Schlagwort: Rennen 2

Report: Rennen 2 Mugello

Die letzten Siegerpokale der Saison 2023 gehen an Antonio Pizzonia, Simone Colombo und Walter Colacino.

Bei bestem Wetter waren die Piloten der BOSS GP Racing Series Sonntagmittag noch einmal gefordert: Es galt, das längere 25-Minuten-Rennen zu bestreiten und an zahlreichen Positionen wurde um eine bessere Platzierung gekämpft.

Davon unbeeindruckt fuhr Antonio Pizzonia (BRA) heute einen weiteren Gesamtsieg ein. Der Pilot des österreichischen Teams HS Engineering konnte damit auch das letzten Rennen der OPEN-Klasse als Erster beenden. Mit einer Zeit von 1:31.120 min unterbot Pizzonia auch noch einmal seine Bestzeit von gestern. Damit ist Pizzonia im World Series 4.5 jetzt ein neuer Rekord gelungen, denn nur Formel-1-Autos waren auf dieser Bahn bislang schneller unterwegs. Der bisherige Rekordhalter war übrigens Harald Schlegelmilch (LVA), OPEN-Meister des Jahres 2022, ebenfalls in diesem Wagen.

Simone Colombo (ITA, MM International) war es, der auch dem 14. Saisonrennen seinen Stempel in der FORMULA-Klasse aufdrückte. Nachdem Pizzonia wegen abbauender Reifen zwischenzeitlich an Boden verlor, war Colombo sogar kurz an die Spitze gerückt. Dahinter baute in der Anfangsphase Marc Faggionato (MCO, MM International) Druck auf, dem wiederum Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) auf den Fersen war. Teilweise am Rande der Curbs unterwegs, schenkten sich die Toppiloten der FORMULA-Klasse auch im letzten Saisonrennen nichts. In Runde 11 von 16 überholte Ghiotto seinen Vordermann Faggionato. Der Abstand zu Colombo war da aber schon auf mehrere Sekunden angewachsen. Damit war es noch einmal Colombo, der den Champagner öffnen durfte. Ghiotto erkämpfte sich Rang zwei, Faggionato wurde Dritter.

Dahinter klassierte sich Salvatore de Plano (ITA, MM International), Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) wurde Fünfter. In einem schönen Triell begegneten sich die beiden Zig-Zag-Fahrer Jean-Christophe Peyre (FRA) und Nicolas Matile (MCO) sowie der von der Scuderia Palladio betreute Bruno Jarach (ITA, Eesti Motorsport). Nahezu 15 Runden lang war die Gruppe zusammen um den Kurs unterwegs, schließlich setzte sich Jarach vor den beiden Auto-GP-Wagen durch. Bei den SUPER LIGHTS gewann Walter Colacino (ITA, Walter Colacino Racing) auch das heutige Rennen.

Nach sieben Veranstaltungen in Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien und den Niederlanden lauten die Meister der Saison 2023 Ingo Gerstl (BOSS GP F1 Class), Antonio Pizzonia (OPEN), Simone Colombo (FORMULA) und Henry Clausnitzer (SUPER LIGHTS). Geehrt werden sie bei der Jahresabschlussfeier Ende November in der Stadt Salzburg.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen Misano

Das vierte Rennwochenende der BOSS GP Racing Series 2023 in Misano war für die brasilianischen Piloten ein guter Anlass, Karneval zu feiern.

Der italienische Rennveranstalter PNK Motorsport hatte Sambatänzerinnen ins Fahrerlager eingeladen und damit ein glückliches Händchen bewiesen, denn nach dem Qualifying standen gleich zwei Brasilianer in der Startaufstellung ganz vorne.

Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) war der Favorit auf den Gesamtsieg beim Rennen in Misano. In Abwesenheit der Formel-1-Wagen, für die die Strecke in Misano nicht zugelassen ist, konnte der Ex-Formel-1-Pilot die Erwartungen erfüllen. Es waren die ersten beiden Gesamtsiege für den Fahrer im World Series V8-Boliden und der nächste Doppelpack in der OPEN-Kategorie. HS-Engineering-Teamkollege Paul O’Connell (IRL) plagte sich das ganze Wochenende über mit Elektrikproblemen. Zumindest in Rennen 1 konnte er mit Rang 2 in der OPEN-Kategorie anschreiben.

Harald Schlegelmilch: World Series schlägt GP2

Die FORMULA-Wertung war im ersten Rennen nur in der Startphase hart umkämpft. Simone Colombo (ITA, MM International) übernahm von Startplatz 3 in der Klasse kurzzeitig die Führung, ehe Rückkehrer Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) nach vorne stürmte und einen historischen Sieg einfuhr: Lange hatte kein Dallara World Series-Wagen (im Fall von Schlegelmilch aus der Generation 2012) gegen die am Papier etwas schnelleren GP2-Autos von Dallara gewonnen.

Das Duell des Wochenendes lieferten sich Schlegelmilch und Adriano Buzaid (BRA, MM International) im zweiten Rennen Sonntagmittag. Nachdem Schlegelmilch am Samstag dafür sorgte, dass HS Engineering gleich in zwei Klassen triumphierte, konnte Buzaid seine Poleposition am Sonntag in einen Sieg ummünzen. Die komplette Renndistanz waren die beiden zusammen unterwegs, kaum mehr als eine Sekunde trennte das dominierende Duo im Verlauf des längeren Sonntagsrennens. Die Ziellinie überquerte Buzaid letztlich mit nur 0,8 Sekunden Vorsprung.

Nicolas Matile (vo.) war am Sonntag bestplatzierter Fahrer mit einem Auto-GP-Wagen

Nicht nur, dass abermals ein nur winziger Vorsprung Sieger und Zweitplatzierten in der FORMULA-Klasse trennten, nein, auch der Debütsieg des Brasilianers Buzaid ist eine Sensation. Nachdem der heute 35-Jährige vor mehr als zehn Jahren in der britischen Formel-3-Meisterschaft vorne mitfuhr, legte er eine längere Rennpause ein. Für das italienische Team MM International kehrte er an diesem Wochenende in Misano zurück in einen Formelrennwagen und erreichte die Plätze 2 und 1. MM International hatte gleich mehrfach Grund zur Freude, denn auch Simone Colombo setzte sich im Duell um Rang 3 gegen seinen Erzrivalen Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) abermals knapp, aber doch durch und holte sich so zwei weitere Podestplätze und die nächsten wichtigen Punkte für eine mögliche Titelverteidigung.

Fabian Vettel (GER, Top Speed) landete im ersten der zwei Rennen an diesem Wochenende auf Rang 5. Das war bemerkenswert, nachdem er am Freitag nach einem Unfall zur näheren Überprüfung sogar ins Krankenhaus musste. In einem Ersatzwagen seines österreichischen Teams Top Speed konnte er dann aber nach ärztlicher Freigabe am Qualifying und am Rennen teilnehmen. Im Sonntagsrennen erreichte „Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) den fünften Platz. Bester Auto-GP-Bolide innerhalb der FORMULA-Klasse: in Rennen 1 Jean-Christophe Peyre (FRA, Zig-Zag), in Rennen 2 Nicolas Matile (MCO, Zig-Zag).

Nachdem zuletzt am Red Bull Ring Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) SUPER LIGHTS zweimal gewann, war nun wieder Henry Clausnitzer (WF Racing) an der Reihe. Der Deutsche macht sich mit den Saisonsiegen 5 und 6 in der Klasse der Sechszylinder-Autos weiter aus dem Staub. Wenngleich, Walter Colacino (ITA, Colacino Racing) im 1996er-Formel-3000 vor allem im zweiten Rennen eine gutes Tempo hinlegte. Der Italiener wurde bei seinem Heimrennen zweimal Zweiter.

Gesamtes Podium nach Rennen 1: v.li. Colacino, Buzaid, O’Connell, Pizzonia, Schlegelmilch, Clausnitzer, Colombo

In drei Wochen gibt’s eine Fortsetzung. Die BOSS GP Racing Series kehrt vom 11. bis 13. August auf den TT Circuit nach Assen zurück, wo beim Jack’s Racing Day Zehntausende Zuschauer erwartet werden.

Report: Rennen 2 Hockenheim

Beim Hockenheim Historic wurde den Zuschauern auch am Sonntag viel geboten. Doppelsiege für Gerstl, Pizzonia, Colombo und Clausnitzer.

Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) hatte sichtlich Spaß, als er sich eine Zeit lang mit dem World Series V8 gegenüber dem Formel 1 von Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) behaupten konnte. Mehrere Runden lang tauschten die beiden die Führung im Rennen, bis Gerstl schließlich das Tempo anzog und die schwarz-weiß-karierte Flagge für die BOSS GP F1 Class als Erstes sah. Das Rennen für die Königsklasse endet bereits nach 15 Minuten, um die Laufzeit der wertvollen Fahrzeuge zu schonen. Für Pizzonia ging es noch zehn Minuten weiter, die er mit weiteren Rundenzeiten knapp an der 1:30er-Schallmauer füllte. Pizzonia, gestern mit ausgefallener Traktionskontrolle zum Klassensieg gefahren, sicherte sich auch heute die volle Punktezahl in der OPEN-Klasse. Mit ihm auf das Klassenpodest kletterte Teamkollege Paul O’Connell (IRE) in einem ebenfalls modifizierten Dallara-World-Series-Wagen.

Duell in der SUPER-LIGHTS-Kategorie: Jody Stadelmann (li.) und Henry Clausnitzer (re.)

Abermals trafen Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) in der FORMULA-Klasse auf der Strecke aufeinander. Das „ewige Duell“ fand zumindest in der Anfangsphase eine Fortsetzung, bis Colombo nach einer Safety-Car-Unterbrechung mit starken Rundenzeiten seinen Konkurrenten abschütteln konnte. Colombo konnte sich mit dem dritten Sieg in vier Saisonrennen bereits einen Polster auf seine schärfsten Konkurrenten aufbauen. Hinter Ghiotto hatte Alexander Seibold (GER, Seibold Auto + Sport) bis kurz vor Schluss den dritten Platz inne. Marc Faggionato (ITA, MM International) blieb am Vorstart stehen und hetzte dem Feld anschließend hinterher. Kurz vor Rennende schloss er auf Seibold auf und probierte mehrmals, den Deutschen zu überholen. Seibold behauptete sich lange, musste dann aber vor der Mercedes-Tribüne nachgeben. Mit Rang 4 holte sich Seibold aber seine bislang beste BOSS GP-Platzierung. Als bester Deutscher blieb er auch vor Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing), der mit gebrauchten Reifen angetreten war und deshalb am Schluss keinen Angriff mehr nach vorne starten konnte. Eine Kollision zwischen Florian Schnitzenbaumer (GER, Top Speed) und „Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) beendete deren Rennen. Auch Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) drehte sich in aussichtsreicher Position ausgangs der Bernie-Ecclestone-Kurve von der Strecke.

In der SUPER LIGHTS-Klasse war diesmal Durchkommen das Gebot der Stunde. Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) machte sich nach einem Getriebeschaden bereits Samstagabend auf den Weg nach Hause in die Werkstatt, dafür konnte Jody Stadelmann (SUI) im Formel Nippon nach einem Lenkdefekt gestern am heutigen Rennen teilnehmen. Den Sieg allerdings sicherte sich Henry Clausnitzer (GER, WF Racing), der mit dem vierten Sieg im vierten Rennen zum Seriensieger avanciert.

v.li. Stadelmann, Ghiotto, O’Connell, Ehninger, Pizzonia, Colombo, Clausnitzer, Gerstl und Faggionato

Fünf Wochen sind es nun bis zur dritten Saisonveranstaltung. Erstmals tritt BOSS GP von 9. bis 11. Juni im Programm der Red Bull Ring Classics auf.

Fotos: Angelo Poletto

Report: Rennen 2 Paul Ricard

Beim längeren Rennen am Ostersonntag konnten Ingo Gerstl, Antonio Pizzonia und Henry Clausnitzer einen zweiten Sieg nachlegen. Simone Colombo gelingt Revanche in der FORMULA-Klasse.

Vor Tausenden Zusehern und bei erneut bestem Frühlingswetter in Le Castellet führte Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Toro Rosso STR1 seinen Siegeszug fort. Weil Didier Sirgues (FRA, LRS Racing) Jaguar R2 heute nicht starten konnte, blieben Gerstl und Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) in der BOSS GP F1 Class unter sich. Gerstl ging es deshalb etwas entspannter an und überließ die schnellste Runde einem anderen Piloten. Mit 50 Punkten aus den ersten beiden Rennen stellt der Österreicher jedenfalls schon die Weichen für den nächsten Titel. Wer kann ihn in Hockenheim herausfordern?

Der Zweitplatzierte, Benetton-Fahrer Ulf Ehninger, war glücklich, dass er den ehemaligen Wagen von Jean Alesi gleich zweimal den Fans über die volle BOSS GP-F1-Distanz präsentieren konnte. Als nächstes folgt sein Heimspiel am Hockenheimring.

Ex-Formel-1-Pilot Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) gab seinem World Series V8-Boliden auch heute die Sporen und holte sich mit 1:47.991 (Rundenschnitt 194,7 km/h) die schnellste Rundenzeit. Gegen Ende des Rennens brachte der OPEN-Fahrer seine Boxencrew noch einmal ordentlich ins Schwitzen, weil er den Vorsprung auf die FORMULA-Gruppe bis auf 0,8 Sekunden schmelzen ließ. Pizzonia wird die gesamte Saison für HS Engineering an den Start gehen.

Pizzonia führt die zweite Gruppe an, dahinter Faggionato, Colombo und Ghiotto

In der FORMULA-Klasse war heute der Tag von Simone Colombo (ITA, MM International). Nach einem turbulenten Duell mit Landsmann Marco Ghiotto (Scuderia Palladio) im ersten Saisonrennen, war die Reihenfolge dieses Mal schnell sortiert. Am Start versuchte Ghiotto gleich an Colombo vorbeizuziehen, dies gelang allerdings nicht und mit Fortdauer des Rennens vergrößerte sich der Vorsprung zwischenzeitlich auf rund fünf Sekunden. Schließlich überquerte Colombo die Ziellinie 2,5 Sekunden vor Marco Ghiotto und 24,7 Sekunden vor „Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio). Malavasi wiederholte damit seinen Podestplatz von gestern.

Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) erkämpfte sich einen tollen vierten Rang. Lange Zeit war er in ein Duell mit David Moretti (FRA, Griffith‘s) verstrickt, der heute eine ausgezeichnete Vorstellung ablieferte. Bis zur letzten Runde war er auf Kurs Rang 4, ehe er sein Auto auf der Mistral-Geraden abstellen musste. Pech hatte Marc Faggionato (MCO) im GP2-Dallara von MM International: Nachdem der Monegasse beim Grand Prix de France Historique gestern in gleich drei Rennen angetreten war und in allen – inklusive der BOSS GP – den Sieg errang, musste er heute sowohl im Rennen zur Formel Ford als auch beim zweiten Lauf zur BOSS GP vorzeitig aufgeben. Faggionato blieb damit die Chance auf einen weiteren Doppelsieg nach Brünn 2018 verwehrt.

FORMULA-Rang 4 für Thomas Jackermeier (Dallara-GP2), dessen Toro Rosso STR3 am ersten Rennwochenende noch nicht startklar war

Rookie Henry Clausnitzer (GER) und sein Team WF Racing bejubelten eine weitere Zielankunft bei ihrem ersten BOSS GP-Rennwochenende. Belohnt wurde er mit weiteren 25 Punkten für den Klassensieg bei den Sechszylindern der SUPER LIGHTS.

Die nächste Gelegenheit für Teams und Fahrer in ihren Big Open Single Seater auf die Rennstrecke zu gehen, ist in vier Wochen (5.–7. Mai) in Baden-Württemberg. Traditionell geht dort die BOSS GP Racing Series beim Bosch Hockenheim Historic zu Ehren Jim Clarks an den Start.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Rennen 2 Misano

Im 25-minütigen Sonntagsrennen konnte Harald Schlegelmilch einen weiteren Rundenrekord aufstellen. Sieg für den neuen Meister Simone Colombo in der FORMULA-Wertung.

Bei bestem Herbstwetter absolvierten die Piloten der BOSS GP Racing Series beim Pirelli Grande Finale ihr abschließendes Saisonrennen.

BOSS GP OPEN Class

Ein letztes Mal in dieser Saison durfte Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) auf die Jagd nach dem Rundenrekord gehen. Erneut gelang dem ehemaligen Formel-3-Ass eine Verbesserung der bestehenden Bestzeit von 1:21.822, aufgestellt im gestrigen Rennen. Heute glückte Schlegelmilch im World-Series-Dallara mit V8-Motor die Fabelzeit von 1:20.785 (Durchschnittsgeschwindigkeit: 188 km/h). Der 34-Jährige schreibt damit Geschichte und dankt seinem österreichischen Team gleichzeitig mit dem zehnten Saisonsieg in der OPEN-Klasse.

BOSS GP FORMULA Class

Noch einmal kamen sich der Rennsieger von Samstag, Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), und der neue Champion Simone Colombo (ITA, MM International) ganz nahe. Nur wenige Zentimeter trennten die beiden GP2-Boliden beim Einbiegen in die erste Kurve am World Circuit Marco Simoncelli. Eine Fortsetzung des „Duells dieser Saison“ blieb allerdings aus, weil sich Ghiotto nur kurz danach in die Wiese drehte. Doch der Meister der Jahre 2019 bis 2021 konnte weiterfahren und mit Rang 2 zumindest eine weitere Trophäe mit nach Hause nehmen. Colombo feierte den Sieg als Draufgabe zum bereits gestern fixierten Meistertitel.

Auf Podestkurs lag lange Zeit Michael Aberer (AUT, MA Motorsport). Doch Luca Martucci (ITA, MM International) hatte etwas dagegen. Der Italiener schaffte es wie schon gestern, nach einer schwachen Startphase Gegner um Gegner zu überholen und erneut eine rein italienisches Podest zu komplettieren. Nach einem Dreher Aberers (5.) rutschte auch noch Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) am Österreicher vorbei. O’Connell glänzte nicht nur mit schnellen Rundenzeiten in seinem WSbR, sondern machte ebenfalls mit einem Dreher in der Anfangsphase auf sich aufmerksam. Weil auch er die Fahrt fortsetzen konnte, wurde die Aufholjagd mit seinem bislang besten Ergebnis in der BOSS GP belohnt.

Giancarlo Pedetti (ITA, Nannini Racing) beendete das Rennen auf Rang 6, Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) auf Rang 7. Steding konnte sich mit diesen Punkten noch um einen Platz in der Meisterschaft verbessern. Mit dem vierten Gesamtrang in der Meisterschaft wiederholt er die Wertung aus dem Vorjahr.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Alexander Geier (AUT, Geier Racing) startete erneut von Gesamtrang 4 ins Rennen. Mit gebrauchten Reifen tat er sich heute aber deutlich schwerer als gestern und somit ging es im Feld weiter nach hinten. Dennoch krönte er seine Leistung an diesem Wochenende mit dem zweiten Klassensieg. Walter Colacino (ITA, Colacino Motorsport) im Formel 3000 holte sich Platz 2. Meister Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) fehlte an diesem Wochenende gesundheitsbedingt.

Nach zwölf Rennen in fünf verschiedenen Ländern geht die BOSS GP Racing Series 2022 damit zu Ende. Die Planung für die Saison 2023 laufen bereits, der Saisonstart ist für April geplant.

Foto: Angelo Poletto

Report: Rennen 2 Mugello

Mit Ingo Gerstl fixiert ein weiterer Pilot den Meistertitel. Krimi um den Sieg in der BOSS GP FORMULA-Klasse vertagt Entscheidung zum Pirelli Grande Finale in Misano.

Das drittletzte Saisonrennen 2022 beim „Forza Fanatec“ hatte es für Fans und Fahrer gleichermaßen in sich. Zunächst aber hieß es warten, denn der Nebel Sonntagfrüh verschob das Programm um rund eine Stunde. An der Renndistanz von 25 Minuten änderte das allerdings nichts.

BOSS GP F1 Class

Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) startete von Startplatz 2 ins Rennen. Schon zu Beginn überholte er seinen Teamkollegen Ingo Gerstl (AUT) im zwei Jahre älteren Toro Rosso STR 1. Eine Safety-Car-Phase machte es anschließend für Gerstl unmöglich, noch an seinem Protegé Thomas Jackermeier vorbeizugehen. Dieser machte sich mit seinem dritten Sieg nach dem „Doppel“ in Brünn selbst ein Geburtstagsgeschenk und gewann mit dem italienischen Boliden erstmals auf italienischem Boden. Gerstl reichte der zweite Platz zur Fixierung seines insgesamt achten BOSS GP-Titels, dem siebenten in der höchsten Klasse. Damit zieht Gerstl in der ewigen BOSS GP-Bestenliste mit seinem lange Zeit großen Konkurrenten Klaas Zwart (NLD) gleich.

BOSS GP OPEN Class

Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) durfte am Siegerpodest von Mugello nach einer weiteren fehlerfreien Leistung den nächsten Siegerpokal für sich und sein österreichisches Team in Empfang nehmen.

BOSS GP FORMULA Class

Simone Colombo (ITA, MM International) wollte nach dem gestrigen Rennsieg heute den Sack zumachen. Doch im Startgerangel mit Verfolger Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) zog Colombo den Kürzeren. Er blieb im Kiesbett stecken, während Ghiotto und Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) das Rennen mit Positionsverlust fortsetzen konnten. In den letzten zehn Minuten des Rennens entfachte ein Vierkampf um den Klassensieg. Der zunächst führende Luca Martucci (ITA, MM International) bekam zunehmend mehr Druck, u.a. durch Salvatore de Plano (ITA, MM International). Dieser überholte Martucci, welcher mehrfach konterte. Von hinten stießen Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag) und Marco Ghiotto dazu, die sich Runde für Runde nach vorne arbeiteten. Drei Runden vor Schluss übernahm schließlich De Plano die Führung, die er bis zur Zielflagge nicht mehr abgeben sollte. Dahinter verteidigte sich Luca Martucci mit den Messern zwischen den Zähnen. Doch es wurde erneut nichts mit dem heiß ersehnten Podest für Martucci. Sowohl Faggionato mit der schnellsten Rennrunde als auch Ghiotto konnten in der letzten Runde noch an Martucci vorbeigehen. Mit Rang 3 hinter De Plano und Faggionato hält Ghiotto den Titelkampf in der FORMULA-Wertung noch offen, 38 Punkte trennen ihn und Colombo vor den letzten beiden Rennen in Misano. 50 Punkte gibt es noch zu gewinnen.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Walter Colacino (ITA, Colacino Motorsport) konnte es kaum glauben. Im Unterschied zu seinen Kontrahenten in der Klasse der Sechszylinder-Autos konnte Colacino in seinem Formel 3000 mit Alfa-Romeo-Motor eine Renndistanz absolvieren und holte sich damit die vollen 25 Punkte. Alexander Geier (AUT, Geier Racing) konnte nach den technischen Problemen gestern am heutigen Sonntag zumindest einige Rennrunden absolvieren und wurde vor dem neuen Meister Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) Zweiter.

In drei Wochen setzt die BOSS GP Racing Series ihre Europa-Tournee fort. Beim Pirelli Grande Finale in Misano von 4. bis 6. November 2022 fallen die letzten Entscheidungen dieser Saison.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Brünn Rennen 2

Jackermeier feiert den Doppelsieg in der BOSS GP F1-Klasse, Ghiotto triumphiert in der umkämpften FORMULA-Klasse, Geier in der SUPER LIGHTS auch am Sonntag eine Klasse für sich.

Nachdem der Wettergott es am Samstag regnen ließ, blieb das Rennen am Sonntag trotz dunkler Wolken trocken. Bei idealen Bedingungen gab es jede Menge Rad-an-Rad-Duelle für die Fans bei den Masaryk Racing Days zu bestaunen. 

BOSS GP F1 Class

Nach seinem samstägigen Premierenerfolg legte Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) mit einem weiteren Sieg am Sonntag nach. Bereits beim Start zog der Deutsche mit seinem Toro Rosso STR3 unaufhaltsam davon und ließ sich die Führung nicht mehr abnehmen. Mit hohem und konstantem Tempo kontrollierte Jackermeier die Führung und ließ nichts anbrennen. Seine Verfolger hatten dem Deutschen nichts entgegenzusetzen. In der Meisterschaft macht Jackermeier damit weiter Boden auf Seriendominator Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) gut. Gerstl war beim zweiten Rennen nicht am Start. Der Meisterschaftskampf nimmt somit zwei Rennwochenenden vor Schluss noch einmal Fahrt auf. Jackermeier bewies in Brünn, dass er den Formel-1-Boliden voll im Griff hat.

BOSS GP FORMULA Class

Das Duell des Rennens lieferten sich Samstagssieger Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio). Rundenlang duellierten sich die beiden Kontrahenten der FORMULA-Klasse Rad an Rad. Ghiotto folgte Colombo wie schon in Spielberg und Le Castellet wie ein Schatten. Die Fans waren von dem harten, aber fairen Duell mehr als nur begeistert. Knapp zehn Minuten vor Schluss des Rennens setzte Ghiotto eingangs der letzten Kurve das entscheidende Manöver und übernahm die Spitze. Mit freier Fahrt konnte Ghiotto Luft zwischen sich und Colombo bringen. Colombo versuchte gegen Rennende noch einmal zu kontern, konnte dem schnellen Tempo von Ghiotto am heutigen Tag aber nichts mehr entgegensetzen. Wenige Minuten vor Schluss musste Colombo auch noch Ghiottos Teamkollegen Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio) passieren lassen. Malavasi sicherte sich damit nach dem dritten Platz am Samstag sein zweites Podium an diesem Wochenende. Zu einem Schlussangriff auf den Sieg kam es von Seiten Malavasis dann aber nicht mehr. Salvatore de Plano (ITA, MM International) kam gegen Ende des Rennens auf Platz 4 liegend noch Colombo nahe, konnte seinen Landsmann aber nicht mehr einholen. Luca Martucci (ITA, MM International) rundete den perfekten italienischen Tag ab. Mit seinem gestrigen Sieg und seinem heutigen zweiten Platz übernimmt Colombo vor den beiden finalen Rennwochenenden in Mugello und Misano auch die Gesamtführung von Zdenek Chovanec Lopez in der FORMULA Klasse.

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

In der Startaufstellung hatte noch Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) die Nase vorne. Doch bereits nach wenigen Metern nahm Rookie Alexander Geier (AUT, Geier Racing) Hasler die Führung ab. Hasler konnte dem hohen Tempo von Geier nicht folgen. Geier kontrollierte bei den SUPER LIGHTS anschließend das Geschehen und machte sich am Rennwochenende in Brünn somit zum Doppelsieger. Auch in der Meisterschaft macht der Salzburger damit weiter Boden gut. Hasler versuchte seinen zweiten Platz in der SUPER LIGHTS-Klasse sicher ins Ziel zu bringen, was ihm auch gelang. Auf eine Hetzjagd um den Führenden Geier doch noch abzufangen, ließ sich Hasler aber nicht ein.

Die BOSS GP wird eine kleine Pause einlegen und Mitte Oktober (14.–16.) in Mugello die Saison fortsetzen.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report: Le Castellet Rennen 2

Rene Arnoux überreicht die Siegertrophäen an Gerstl, Schlegelmilch, Chovanec-Lopez und Geier.

Einzigartig war das Ambiente beim dritten Event der BOSS GP-Saison 2022: Besucher hatten die Möglichkeit, Tickets für den Grid Walk zu kaufen und damit ganz nah an die Big Open Single Seater heranzukommen und die Spannung vor dem Start hautnah mitzuerleben. Das nutzten nicht nur hunderte Fans, sondern auch die französischen Rennlegenden Jean Alesi, Rene Arnoux und Jean-Pierre Jarier. Diese standen für Erinnerungsfotos ebenso zur Verfügung wie die Fahrzeuge der BOSS GP und ihre heutigen Piloten.

BOSS GP F1 Class

Toro Rosso, Benetton und Jaguar in einem gemeinsamen Rennen – dieses einzigartige Bild lieferte die BOSS GP Racing Series in Le Castellet. Im Formationsflug absolvierten die legendären Formel-1-Wagen die ersten Runden des Sonntagsrennens, doch am Ende stand dasselbe Ergebnis wie am Vortag in den Büchern: Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) holte sich den Sieg vor Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) und Didier Sirgue (FRA, LRS Racing).

Didier Sirgue zeigte beim Heimspiel, dass ein zwanzig Jahre altes Formel-1-Auto noch lange nicht zum alten Eisen gehört

BOSS GP OPEN Class

Erneut ging Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) im World-Series-Boliden mit verbessertem V8-Motor auf die Jagd nach den Formel-1-Wagen. Der Lette gewann mit der schnellsten Rennrunde die in diesem Jahr neu eingeführte Klasse der OPEN-Wertung für Fahrzeuge ohne Hubraumlimit. Zur Freude der Fans, die in der Hitze ausharrten, drehte er nach dem Rennen einige Donuts und verewigte sich damit am Circuit Paul Ricard.

Harald Schlegelmilch gibt alles, um die Formel-1-Autos vor ihm einzuholen

BOSS GP FORMULA Class

Unschlagbar war auch heute Sonntag im um 5 Minuten längeren Rennen im Vergleich zum Vortag der Portugiese Zdenek Chovanec-Lopez (MM International). Erneut war MM-International-Teamkollege Simone Colombo (ITA) in einen spannenden Positionskampf um Rang 2 hinter Chovanec-Lopez verwickelt. Diesmal verteidigte er die Position im letzten Renndrittel allerdings gegen Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag). Mit abbauenden Reifen gegen Rennende behielt Colombo aber die Nerven und somit auch Rang 2. Faggionato gelang mit Rang 3 ein versöhnliches Ergebnis, nachdem er gestern nach einem Dreher schon frühzeitig ausschied. Damit blieb erneut kein Platz am Podium für Francesco Malavasi (ITA, Scuderia Palladio). Mit einer weiteren Leistungssteigerung fehlten ihm letztlich aber nur gut sieben Sekunden auf das Podest. Sein Teamchef und rennfahrender Kollege Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) schied bereits in der Anfangsphase aus. Für die Gesamtwertung bedeutet das einen Rückschlag. Der Titelverteidigter liegt nun schon 47 Punkte hinter Chovanec-Lopez und 35 hinter Colombo.

Der beste Franzose in dieser Klasse war im zweiten Lauf Alain Girardet (FRA, GDL Racing) im World-Series-Boliden. Auf Rang 6 kam Luca Martucci (ITA, MM International) ins Ziel. Das ist bemerkenswert, denn der Italiener musste sich nach einem Dreher in der Anfangsphase vom Ende des Feldes wieder nach vorne kämpfen. Sehenswert waren auch die Positionskämpfe dahinter, u.a. mit David Moretti, Walter Steding und Thomas Jackermeier.

Dominiert die FORMULA-Klasse in der bisherigen Saison: Zdenek Chovanec-Lopez

BOSS GP SUPER LIGHTS Class

Alexander Geier (AUT, Geier Racing) gelang beim BOSS GP-Renndebüt sensationell das Double: Der erst 16-jährige Österreicher im V6 World-Series-Auto machte auch heute seine Sache gut und duellierte sich phasenweise sogar mit den schnelleren FORMULA-Fahrzeugen. Mit zwei Rennsiegen und der vollen Punktezahl an diesem Wochenende konnte er einige Punkte auf den Erstplatzierten in der Gesamtwertung, Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport), aufholen.

Alexander Geier erfreute die französischen Zuschauer in den Retro-Farben der Renault-Weltmeisterautos von 2005 und 2006

Die BOSS GP Racing Series legt nun eine verlängerte Sommerpause ein. Gearbeitet wird trotzdem, denn die Teams nützen die Zeit, um die High-End-Rennwagen zu revidieren und für die zweite Saisonhälfte fit zu machen. In zwölf Wochen setzt Europas schnellste Rennserie ihre Tournee fort. Bei den traditionellen Masaryk Racing Days in Brünn von 9. bis 11. September werden die Saisonrennen 7 und 8 gefahren.

Bilder: Jean-Marie Biadatti/PhotoClassicRacing.com, SMW MEDIA

Report: Hockenheim Rennen 2

Im Kampf um den Sieg in der FORMULA-Wertung spitzten sich die Geschehnisse in der letzten Runde zu. Klassensiege für Gerstl, Schlegelmilch, Colombo und Hasler.

BOSS GP-Rookie Zdenek Chovanec-Lopez (CZE, MM International) legte fast zwanzig Minuten ein unglaubliches Tempo hin und sah bereits wie der sichere Sieger aus, als seine Reifen begannen, stark abzubauen. Chovanec-Lopez‘ GP2-Wagen begann deutlich sichtbar immer mehr zu rutschen. Im Powerslide versuchte er noch, den heranfliegenden Simone Colombo (ITA, MM International) hinter sich zu halten, doch die Mühe war umsonst. Colombo teilte sich seine Pirelli P-Zero-Slicks besser ein und holte sich damit den FORMULA-Sieg im 25-minütigen Sonntagsrennen.

Hinter Colombo und Chovanec-Lopez folgte Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), der sich damit erneut einen Pokal bei der Siegerehrung abholen durfte. Als undankbarer Vierter überquerte Luca Martucci (ITA, MM International) die Ziellinie. Der erfahrene Italiener setzte sich gegen Michael Aberer (AUT, MA Motorsport) durch, der zumindest am Beginn des Rennens Martucci beschäftigte. Aberer konnte nach seinem Ausfall gestern heute mit einem guten Ergebnis anschreiben.

Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) kam als Klassen-Sechster ins Ziel, vor Giancarlo Pedetti, der wie schon gestern bei seinem BOSS GP-Debütrennen eine saubere Leistung hinlegte. Als bester Deutscher klassierte sich Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) als Achter. Trotz einer Kollision am Beginn des Rennens konnte auch Alexander Seibold (GER, Scuderia Palladio) das Rennen beenden. Sehr zur Freude vieler Fans, denn Seibold startete mit einem besonderen Helmdesign als Hommage an den unvergessenen Schweizer Formel-1- und Sportwagen-Rennfahrer Jo Siffert.

Gut besuchte Tribünen bei bestem Frühsommerwetter in Hockenheim

Die weiteren Klassen:

Die OPEN-Kategorie der Formel-1-Wagen war erneut eine klare Angelegenheit für Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Debüt-F1 der Scuderia Toro Rosso (heute Alpha Tauri). Trotz vorzeitigem technischen K.o. konnten Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing) und Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) als Zweiter bzw. Dritter anschreiben.

Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) im gelb-schwarzen World Series V8-Boliden machte es wie in Rennen 1 und schaffte es, vom letzten Startplatz aus, schon in den ersten Runden weit nach vorn zu fahren. Der Lette ließ alle FORMULA-Fahrzeuge hinter sich und gewann die neue Wertung der modifizierten BOSS GP-Autos.

Nachdem Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport) gestern nicht am Rennen teilnehmen konnte, war der Österreicher heute bemüht, durchzukommen. Das gelang und sogar noch mehr: der Sieg in der Sechszylinder-Wertung SUPER LIGHTS.

Die beiden Rennen im Rahmen der Bosch Hockenheim Historic können unter www.hockenheim-historic.de/live in der Wiederholung angesehen werden.

Im Rahmen der Rundstreckentrophy am Red Bull Ring in Spielberg in vier Wochen (3.–5. Juni 2022) folgen die nächsten beiden Rennen der BOSS GP Racing Series.

Hinweis: Der Gesamtstand ist derzeit noch inoffiziell, da die Klasse der modifizierten FORMULA-Autos erst ins Reglement aufgenommen wird.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Report Rennen 2

Heimvorteil genützt: Mit Ghiotto, Colombo und Martucci erneut drei Italiener am Podium.

Bei noch heißeren Temperaturen als gestern waren die BOSS GP-Piloten im 25-minütigen Hauptrennen am Misano World Circuit erneut enorm gefordert. Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), Sieger am Samstag, behielt von Anfang an kühlen Kopf und war zu keiner Zeit des Rennens gefährdet, seinen Spitzenrang abgeben zu müssen. Der Meisterschaftsführende in der FORMULA-Klasse siegte im sechsten Saisonrennen zum bereits fünften Mal. Damit liegt Ghiotto voll auf Kurs in Richtung Titel Nummer 3.

Am längsten am Heck des Dallara-Formel-2 von Ghiotto klebte Landsmann Simone Colombo (MM International), der sich die schnellste Runde des Rennens mit Ghiotto teilte und wie schon gestern Rang 2 nach Hause fuhr – wirklich in Bedrängnis konnte aber auch er Ghiotto nicht bringen. Dennoch nimmt Colombo nach diesem für ihn sehr erfolgreichen Wochenende auch die erste Verfolgerrolle in der Gesamtwertung ein.

Marco Ghiotto war in Misano nicht einzuholen

Hinter dem BOSS GP-Rookie klassierte sich MM-International-Teamkollege Luca Martucci (ITA), der vor allem zu Beginn des Rennens ungewohnte Zurückhaltung zeigte. In der Anfangsphase war Martucci hinter Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) zurückgefallen und auch im Windschatten dauerte es lange, bis er zu einem Überholmanöver ansetzen konnte.

Fiedler feiert heute seinen Geburtstag, längere Zeit sah es sogar danach aus, als könnte er diesen mit einem Top-3-Platz beschließen. Im ersten Rennen wurde Fiedler von einer verbogenen Spurstange gebremst, und auch heute musste er mit abbauenden Reifen im Verlauf des Rennens sowohl Martucci als auch Neuling Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) ziehen lassen. Letzterer beeindruckte erneut mit zahlreichen Überholmanövern im Rennen.

Thomas Jackermeier (GER, Top Speed) zeigte nach der unglücklichen Startkollision gestern heute eine fehlerfreie Leistung und sicherte sich verdient Rang 6. Sohn Simon (GER, Top Speed), das zweite Mal in einem BOSS GP-Rennen am Start (!), ging es zunächst behutsam an, steigerte sich dann aber enorm und überholte mit ähnlichen schnellen Rundenzeiten wie der Papa noch Maurizio Copetti (ITA, Scuderia Palladio) und Christian Ferstl (AUT, Top Speed) für Rang 8 hinter Walter Steding (GER, Scuderia Palladio).

Maurizio Copetti (v.) gewinnt in der SUPER LIGHTS-Kategorie

Copetti gewann im V6-WSbN-Monoposto die Wertung der SUPER LIGHTS. Er war in der Anfangsphase weiter vorne im Pulk zu finden, doch ein Ausrutscher ausgangs der letzten Kurve beendete fast sein Rennen. Nur mit den richtigen Bewegungen am Volant und etwas Glück konnte er einen Abflug vermeiden. Was passieren kann, wenn man es übertreibt, musste schon früh Gianluca De Lorenzi (RSM, GDL Racing) erfahren. Auf Rang 2 liegend trieb es auch ihn im WSbR-Dallara ausgangs der letzten Kurve zu weit nach außen auf die Kurbs, das Auto verlor dabei Bodenkontakt, wurde in die Wiese geschleudert und anschließend vom Reifenstapel gebremst. Zwar musste der Vierte aus Rennen 1 den zweiten Lauf schon in Runde 1 beenden, doch immerhin ohne größeren Schaden an Mensch und Maschine.

Nach der Sommerpause steigt für die BOSS GP Racing Series mit dem Auftritt beim AvD Oldtimer-Grand-Prix am Nürburgring (13. bis 15. August 2021) ein Saisonhighlight. Allen Anschein nach endlich wieder mit Fans und im wunderschönen und ehrwürdigen Rahmen einer der größten Motorsportveranstaltungen des Kontinents.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP