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Rückblick: Assen 2024

95.000 Fans sahen drei Tage Rennaction auf dem TT Circuit und Donnerstag den City Show Run als Appetitmacher im Stadtzentrum von Assen. Die Meisterschaft bleibt auch nach Runde 4 in den Niederlanden spannend.

Neben Formel-1-Star David Coulthard zog vor allem BOSS GP-Pilot Ingo Gerstl (AUT, Team Top Speed) die Blicke auf sich, als er neben dem Kanal zur Beschleunigung seines Toro Rosso STR1 ansetzte und anschließend noch gekonnt einige Pirouetten zeigte. Ähnlich viel Aufmerksamkeit bekam Gerstls Stallgefährte Erich Zech (GER), der seinen Ferrari-Formel-1, Baujahr 1997, im Rahmen der Demofahrten lautstark um die 4,555 Kilometer lange Rennstrecke bewegte.

Der City Show Run lockte zahlreiche Schaulustige an den Innenstadtkanal von Assen

F1

Gerstl war es auch, der beide Rennen der F1-Klasse gewann und mit einer Rundenzeit von 1:16.791 im Qualifying am Rundenrekord auf der legendären MotoGP-Strecke kratzte. Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) fuhr zweimal auf Rang 2, was genügte, um die Tabellenführung zu behalten. Mit 44 Punkten Vorsprung geht der Benetton-Pilot in das Rennen in Mugello, was gleichzeitig auch die letzte Chance für die Formel-1-Boliden ist, in diesem Jahr Punkte zu sammeln. Beim Grande Finale in Misano sind aufgrund der Streckenlizenz ausschließlich die Klassen OPEN, FORMULA und SUPER LIGHTS startberechtigt.

Ulf Ehninger feiert zweimal Rang 2 in der F1-Wertung

FORMULA

Nachdem sich Juju Noda (MM International) zuletzt am Red Bull Ring nicht nur ihre erste Poleposition sicherte, sondern erstmals auch ein BOSS GP-Rennen gewann, legte die 18-jährige Japanerin nun in Assen mit einer weiteren Poleposition nach. Doch Noda reihte sich bereits am Weg in Richtung Kurve 1 hinter ihrem Teamkollegen ein. Knapp wurde es anschließend mit Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio), der sich an der Innenseite von Kurve 1 an Noda vorbeidrückte. Während Noda am Start also Plätze verlor, machte Michael Fischer (AUT, Red Rosa Racing by LRT) im hinteren Teil des Feldes Positionen gut. Nach einem Defekt im Qualifying macht er im Rennen im Vergleich zur Startaufstellung 13 Ränge gut und landete schließlich auf Rang 4 der FORMULA-Wertung.

Simone Colombo gewinnt Rennen 1

Während Colombo vorne das Tempo kontrollierte und seinen fünften Saisonsieg einfuhr, überraschte Newcomer Max Cuccarese (ITA, MM International) mit einer souveränen Fahrt und Rang 2 bei seinem allerersten Rennen in einem GP2-Auto. Der jüngste Teilnehmer im Feld bestätigte diese Leistung am Sonntag mit einem weiteren Podestplatz (3.). Gleich viele Punkte wie Cuccarese sammelte Marco Ghiotto mit den Rängen 3 und 2.

Zwei BOSS GP-Youngsters: Rennsiegerin Juju Noda (18 Jahre) mit Max Cuccarese (17 Jahre)

Im zweiten Lauf gelang Noda ein weitaus besserer Start, womit sie ihre Führung gegenüber Colombo verteidigen konnte. Als es zum wiederholten Male in dieser Saison nach einem Duell der beiden MM-Piloten in ihren GP2 Dallara aussah, rollte Colombo aus. Weil das in der ersten Hälfte des Rennens geschah, gab’s für den Titelverteidiger auch nur halbe anstatt voller Punkte. Der dritte Ausfall in dieser Saison war für den schnellen Italiener ein weiterer Rückschlag im Kampf um den Meistertitel. Mit einem riesigen Vorsprung von über 20 Sekunden gewann Noda das Rennen. In Führung liegt aber weiterhin Marco Ghiotto. Der Meister der Jahre 2019 bis 2021 punktet in der bisherigen Saison mit Konstanz und liegt nun 22 Punkte vor seinem Landsmann Colombo.

Marco Ghiotto fährt vorbei an den Fans auf der Haupttribüne

Mit einem Lächeln reiste auch Martin Kindler (SUI) aus Assen ab. Der Schweizer Rückkehrer in die Serie konnte sich nicht nur für Q1 (Top-5 der Freien Trainings) qualifizieren, sondern mit den Rängen 6 und 5 zwei starke Ergebnisse einfahren. Andreas Fiedler (GER) konnte die Probleme der letzten Rennen hinter sich lassen und punktete zweimal mit den Rängen 7 und 6. Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) konnte nach durchwachsenem Training in den Rennen zurück zu alter Form finden und in der sportlich umkämpften FORMULA-Klasse zweimal Rang 8 einfahren. Nach einem Unfall im ersten Rennen schaffte es Phil Stratfords (Scuderia Palladio) Team den Wagen für das zweite Rennen zu reparieren und der US-Amerikaner beendete den zweiten Lauf auf Platz 7.

Stephan Glaser überquerte den Zielstreich zweimal als Erster

SUPER LIGHTS

Stephan Glaser (SUI, Jo Zeller Racing) war mit seinem World Series V6 für seine Kontrahenten erneut nicht zu biegen. Mit den Saisonsiegen 5 und 6 baute der BOSS GP-Rookie seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf nunmehr 34 Punkte aus. Während Rennen 1 in dieser Klasse ruhig über die Bühne ging, war vor allem Rennen 2 bemerkenswert. Zunächst parkte Glaser seinen Wagen in der letzten Runde am Streckenrand. Der Zweitplatzierte Stefan Scho (GER) im Formel 3000 konnte davon allerdings nicht profitieren, da auch er mit technischen Problemen in der letzten Runde stoppte. Henry Clausnitzer (GER, WF Racing) mit dem in Formel-1-Farben lackierten Formel Renault lag nach einem Ausrutscher ins Kiesbett in Runde 1 bereits zwei Runden zurück und konnte daraus ebenso keinen Vorteil ziehen. Damit lautete die Reihenfolge am Podium Samstag und Sonntag gleichermaßen Glaser vor Scho und Clausnitzer. Neben Stephan Glaser und Henry Clausnitzer ist in der Meisterschaftswertung mit Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) trotz eines für ihn herausfordernden Wochenendes noch ein dritter Fahrer in der Lage, den Meistertitel zu holen.

Podium in der SUPER LIGHTS-Kategorie: v. li. Scho, Glaser und Clausnitzer umrahmt von den Grid Girls am Jack’s Racing Day

Die Saisonläufe 9 und 10 gibt es am 12. und 13. Oktober 2024 in Mugello. Im Rahmen des PNK Racing Weekends gibt es letztmals in dieser Saison alle vier Klassen der BOSS GP Racing Series zu sehen und zu hören.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Rückblick: Red Bull Ring 2024

Legendäre Formel-1-Autos, Kult-Boliden der Filmgeschichte und Motorsport vom Feinsten mit der BOSS GP Racing Series lockten rund 15.000 Zuschauer im Juni auf den Red Bull Ring.

Über 200 automobile Juwele standen bei 15 Rennen auf dem Red Bull Ring in den österreichischen Alpen am Start. Der Höhepunkt für viele waren erneut die Rennen der BOSS GP Racing Series. 18 Formelboliden waren mit dabei, verteilt auf vier Klassen, um einen fairen Vergleich zu ermöglichen. Beim Pit Walk strömten Tausende Zuschauer in die Boxengasse, um den Boliden der BOSS GP ganz nahe zu sein und Autogramme von den Fahrern zu bekommen.

Starker Andrang bei den Public Pit Walks

F1 und OPEN

Der Österreicher Ingo Gerstl (Team Top Speed) gab bei seinem Heimrennen alles, um seinen Toro Rosso STR1 doch noch zum Laufen zu bekommen. Seltene technische Probleme am Formel-1-Wagen machten sein Antreten im ersten Rennen am Samstag unmöglich. Am Sonntag lief das Auto aus dem Jahr 2006 dann und Gerstl holte sich die vollen Punkte in der F1 Class. Es war Gerstls erster Saisonsieg im sechsten Rennen der Saison.

Ingo Gerstl freute sich über seinen ersten Saisonsieg

Gemeinsam mit ihm aus Startreihe 1 ging Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) in das Rennen, die beiden lieferten eine PS-starke Show an der Spitze des Feldes. Pizzonia, der für das österreichische Team HS Engineering mit einem 4-Liter-World-Series antritt, hatte sich am Samstag den Gesamtsieg gesichert. Beide bedankten sich am Ende des Rennens mit qualmenden „Donuts“ bei den Zuschauern für ihr Kommen. Diese antworteten mit tosendem Applaus von der Tribüne.

Nach dem nächsten Sieg in der OPEN-Klasse für Antonio Pizzonia sieht alles nach der erfolgreichen Titelverteidigung für den Ex-Formel-1-Piloten aus. Bei den Formel-1-Autos führt weiterhin Benetton-Fahrer Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) die Tabelle vor Ingo Gerstl an.

Antonio Pizzonia führt das Feld am Samstag an

FORMULA

Juju Noda (JPN, MM International) sicherte sich die erste Poleposition ihrer noch jungen BOSS GP-Laufbahn. Die 18-jährige Japanerin wurde allerdings wegen eines Verstoßes beim Startprozedere im ersten Rennen mit einer Zeitstreife von 30 Sekunden belangt. Damit verlor Noda, die auch in der japanischen Super Formula an den Start geht, den Sieg im Samstagsrennen. Stattdessen jubelte zum vierten Mal in Folge Teamkollege Simone Colombo (ITA, MM International) über 25 Punkte und den Siegerpokal. Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) folgte nach einem guten Rennen dahinter. Sein Teamkollege Phil Stratford (USA) komplettierte das Podium beim Renncomeback in der BOSS GP Racing Series. Aufgrund einer späten Safety-Car-Phase war das Feld eng zusammengeblieben, auch Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) im World-Series-Dallara fehlten schließlich nicht einmal zwei Sekunden auf das Podest. Roland Rupprechter (AUT, R&B Research and Wealth Management) folgte auf einem starken fünften Rang.

Dicht gedrängt durch Kurve 1: vorne kämpfen Noda (li.) und Colombo (re.), dicht dahinter Fischer (li.) und Ghiotto (re.)

Genugtuung für Juju Noda dann im zweiten Rennen: Zunächst verlor sie die Führung an Simone Colombo, der eine starke Startrunde hinlegte. Bevor sich dieses Duell allerdings zuspitzte, schied Titelverteidiger Colombo mit einem Defekt auf Start-Ziel aus. Noda überstand auch den Restart nach der SC-Phase und behielt die Führungsposition vor Marco Ghiotto. Ghiotto übernahm mit einer weiteren problemlosen Fahrt und dem fünften Podestplatz in Folge die Tabellenführung.

Unterdessen feierte Noda mit ihrem Team lautstark ihren ersten Sieg in der BOSS GP Racing Series. Die junge Japanerin ist damit auch die erste Frau, die einen Klassensieg in der 30-jährigen Geschichte der Serie erringen konnte. Rookie Michael Fischer (AUT, Red Rose Racing by LRT) lieferte mit Platz 3 eine weitere Talentprobe ab, O’Connell schrammte als Vierter erneut knapp am Podest vorbei. Alexander Seibold (GER, Seibold auto+sport) wurde Fünfter, nachdem ihn am Samstag noch eine Kollision ausgebremst hatte. Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing) landete auf Rang 6 vor Marco Minelli (ITA, AM Sport System), der ein erstes Mal in diesem Jahr am Start stand.

SUPER LIGHTS

Siegerehrung am Sonntag: v. li. Eisinger-Sewald, Pizzonia, Fischer, Ghiotto, Noda, Clausnitzer und Glaser

Wie schon in Hockenheim konnte sich BOSS GP-Rookie Stephan Glaser (SUI) in Spielberg zweimal die Höchstpunktzahl gutschreiben lassen. Der Fahrer aus dem Team von Jo Zeller Racing baute seine Tabellenführung weiter aus. Knapp war es vor allem im zweiten Rennen, wo Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) mit seinem Ralt-F3000 am Schluss noch knapp an Glasers World-Series-V6 drangekommen war. Eisinger-Sewald fuhr bei seinen Heimrennen beide Mal als Zweitplatzierter seiner Klasse über die Ziellinie. Henry Clausnitzer (GER, WF Racing), der zweimal Dritter wurde, liegt in der Gesamtwertung mit Eisinger-Sewald gleichauf auf Position zwei.

Der Schweizer Stephan Glaser siegte zweimal vor dem Österreicher Stefan Eisinger-Sewald

Der nächste Lauf steigt Anfang August (2.–4.) in den Niederlanden: Beim Jack’s Racing Day werden wieder Serien verschiedener Motorsportgattungen am Start stehen und mehr als 50.000 Zuschauer am TT Circuit Assen verzücken. Ein Showrun in der Innenstadt von Assen heizt den Fans bereits Donnerstagabend (1.) ein.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Rückblick SUPER LIGHTS: Hockenheimring 2024

In der immer härter umkämpften Klasse der SUPER LIGHTS konnte Neueinsteiger Stephan Glaser (SUI, Jo Zeller Racing) gleich bei seinem ersten Rennen auf das oberste Treppchen klettern.

Der Fahrer eines World Series V6-Boliden triumphierte im ersten Rennen überlegen. Im zweiten Rennen drehte sich Glaser dann einmal, womit Vorjahresmeister Henry Clausnitzer (GER, WF Racing) die Führung übernahm. Bei leicht einsetzendem Regen in der letzten Runde des Rennens verspielte dieser allerdings den Rennsieg und Glaser sah erneut als Erster die schwarz-weiß-karierte Zielflagge. Hinter dem Doppelsieger und Clausnitzer war es Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) im Ralt-Formel 3000 mit Handschaltung, der zweimal als Dritter klassiert wurde.

Podium in beiden Rennen v. li. Eisinger-Sewald, Glaser und Clausnitzer

Mehr von BOSS GP gibt es bereits vom 24. bis zum 26. Mai 2024 am Nürburgring zu sehen.

Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP