde 11 von 16 überholte Ghiotto seinen Vordermann Faggionato. Der Abstand zu Colombo war da aber schon auf mehrere Sekunden angewachsen. Damit war es noch einmal Colombo, der den Champagner öffnen durfte. Ghiotto erkämpfte sich Rang zwei, Faggionato wurde Dritter.

Dahinter klassierte sich Salvatore de Plano (ITA, MM International), Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) wurde Fünfter. In einem schönen Triell begegneten sich die beiden Zig-Zag-Fahrer Jean-Christophe Peyre (FRA) und Nicolas Matile (MCO) sowie der von der Scuderia Palladio betreute Bruno Jarach (ITA, Eesti Motorsport). Nahezu 15 Runden lang war die Gruppe zusammen um den Kurs unterwegs, schließlich setzte sich Jarach vor den beiden Auto-GP-Wagen durch. Bei den SUPER LIGHTS gewann Walter Colacino (ITA, Walter Colacino Racing) auch das heutige Rennen.

Nach sieben Veranstaltungen in Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien und den Niederlanden lauten die Meister der Saison 2023 Ingo Gerstl (BOSS GP F1 Class), Antonio Pizzonia (OPEN), Simone Colombo (FORMULA) und Henry Clausnitzer (SUPER LIGHTS). Geehrt werden sie bei der Jahresabschlussfeier Ende November in der Stadt Salzburg.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen 1 Mugello

Simone Colombo setzt mit dem zehnten Sieg in dieser Saison seinen Erfolgslauf fort. Colacino und Pizzonia gewinnen ihre Klassen.

Nach dem zuletzt in Monza sichergestellten Meistertitel lässt Simone Colombo (ITA, MM International) auch im ersten Mugello-Rennen nicht nach. Der nun zweifache BOSS GP-Meister konnte Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) abermals in Schach halten. Das italienische Dauerduell in der FORMULA-Klasse nahm auch in Mugello eine Fortsetzung, wenngleich es dieses Mal zwischen den beiden GP2-Piloten weit weniger hitzig zur Sache ging. Auch Ghiotto fuhr immerhin schon zehn Mal in dieser Saison unter den Top-3.

Im Kampf um Platz 3 hatte sich Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) bereits einen kleinen Vorsprung auf die Dahinterfahrenden herausgearbeitet, ehe eine Safety-Car-Phase das Feld wieder zusammenführte. Zunächst verteidigte Fiedler noch hart, aber fair gegen Marc Faggionato (MCO, MM International), ehe dieser im dritten Streckensektor Fiedler überholen konnte. Ein kleiner Fahrfehler wenig später ermöglichte auch Salvatore de Plano (ITA, MM International) am Deutschen vorbeizufahren. Faggionato ärgerte sich trotz Rang 3, denn nicht zum ersten Mal in diesem Jahr vermasselte dem schnellen Allrounder ein schlechter Start die Chance, um den Sieg zu kämpfen.

Rang 6 gab es für Nicolas Matile (MCO) vom französischen Team Zig-Zag. Bruno Jarach (ITA, Eesti Motorsport) erkämpfte sich Rang 7 vor Jean-Christophe Peyre (FRA, Zig-Zag), der nur knapp dahinter die Ziellinie überquerte. Roland Rupprechter (AUT, Rupprechter Motorsport) freute sich über eine weitere Zielankunft.

Am bestem Weg zum Gesamtsieg war Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering), doch in Runde 5 stoppte der ehemalige Formel-1-Pilot in Kurve 3, weil die Schaltung des World-Series-Dallara nicht mehr richtig funktionierte. Walter Colacino (ITA, Walter Colacino Racing) holte die vollen Punkte in der Wertung der SUPER LIGHTS und kletterte mit auf das Podest. Die letzte Möglichkeit in dieser Saison das Podest zu erklimmen, gibt es morgen Sonntag: Rennstart für das längere, 25-minütige Rennen ist um 11:00 Uhr MESZ.

Foto: Angelo Poletto

Report: Qualifying Mugello

Antonio Pizzonia ganz vorne, spannende Rennen in der FORMULA erwartet und Walter Colacino bester SUPER-LIGHTS-Pilot.

Bei bestem Spätsommerwetter präsentiert sich die 5,245 Kilometer lange Strecke in Mugello den BOSS GP-Piloten von ihrer schönsten Seite. Beim Zeittraining, welches die Startaufstellung für beide Rennen festlegt, fuhr Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) zum siebenten Mal in dieser BOSS GP-Saison die Bestzeit in der OPEN-Wertung. Diesmal darf der Ex-Formel-1-Pilot von Williams und Jaguar das Feld wie schon in Misano als Erster zum Start führen.

In der FORMULA-Klasse zeichnet sich nach den Trainings und dem Qualifying ein Dreikampf um die Spitze ab: Simone Colombo (ITA), Marc Faggionato (MCO, beide MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) waren auf ihrer schnellsten Runde nur wenige Zehntelsekunden voneinander getrennt – sie werden sich wohl den Sieg unter sich aus machen.

Dahinter klassierte sich mit Salvatore de Plano (ITA) ein weiterer Fahrer von MM International. Die beiden Auto-GP-Wagen von Zig-Zag starten aus Reihe 3 und 4: Nicolas Matile (MCO) war schneller als Teamkollege Jean-Christophe Peyre (FRA). Bester der Klasse SUPER LIGHTS war dieses Mal Walter Colacino (ITA, Walter Colacino Racing) in seinem Formel 3000.

Frühzeitig beendeten Roland Rupprechter (AUT, Rupprechter Motorsport) und Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) ihr Training, jeweils nach einem Dreher. Beide können aber an den Rennen teilnehmen. Start zum ersten Rennen ist heute Samstag um 14:10 Uhr, das zweite Rennen startet morgen Sonntag um 11:00 Uhr.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen Monza

Das Publikum im Autodromo Nazionale Monza erlebte beim Nardi Compressori Race drei Tage hochklassigen Motorsport. Italiener Colombo holt zweiten FORMULA-Titel in Serie. Japanerin Noda beeindruckt beim Debüt.

Das erste Rennen am Samstag geht wohl als eines der am spätesten gestarteten Rennen in die BOSS GP-Geschichte ein. Nach einer längeren Regenunterbrechung am Nachmittag schob sich auch das Programm der BOSS GP nach hinten. Das erste (20-minütige) Rennen wurde erst nach 18 Uhr gestartet und bot als Entschädigung für das Warten ein atemberaubendes Ambiente im Parco di Monza.

Die Formel-1-Rennstrecke erlebte mit Ingo Gerstls Toro Rosso STR1 und Antonio Pizzonia auch zwei Highlights mit F1-Historie. Gerstl (AUT, Top Speed) musste dieses Mal in beiden Rennen dem Brasilianer den Vortritt in Sachen Gesamtsieg geben. Pizzonia (BRA, HS Engineering) beeindruckte neben dem Sieg in der OPEN-Klasse auch mit „low downforce setup“ am World Series V8 mit 4,5-Liter-Motor und einer damit erzielten Höchstgeschwindigkeit von über 330 km/h. Ingo Gerstl steht nun offiziell als Meister der BOSS GP F1 Class fest und gesellt sich damit zu den bereits feststehenden Meistern der Saison 2023, Antonio Pizzonia (OPEN) und Henry Clausnitzer (SUPER LIGHTS), hinzu.

Gerstl knapp gefolgt von Pizzonia, im Hintergrund Marco Ghiotto

Eine Entscheidung gab es auch in der FORMULA-Klasse, wo das epische Duell zweier Italiener eine Fortsetzung fand. Im Qualifying war zunächst Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) ein Coup geglückt, weil er in Q2 mehr Zeit zur Verfügung hatte als Kontrahent Simone Colombo (ITA, MM International). Diese Zeit nützte er, um am Ende der Session noch einmal mit neuen Pirelli-Reifen auf die Bestzeit loszugehen. Ghiotto brachte es auf den Punkt und beförderte sich so in die bessere Ausgangslage für die beiden Rennen.

Die Zweikämpfe der beiden sollten erneut die Rennen in dieser heiß umkämpften Klasse mit Formel-2- (GP2-) und World-Series-Autos prägen. Eine unglückliche Situation im ersten Rennen riss Ghiotto aus dem Kampf um den Sieg. Mit Klassenrang 3 rettete er aber zumindest eine Vielzahl an Punkten. Im zweiten Rennen blieb Ghiotto erneut an Tabellenführer Colombo dran und versuchte alles, um das Titelrennen offen zu halten. Doch es sollte abermals knapp nicht reichen. Mit dem Doppelsieg reist Colombo damit bereits als Meister zum Finale nach Mugello (6.–8. Oktober 2023). Es ist der zweite Titel des ehemaligen Kartprofis in der BOSS GP. Damit verlängert er die Serie an Meisterschaften für italienische Fahrer auf nun nacheinander.

Doch auch die Neueinsteigerin Juju Noda (JPN, HS Engineering) mischte gehörig mit und beeindruckte zahlreiche Beobachter mit ihrer raschen Lernfähigkeit. Für die vormalige Pilotin in der W Series und der Euroformula Open war es ein gelungener Einstand in die Liga der „Big Open Single Seater“. Die Plätze 2 und 3 waren eine Talentprobe der 17-Jährigen im World Series 3.5. Teamkollege Paul O’Connell (IRE), erstmals in einem 4,5-Liter-World-Series des Teams in der OPEN-Klasse am Start, trug mit zwei zweiten Rängen ebenso dazu bei, dass bei HS Engineering erneut eine Menge Tafelsilber gesammelt wurde.

Gruppenfoto am Podium nach Rennen 1

Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) gab nach einer Pause sein Comeback und zeigte mit Rang 4 im zweiten Lauf, dass auch er zur Spitzengruppe dazugehört. Weitere nennenswerte Ergebnisse: Platz 5 für Checco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) und Platz 6 für Neueinsteiger David Richert (CDN, MM International) im zweiten Rennen. Nach vorzeitigem Aus im ersten Rennen konnten Felix und Michael Grosse-Aschhoff (beide GER, Asche Racing) im zweiten Rennen anschreiben, selbiges galt auch für Bruno Jarach (ITA, Eesti Motorsport)

Solist Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) hatte im Ralt-F3000 mit Retro-Design einige Fans im Autodromo. Er punktete bei den SUPER LIGHTS zweimal voll und ist damit auf Kurs zu Rang 2 im Championat.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Jetzt für das Grande Finale anmelden

BOSS GP verlängert den Sommer mit dem großen Saisonfinale in Mugello von 6. bis 8. Oktober 2023.

Für einige Piloten geht es in der Meisterschaft noch um eine bessere Platzierung, andere wollen die Saison mit einem Erfolgserlebnis beenden. Die ideale Gelegenheit dazu, ihre Big Open Single Seater auszufahren, gibt es bereits in zwei Wochen in der Toskana. Auf der Formel-1- und MotoGP-Strecke in Mugello können zwei Freie Trainings am Freitag, das Qualifying und Rennen 1 am Samstag sowie ein zweites Rennen am Sonntag absolviert werden. Ingesamt stehen damit über zwei Stunden Streckenzeit für die BOSS GP Racing Series im Rahmen des PNK Motorsport Racing Weekends zur Verfügung.

Wer bei der siebenten und letzten Saisonstation der Meisterschaft dabei sein möchte, kann sich noch anmelden: Die Nennung ist bis einschließlich 25. September 2023 geöffnet. Alle notwendigen Dokumente finden Interessierte Teams und Fahrer unter dem Menüpunkt Für Teams.

Foto: Angelo Poletto

Report: Rennen Assen

Die Veranstaltung in Assen war erneut ein Motorsport-Fest für Teilnehmer und Zuschauer.

Zehntausende Fans auf den Tribünen am TT Circuit im niederländischen Assen erlebten beim Jack’s Racing Day Europas schnellste Rennserie in Aktion. Ein großes Showprogramm umrahmte die Trainings und Rennen der BOSS GP Racing Series diesen Samstag und Sonntag. Unter anderem ging Ex-Formel-1-Pilot Nyck de Vries in einem World-Series-Boliden des BOSS GP-Teams HS Engineering auf die Bahn. Für Schlagzeilen sorgte auch Ingo Gerstl (AUT, Top Speed), der sowohl den Streckenrekord als auch den offiziellen Rundenrekord (aufgestellt im Rennen) pulverisierte. Mit 1:15.861 umrundete der Österreicher in seinem Toro Rosso STR1 Formel-1-Wagen die MotoGP-Strecke so schnell wie keiner zuvor.

Der niederländische Formel-E-Weltmeister Nyck de Vries im HS-Auto

Zu den Ergebnissen

Vier Doppelsieger brachte das fünfte Rennwochenende dieser Saison hervor: Ingo Gerstl (BOSS GP F1 Class), Antonio Pizzonia (OPEN), Simone Colombo (FORMULA) und Henry Clausnitzer (SUPER LIGHTS) sicherten sich beide Laufsiege in ihren Klassen. Für Pizzonia (BRA, HS Engineering) und Clausnitzer (GER, WF Racing) bedeuten diese Erfolge gleichzeitig auch den vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft. Das Duell des Wochenendes lieferten sich abermals Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) in der FORMULA-Klasse. Die beiden GP2-Boliden trennten wieder einmal nur wenige Zehntelsekunden. Feiern konnte auch Simon Jackermeier (GER, Top Speed), der im zweiten Rennen zum ersten Mal am Podium stand. In Rennen 1 auf das Siegerfoto durfte Walter Steding (GER, Scuderia Palladio), der bei seiner Rückkehr mit Rang 3 bewies, dass er nichts an Geschwindigkeit eingebüßt hat.

Podium von Rennen 2: v.li. Ghiotto, Colombo, Pizzonia, Gerstl, Clausnitzer, S. Jackermeier

Als nächstes geht es für die BOSS GP Racing Series am 9./10. September nach Brünn, wo es die Premiere der BOSS GP Show Runs gibt. Die nächsten Punkte werden erst wieder in Monza vergeben, wo von 22. bis 24. September die Motoren gezündet werden.

Fotos: SMW MEDIA, WF Racing

Vorschau: Assen

Beim Jack’s Racing Day gibt Europas schnellste Rennserie am 12. und 13. August ihr Comeback am traditionsreichen TT Circuit Assen in den Niederlanden.

Es ist die größte kombinierte Auto-, Motorrad- und Kartveranstaltung Europas. Mit dabei ist endlich auch wieder die BOSS GP Racing Series. Darunter Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) mit seinem Toro Rosso STR1, einem der letzten Zehnzylinder der Formel-1-Geschichte. Mit Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) ist auch ein berühmter Pilot mit F1-Vergangenheit in einem World Series V8 4.5 in der OPEN-Klasse am Start. Die Favoriten auf den Sieg in der FORMULA-Wertung heißen Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), die ihr Duell auch in den Niederlanden fortsetzen werden. Ein Auge sollte man auch auf das Vater-Sohn-Duell Thomas gegen Simon Jackermeier (beide GER, Top Speed) in den Fanatec-GP2s werfen. Seine Rückkehr feiert Walter Steding (GER, Scuderia Palladio), der viele Jahre in der BOSS GP aktiv war und erst im Vorjahr zum letzten Mal eine komplette Saison bestritt. Bei den SUPER LIGHTS versucht abermals Henry Clausnitzer (GER, WF Racing) die vollen Punkte mit nach Hause zu nehmen.

Aufgrund des etwas unglücklichen August-Termins sind beim Rennen in den Niederlanden etwas weniger Fahrzeuge als gewohnt am Start. Dafür lohnt sich auch ein Besuch im Fahrerlager und den Boxen der BOSS GP, wo weitere legendäre Fahrzeuge ausgestellt sind und die Teams beim Arbeiten an ihren Fahrzeugen beobachtet werden können.

Zeitplan

Update: 11.08.2023, 12:00

Samstag, 12. August 2023
09:44–10:14          Freies Training 1
13:41–14:11          Freies Training 2
16:43–17:13          Qualifying (geteilt in zwei Gruppen)

Sonntag, 13. August 2023
10:19–10:39          Rennen 1 (20 Minuten)
14:58–15:18          Rennen 2 (20 Minuten)

alle Zeiten MESZ

Tickets

Zehntausende Zuschauer werden erwartet. Sie alle können kostenlos mit dabei sein. Nur für den Zutritt zum Fahrerlager ist ein Zusatzticket notwendig. Dieses kostet für das ganze Wochenende 45 Euro, ansonsten 15 Euro für Freitag und jeweils 25 Euro für Samstag bzw. Sonntag. Eine Online-Reservierung wird empfohlen: www.jacksracingday.nl/tickets

Rahmenprogramm

Neben BOSS GP sind folgende Rennserien zu sehen: Supercar Challenge, BeNeLux Superbike und Supersport, Dutch GP Superkarts, Porsche Carrera Cup Benelux, Ford Fiesta Sprint Cup, Mazda MX-5-Cup. Dazu kommen zahlreiche Stargäste wie Nyck de Vries, Demofahrten wie jene des Rodin FZED, F1-Zweisitzer-Mitfahrten und die Möglichkeit für Helikopter-Rundflüge.

Foto: Michael Kavena/BOSS GP

Report: Rennen 2 Red Bull Ring

Sechstes Saisonrennen der BOSS GP Racing Series: Gerstl, Pizzonia, Colombo und Eisinger-Sewald feiern Doppelsiege. Vettel auch heute am Podium.

15 Minuten für die BOSS GP F1 Class und 25 Minuten für die weiteren Piloten standen am Sonntagsprogramm. Den Vatertag in Österreich nutzten viele Besucher, um an den Red Bull Ring zu pilgern. Ingo Gerstl im Formel-1-Toro-Rosso ließ es sich nicht nehmen, mit seinem F1 (reglementskonform) länger auf der Strecke zu bleiben und sich mit Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) im getunten World Series 4.5 um den Gesamtsieg zu duellieren – zur Freude der Zuschauer. Gerstl gewann letzten Endes auch das sechste Saisonrennen der F1-Klasse vor Ulf Ehninger (GER) im 1997er-Benetton.

Wie schon gestern übernahm auch heute Sonntag OPEN-Teilnehmer Antonio Pizzonia zwischenzeitlich die Gesamtführung. Nach einer Gelbphase konnte sich der Brasilianer noch einige Runden an der Spitze halten und mit Rundenzeiten knapp über 1:15 min seine Zeiten von gestern weiter steigern, was locker zum Klassensieg reichte. Rang 2 ging an Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) im 3,3-Liter-World-Series, der sich heute im Gesamtklassement weit vorne einreihte.

Turbulent ging es zeitweise in der FORMULA-Klasse zur Sache. Überrundungen, viele Positionswechsel und letztlich doch wieder derselbe Sieger: Simone Colombo (ITA, MM International) blieb heute unangetastet, auch wenn es zeitweise eng herging. In der Anfangsphase war zunächst Fabian Vettel (Top Speed) am Drücker. Der 24-jährige Deutsche überholte schon in der ersten Kurve Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) und blieb anschließend lange an Colombo dran. Doch wie schon gestern verlor Vettel am Ende des Rennens an Tempo. Damit bekam Marco Ghiotto noch einmal die Chance, den Fanatec-GP2 von Vettel zu überholen. Colombo nützte diese Phase, um sich entscheidend abzusetzen. Mit Saisonsieg Nr. 5 entflieht der Italiener nun auch in der Meisterschaftswertung seinen Gegnern. Hinter Marco Ghiotto holte sich Fabian Vettel auch heute den dritten Rang. Mit zwei dritten Plätzen bewies Vettel seine fahrerischen Qualitäten auch im Formel-Rennwagen, eine Fortsetzung folgt womöglich schon in Misano.

„Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) blieb heute fehlerfrei und bis zum Schluss an den Top-3 dran. Mit Rang 4 sammelte der ehrgeizige Italiener dicke Punkte für die Gesamtwertung. Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) konnte sich trotz gebrauchter Reifen gegen die Kontrahenten im Mittelfeld durchsetzen. Bruno Jarach (ITA, Scuderia Palladio) folgte auf Klassenplatz 6 vor Thomas Jakoubek (Top Speed) als bestem Österreicher auf Rang 7. Und auch Teamboss Armando Mangini (ITA, MM International) fand mit Rang 8 einen versöhnlichen Abschluss seines Comeback-Wochenendes als Fahrer.

Ein bitteres Ende seines Rennens erlebte hingegen Alexander Geier (GER, Geier Racing). Der Salzburger lag zwischenzeitlich bereits auf Rang 2 vor Fabian Vettel. Mit einem Getriebeproblem beendete er das Rennen wenige Runden vor dem Ende enttäuscht in der Box.

SUPER LIGHTS-Fahrer Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) war froh, dass das heutige Rennen um fünf Minuten länger war. Nach einem Dreher in Kurve 3 und einem zweiten beim Zurückkommen auf die Strecke war er bereits weit hinter Henry Clausnitzer (GER, WF Racing) zurückgefallen. Zwei Runden vor Schluss schaffte Eisinger-Sewald im Ralt-Formel-3000 aber doch noch den Anschluss und überholte schließlich den leistungsschwächeren World-Series-Boliden von Clausnitzer. Für Eisinger-Sewald war es ein gefeierter Doppelsieg, Tabellenführer bleibt dennoch Clausnitzer. Rang 3 ging an Walter Colacino (ITA), der sich an diesem Wochenende das Auto mit seinem Kollegen Sebastiano Sibani (ITA) teilte.

Die BOSS GP setzt die Europa-Tournee schon Mitte Juli fort. Am 22./23. Juli werden in Misano Adriatico Punkte in den Klassen OPEN, FORMULA und SUPER LIGHTS vergeben.

Fotos: Erwin Strassnigg/BOSS GP

Report: Rennen 2 Hockenheim

Beim Hockenheim Historic wurde den Zuschauern auch am Sonntag viel geboten. Doppelsiege für Gerstl, Pizzonia, Colombo und Clausnitzer.

Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) hatte sichtlich Spaß, als er sich eine Zeit lang mit dem World Series V8 gegenüber dem Formel 1 von Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) behaupten konnte. Mehrere Runden lang tauschten die beiden die Führung im Rennen, bis Gerstl schließlich das Tempo anzog und die schwarz-weiß-karierte Flagge für die BOSS GP F1 Class als Erstes sah. Das Rennen für die Königsklasse endet bereits nach 15 Minuten, um die Laufzeit der wertvollen Fahrzeuge zu schonen. Für Pizzonia ging es noch zehn Minuten weiter, die er mit weiteren Rundenzeiten knapp an der 1:30er-Schallmauer füllte. Pizzonia, gestern mit ausgefallener Traktionskontrolle zum Klassensieg gefahren, sicherte sich auch heute die volle Punktezahl in der OPEN-Klasse. Mit ihm auf das Klassenpodest kletterte Teamkollege Paul O’Connell (IRE) in einem ebenfalls modifizierten Dallara-World-Series-Wagen.

Duell in der SUPER-LIGHTS-Kategorie: Jody Stadelmann (li.) und Henry Clausnitzer (re.)

Abermals trafen Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) in der FORMULA-Klasse auf der Strecke aufeinander. Das „ewige Duell“ fand zumindest in der Anfangsphase eine Fortsetzung, bis Colombo nach einer Safety-Car-Unterbrechung mit starken Rundenzeiten seinen Konkurrenten abschütteln konnte. Colombo konnte sich mit dem dritten Sieg in vier Saisonrennen bereits einen Polster auf seine schärfsten Konkurrenten aufbauen. Hinter Ghiotto hatte Alexander Seibold (GER, Seibold Auto + Sport) bis kurz vor Schluss den dritten Platz inne. Marc Faggionato (ITA, MM International) blieb am Vorstart stehen und hetzte dem Feld anschließend hinterher. Kurz vor Rennende schloss er auf Seibold auf und probierte mehrmals, den Deutschen zu überholen. Seibold behauptete sich lange, musste dann aber vor der Mercedes-Tribüne nachgeben. Mit Rang 4 holte sich Seibold aber seine bislang beste BOSS GP-Platzierung. Als bester Deutscher blieb er auch vor Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing), der mit gebrauchten Reifen angetreten war und deshalb am Schluss keinen Angriff mehr nach vorne starten konnte. Eine Kollision zwischen Florian Schnitzenbaumer (GER, Top Speed) und „Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) beendete deren Rennen. Auch Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) drehte sich in aussichtsreicher Position ausgangs der Bernie-Ecclestone-Kurve von der Strecke.

In der SUPER LIGHTS-Klasse war diesmal Durchkommen das Gebot der Stunde. Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) machte sich nach einem Getriebeschaden bereits Samstagabend auf den Weg nach Hause in die Werkstatt, dafür konnte Jody Stadelmann (SUI) im Formel Nippon nach einem Lenkdefekt gestern am heutigen Rennen teilnehmen. Den Sieg allerdings sicherte sich Henry Clausnitzer (GER, WF Racing), der mit dem vierten Sieg im vierten Rennen zum Seriensieger avanciert.

v.li. Stadelmann, Ghiotto, O’Connell, Ehninger, Pizzonia, Colombo, Clausnitzer, Gerstl und Faggionato

Fünf Wochen sind es nun bis zur dritten Saisonveranstaltung. Erstmals tritt BOSS GP von 9. bis 11. Juni im Programm der Red Bull Ring Classics auf.

Fotos: Angelo Poletto

Report: Rennen 1 Hockenheim

Vor einer Rekordkulisse beim Bosch Hockenheim Historic brachte die BOSS GP Racing Series Formel 1, Formel 2 & Co. zurück auf den Hockenheimring. Podestplätze für die Deutschen Henry Clausnitzer, Ulf Ehninger und Andreas Fiedler.

Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) dominierte die BOSS GP F1 Class im Toro Rosso STR1 und kontrollierte das Tempo vor Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im neun Jahre älteren Benetton B197. Für Gerstl war es der dritte Sieg, für Ehninger das dritte Podium in der neuen Saison.

Abermals stand für Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) die Jagd nach der schnellsten Runde im Fokus. Mit 1:29.007 min gelang ihm das im World Series Dallara-Gibson auch. Paul O’Connell, angereist aus Irland und ebenfalls betreut von HS Engineering, wurde nach dem Qualifying in die OPEN-Klasse versetzt. Sein Auto ist ein World-Series-Dallara aus dem Jahr 2002, der mit einem 3,3 Liter Nicholson McLaren getunten Cosworth-V8 deutlich mehr leistet als ursprünglich. O‘Connell klassierte sich im Vorderfeld inmitten der Formel 2 und in der OPEN-Klasse hinter Pizzonia auf Platz 2.

Das gut besuchte Motodrom bekam die volle Dröhnung der BOSS GP Racing Series geboten

Zahlreiche Verschiebungen gab es in der FORMULA-Klasse im Laufe des 20-minütigen Rennens. Trotz einer Safety-Car-Phase nach einem Dreher von Alexander Seibold (SUI, Seibold Auto + Sport) blieb Andreas Fiedler noch genügend Zeit, um in die Top-3 vorzudringen. Der Niederbayer schob sich peu à peu von Startplatz 8 nach vorne und verteidigte den umkämpften letzten Podestplatz gegen „Checco“ Malavasi, der sich mit Rang 4 zufriedengeben musste. Für Fiedler war es beim Debüt in einem GP2-Dallara der Generation 2008 der erste Podestplatz seit 2020.

Vorne war es ein erneut episches Duell zwischen Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), welches sich bis zur Ziellinie immer wieder zuspitzte. Letztlich entschieden 0,085 Sekunden über Sieg und Rang 2. Colombo behielt die Überhand, holte den zweiten Saisonsieg und baute seine Tabellenführung aus.

Florian Schnitzenbaumer (GER) erholte sich von einem Dreher in der Anfangsphase und klassierte sich immerhin noch auf Rang 5 vor Top-Speed-Teamkollege Thomas Jakoubek (AUT). Das innerfamiliäre Duell zwischen Thomas Jackermeier (Rang 8) und seinem Sohn Simon (Rang 10) entschied Thomas für sich. Er wird morgen Sonntag um 9:35 Uhr auch bei der BOSS GP Hypercar Demonstration zu sehen sein, wenn er seinen über 1.000-PS-starken Aston Martin Valkyrie um den 4,6 Kilometer langen Kurs pilotieren wird.

Henry Clausnitzer (GER, WF Racing) konnte es kaum glauben, denn schon zum dritten Mal in drei Rennen holte er sich den Sieg bei den SUPER LIGHTS. Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) durfte zwar noch die Trophäe für Klassenrang 2 mit nach Hause nahmen. Aufgrund eines Kupplungsdefekts und einem anschließenden Schaden im Getriebe musste er aber frühzeitig das Rennen beenden. Weil das vor Ort irreparabel ist, wird Eisinger-Sewalds Ralt RT23 Formel 3000 erst wieder bei der nächsten Veranstaltung am Red Bull Ring zu sehen sein.

Am Sonntag folgt ein zweites Rennen über die längere Distanz von 25 Minuten. Der Rennstart ist für 14:05 Uhr angesetzt und ist erneut auch im Livestream zu verfolgen.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP