Schlagwort: GP2

Report Rennen 1 Monza

Entscheidung vertagt: Schon der Vorstart warf das Qualifying über den Haufen. Am Ende gewann FORMULA-Champion Marco Ghiotto sein Heimrennnen und sprach von einem „leichten“ Sieg.

Bei 22 Grad Außen- und 33 Grad Asphalttemperatur fanden die Piloten perfekte Rennbedingungen vor, um die Pirelli-Reifen ins ideale Temperaturfenster zu bekommen. Schon auf der Startaufstellung machte der Toro Rosso von Polesetter Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) Probleme. „Es dürfte ein Sensorproblem im Getriebe gewesen sein, es wäre schon gegangen, aus Sicherheitsgründen habe ich aber lieber nach dem Start abgestellt“, gab ein enttäuschter Gerstl zu Protokoll. In der Meisterschaft musste der Österreicher so einen herben Rückschlag hinnehmen, liegt er nun ein Rennen vor Schluss sieben Punkte hinter Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing).

Da der Benetton von Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing) wegen den Getriebeproblemen aus dem Zeittraining ganz in der Box verblieb, war es angesprochener Ehninger, der den Sieg in der OPEN-Klasse abstaubte. Im Gesamtklassement musste sich der Benetton-Pilot aber einem bestens aufgelegten Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) und Simone Colombo (ITA, MM International Motorsport) geschlagen geben. Die beiden Dallara-GP2-Piloten flogen zu Beginn im Paarflug um den Kurs, ehe sich Ghiotto mit knapp drei Sekunden Vorsprung durchsetzte.

„Am Anfang habe ich versucht, dass ich Colombo keinen Windschatten gebe, der Effekt ist in Monza besonders groß. Als ich ihn dann etwas abgeschüttelt hatte, war es ein leichter Sieg“, konstatierte der selbstbewusste Champion. Für Luca Martucci (ITA, MM International Motorsport) endete das Heimspiel jäh. Sicher auf Platz 3 liegend rollte sein GP2 eingangs der berühmten Ascari-Schikane aus.

Hinter Ehninger tobte der Kampf um Platz 4: Walter Steding (GER, Scuderia Palladio) und Armando Mangini (ITA, MM International Motorsport) duellierten sich das gesamte Rennen. Mangini probierte es mehrmals aus dem Windschatten heraus, verbremste sich aber bei seinem vielversprechendsten Versuch in der ersten Schikane, musste weitgehen, und kam nicht mehr näher als sieben Zehntel an den Deutschen heran.

Das spannendste Duell ging hinter Paul O’Connell (IRL, HS Engineering) um Platz 7 vonstatten. Michael Aberer (AUT, MA Motorsport), der seinen Wagen in den legendären Gold-Leaf-Farben fährt, fuhr das gesamte Rennen dicht hinter Thomas Jakoubek (AUT, Top Speed), ehe er in der letzten Runde in der Parabolica-Kurve zuschlug: „Ich habe mir jemanden zum Kämpfen ausgesucht, auch damit ich weiß, wo ich eigentlich stehe. Es war mein erstes Rennen im Trockenen, dafür bin ich sehr, sehr zufrieden, es war ein geiles Match“, zog Aberer Bilanz.

Morgen Sonntag um 12:50 Uhr Ortszeit steigt in Monza das GlobeAir Grande Finale der BOSS-GP-Saison 2021.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Report Freies Training Spielberg

Die BOSS GP mit Bildern für die Ewigkeit? Beeindruckender Showrun mit Formel-1-Autos und IndyCars am Freitag.

Ansonsten spulen auf dem Red Bull Ring Formel-1-WM und MotoGP ihre Runden ab, doch dieses Wochenende ist die BOSS GP Racing Series in der Steiermark zu Gast. Auf der schönsten Rennstrecke Österreichs wurden nach der sechswöchigen Pause seit dem Season Opening in Mugello die Streckenzeit ausgiebig genutzt und ausreichend Kilometer abgespult – auch das Wetter spielte an diesem Freitag mit. Es blieb den ganzen Tag trocken, so konnten alle Fahrer ihre Boliden ausgiebig testen. Gerade für die Premierenstarter zählte jeder Meter auf der 4,3 Kilometer langen Strecke rund um den ikonischen Bullen. Unter anderem lenkte Anton Werner (GER, Ryschka) heute einen Chip-Ganassi-IndyCar aus den mittleren 2000er-Jahren zum ersten Mal im BOSS GP-Programm

Am Beginn des zweiten Trainings gab es einen denkwürdigen Moment in der BOSS-GP-Geschichte: Es waren mit den beiden Benetton B197, dem Sauber C30, einem Jaguar R3, zwei Toro Rosso STR1, Vettels Siegerauto STR3 und zwei IndyCars von Ryschka eine schon lange nicht mehr dagewesene Phalanx an Big Open Single Seater auf der Strecke zu sehen. Im Zuge dieses Showruns sind beeindruckende Aufnahmen von Mensch und Maschine entstanden, welche von einem Kamerateam eingefangen wurden und demnächst über die BOSS GP-Social-Media-Kanäle zu sehen sein werden.

Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) dominierte im 2006er-Toro-Rosso beide Trainings. Riccardo Ponzio (ITA, Adriatica Competiton) im Jaguar R3 war in den gesammelten Zeiten aus dem ersten und zweiten Training Zweitschnellster. Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) wurde als schnellster FORMULA-Fahrer Dritter des heutigen Tages. Abgerundet wurden die Top-5 von Simone Colombo und Luca Martucci (beide ITA, MM International). Diese fünf haben sich so einen kleinen Vorteil erarbeitet, sie haben in Q1 die Strecke für sich alleine. Je nach Wetterlage wird am morgigen Samstag entschieden, ob die Qualifikation wie üblich in zwei Gruppen startet oder ob es eine Session von 30 Minuten mit allen Piloten geben wird. Die Regenwahrscheinlichkeit steigt bis morgen zunehmend. Auf jeden Fall stehen am Samstag gleich zwei Rennen (11:20 und 15:55 Uhr) auf dem Programm.

Foto: Angelo Poletto/BOSS GP

Es geht los!

Vorschau auf das BOSS GP Season Opening in Mugello am 9., 10. und 11. April 2021.

Die BOSS GP Racing Series macht es möglich: Schon am kommenden Wochenende starten Teams und Fahrer mit ihren Formel 1, Formel 2, Formel 3000 und Auto-GP-Rennern in die neue Saison. Bei der Saisoneröffnung von Europas schnellster Rennserie erwartet die Youngsters und Gentlemen von BOSS GP eine der schönsten Rennstrecken der Welt. Die 5,245 Kilometer lange Strecke in Mugello (erbaut 1974) ist im Besitz von Ferrari und ist traditionell Gastgeber der Motorrad-WM. Im Vorjahr war die Bahn in der Toskana auch Austragungsort eines Formel-1-Rennens. Die Kurvenabfolgen sich meist flüssig und schnell, die Topografie hügelig – eine absolute Lieblingsbahn vieler Piloten.

Nach einigen Jahren Abstinenz wurde Mugello im Vorjahr wieder in den Rennkalender der Big Open Single Seater aufgenommen. Der Cuvee Sensorium Grand Prix war im Oktober 2020 das Saisonfinale. Der erste Lauf war geprägt vom Duell um den FORMULA-Meistertitel zwischen Luca Martucci (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio). Zwar gewann Martucci sein erstes BOSS GP-Rennen, doch für Ghiotto reichte Rang 2 zur Titelverteidigung. Bei ebenfalls regnerischen Bedingungen wurde den Piloten in Lauf 2 viel Mut und Können abverlangt. Beides vereinte Andreas Fiedler (GER, Fiedler Racing), der einer durchwachsenen Saison einen überraschenden Gesamtsieg anfügte.

Dass die BOSS GP Racing Series wie geplant in die Saison starten kann, ist auch dem Rennveranstalter Gruppo Peroni zu verdanken, der das Event in Mugello abwickelt. Im Rahmenprogramm von BOSS GP fahren die Markenpokale Lotus Cup Italia, die Mitjet Italia Racing Series sowie Sportprototypen, historische Renner und Porsche-Gleichmäßigkeitsfahrten. Aufgrund der Pandemie-Lage sind das Fahrerlager und die Tribünen für Fans nicht geöffnet. BOSS GP hofft, bald wieder Zuseher im Paddock begrüßen zu dürfen.

Zeitplan BOSS GP Season Opening Mugello:

Freitag, 9. April 2021
10:35–11:05 Uhr           Freies Training 1
14:10–14:40 Uhr           Freies Training 2

Samstag, 10. April 2021
10:05–10:35 Uhr           Qualifikation (8+20 Minuten)
15:55–16:15 Uhr           Rennen 1 (20 Minuten)

Sonntag, 11. April 2021
10:00–10:10 Uhr           Warm-up
14:30–14:55 Uhr           Rennen 2 (25 Minuten)

Die Starterliste für das kommende Wochenende:

Armando Mangini (ITA)MM InternationalDallara GP2
Luca Martucci (ITA)MM InternationalDallara GP2
Simone Colombo (ITA)MM InternationalDallara GP2
Salvatore De Plano (ITA)MM InternationalLola Auto GP
Ingo Gerstl (AUT)Top SpeedToro Rosso STR1 F1
wird noch bekanntgegebenTop SpeedDallara GP2
Marco Ghiotto (ITA)Scuderia PalladioDallara GP2
Walter Steding (GER)Scuderia PalladioDallara GP2
Nicolas Matile (MCO)Zig-ZagLola Auto GP
Marc Faggionato (MCO)Zig-ZagDallara GP2
Giulio Tine (ITA)ColacinoLola T96 50
Walter Colacino (ITA)ColacinoLola T96 50
Ulf Ehninger (GER)ESBA RacingBenetton B197 F1
Andreas Fiedler (GER)Fiedler RacingDallara GP2
Bruno Jarach (EST)Esti MotorsportDallara GP2
Alexander Seibold (GER)Alexander SeiboldDallara GP2
Gianluca De Lorenzi (SMR)GDL RacingLola Auto GP

Report Rennen 2 Brünn

Walter Steding (Dallara GP2)

Überraschung im Sonntagsrennen: Doppelsieg für Scuderia Palladio.

Zwar hatte es über Nacht geregnet, die Strecke trocknete aber bis zum Start des zweiten BOSS GP-Rennens bei den Masaryk Racing Days weitgehend auf. Somit gingen alle Piloten auf den Pirelli P Zero-Trockenreifen auf die Bahn. Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) erwischte aus Reihe 1 einen schlechten Start, doch er verteidigte die Klassenführung und folgte Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) auf den ersten Metern. Dahinter schaffte es Luca Martucci (ITA, MM International) wie schon gestern, Roman Hoffmann (AUT, Hoffmann Racing) gleich in Runde 1 zu überholen.

Hoffmann musste sich in der Folge gegenüber den von hinten drängenden Salvatore de Plano (ITA, Coloni) und Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing) verteidigen. In Runde 2 kollidierten De Plano und Fiedler in Kurve 1. Während de Plano sein Rennen fast unbeschadet fortsetzen konnte, wurde Fiedlers GP2 Dallara sichtbar beschädigt. De Plano beendete das Rennen auf Rang 5, Fiedler hinter Christian Ferstl (AUT, Ferstl Racing) noch auf Rang 7.

Vorne spitzte sich die Lage zu, als der Gesamtführende Gerstl seinen Toro-Rosso-Formel-1 in die Boxengasse steuerte. Ein überhitzter Motor zwang den Gewinner aller bisherigen Saisonrennen zu einem Zwischenstopp. Damit übernahm Marco Ghiotto die Gesamtführung im Rennen, die er bis zur Zielflagge nicht mehr abgab.

Zwischenzeitlich mischte auch Chris Höher (AUT, Top Speed) das Feld auf. Doch wie schon gestern musste er seinen Wagen vorzeitig in der Box parken. Ghiottos Teamkollege Walter Steding (DEU) sorgte indes für eine Sensation. Zu Rennmitte ging er zunächst an Hoffmann vorbei auf Rang 3. Dieser verteidigte sich hart, doch das reichte nicht. Wenige Runden später war auch Martucci fällig, der in der vorletzten Kurve von Steding überholt wurde. Für Steding war Rang 2 im heutigen Rennen das erste Podium seit seiner bislang erfolgreichsten Rennsaison im Jahr 2015. Für die Scuderia Palladio von Marco Ghiotto war es zudem der erste Doppelsieg der Teamgeschichte in der BOSS GP Racing Series.

Für Titelverteidiger Ghiotto sieht es in der Gesamtwertung nach sechs von 12 Saisonrennen ebenso blendend aus. Rivale Luca Martucci ist bereits 30 Punkte zurück. Auf Rang 3 folgt jetzt wieder Walter Steding, der nur einen Zähler vor Roman Hoffmann liegt.

BOSS GP das nächste Mal in Rennaction gibt es schon in drei Wochen beim Cuvee Sensorium Grand Prix in in Assen. So wie es aussieht erneut vor Publikum.

Foto: Dirk Hartung

Report Rennen 1 Brünn

Ghiotto (GP2) and Gerstl (Toro Rosso)

Ghiotto liefert sich Duell mit Gerstl und baut Führung in der FORMULA aus.

Zum ersten Mal in diesem Jahr konnten Rennsportfans die BOSS GP Racing Series wieder live vor Ort erleben. Der Klang von V10- und V8-Motoren und die spätsommerlichen Temperaturen an die 30 Grad lockten bereits am Samstag einige Tausend Zuseher zu den Masaryk Racing Days ins Automotodrom.

Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) war der klare Favorit auf den Sieg. Doch Gerstl schöpfte nicht das volle Potenzial seines Toro Rosso STR1 aus und so konnte Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) zu Rennmitte plötzlich aufschließen. Zweimal wechselte die Führung unter den beiden, bis sich schließlich Gerstl doch noch durchsetzte. Ghiotto sah’s gelassen, konnte er mit dem Klassensieg seine FORMULA-Tabellenführung weiter ausbauen.

Deutlich größer als zunächst erwartet fiel der Rückstand seiner Konkurrenten Luca Martucci (ITA, MM International) und Roman Hoffmann (AUT, Hoffmann Racing) aus. Martucci überholte gleich nach dem Start Hoffmann und setzte sich anschließend auf Klassenrang 2 fest. BOSS GP-Rookie Hoffmann blieb Dritter und konnte trotz Getriebeproblemen zum dritten Mal in Folge einen Pokal mit nach Hause nehmen.

Weil Walter Steding (DEU, Scuderia Palladio) beim Vorstart nicht wegkam, folgte seinerseits eine Aufholjagd mit einigen sehenswerten Überholmanövern. Letztlich verpasste er das Treppchen mit Klassenrang 4 nur knapp. Steding überholte auch Salvatore de Plano (ITA, Coloni), der als Fünfter die Zielflagge in der Klasse FORMULA sah.

Die meisten Ränge nach vorne ging es für Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing), der sich gleich in der Anfangsphase von Rang 9 auf Rang 6 nach vorne schob. Bianca Steiner (AUT, Steiner Motorsport) blieb im Rennen vor Christian Ferstl (AUT, Ferstl Racing) und Christopher Höher (AUT, Top Speed), der allerdings frühzeitig die Box ansteuerte.

Morgen Sonntag stehen ein Warm-up (9:05 Uhr) und das zweite Rennen (12:20 Uhr) am Programm. Gestartet wird wie in Rennen 1 nach dem Ergebnis des Zeittrainings. Glaubt man der Wettervorhersage, könnten morgen die Pirelli-Regenreifen Cinturato zum Einsatz kommen.

Foto: Dirk Hartung

Report Freies Training Brünn

Der überraschende Trainings-Freitag bei den Masaryk Racing Days im Rückblick.

Blicken wir auf die Trainingszeiten, ist morgen vor allem in der FORMULA-Klasse ein spannender Kampf um die Poleposition zu erwarten. Mit nur knappen Abständen qualifizierten sich sowohl Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) und Luca Martucci (ITA, MM International) als auch Roman Hoffmann (AUT, Hoffmann Racing) für das Qualifying der fünf schnellsten Piloten der Freien Trainings. Speziell Hoffmann könnte morgen bei seinem erst fünften Rennen in einem GP2-Dallara den beiden schnellen Italienern ordentlich einheizen. Zum ersten Mal qualifizierte sich auch Walter Steding (DEU, MM International) für Q1. Kann er morgen gar um ein Podium mitmischen?

Die schnellsten für Q2 qualifizierten Fahrer sind Salvatore de Plano (ITA, Coloni) im A1GP-Auto und Florian Schnitzenbaumer (DEU, Top Speed). Noch in der Eingewöhnungsphase befindet sich Bianca Steiner (AUT, Steiner Motorsport), die nach einer längeren Rennpause ihr Comeback in der BOSS GP Racing Series gibt. Erst zum zweiten Mal am Start eines BOSS GP-Rennwochenendes ist Bergrenn-Spezialist Christian Ferstl (AUT, Ferstl Racing), heute reichte es für Klassenrang 8. Er rechnet sich für Samstag und Sonntag noch einiges mehr aus. Dahinter im Tableau folgen Armando Mangini (ITA, MM International), Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing) und Bruno Jarach (EST, Scuderia Palladio).

Schnellster am heutigen Trainingstag war Brünn-Rundenrekordhalter Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) in seinem Toro Rosso STR1 mit V10-Cosworth-Power. Er stellte mit 1:39.051 die Bestzeit auf. Das in zwei Gruppen geteilte Zeittraining beginnt morgen Samstag um 9:30 Uhr.

Foto: Dirk Hartung

Report: Rennen 1 Imola

Toller Saisonauftakt der BOSS GP am Autodromo Enzo e Dino Ferrari.

Chris Höher (AUT, Top Speed) gewinnt das Rennen in der FORMULA-Klasse. Im Qualifying noch von Luca Martucci (ITA, MM International) geschlagen, war im Rennen gegen das ehemalige GT3-Ass keiner der Rennfahrerkollegen in der Lage, das Tempo mitzugehen. Fehlerfrei sicherte sich der 23-Jährige seinen fünften BOSS GP-Rennsieg.

Dahinter gab’s zwei Duelle, die fast das ganze Rennen lang über begeisterten. Zum einen um Rang 2 in der FORMULA-Klasse zwischen Martucci und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio). Zum anderen um Rang 4 zwischen Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag) und Salvatore de Plano (ITA, Coloni). Während Martucci sich bis zuletzt gegenüber Ghiotto verteidigen musste und hart, aber fair Rang 2 holte, gab um Rang 4 ein Defekt an Faggionatos Auto den Ausschlag zugunsten von de Plano im A1GP-Auto. Walter Steding beendete das Rennen auf Platz 5. Hinter Nicolas Matile kam Christian Ferstl (AUT Top Speed) als Siebenter und damit bester der sechs Rookies ins Ziel.

In der OPEN-Klasse der Formel-1-Autos gab sich der fünffache BOSS GP-Gesamtsieger Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) keine Blöße. In der OPEN fuhr er mit seinem Toro Rosso STR1 ungefährdet zum Gesamtsieg. Zweiter wurde Ulf Ehninger, der damit sein bislang bestes Ergebnis einfuhr. Nicht starten konnte Riccardo Ponzio (ITA, Adriatico Competition) mit seinem Jaguar R3, der hofft, im zweiten Rennen dabei sein zu können. Start ist um 16:15 Uhr.

BOSS GP fährt in Spa

Europas schnellste Rennserie fährt am 1./2. August gemeinsam mit der DTM in Belgien.

Mit Eau Rouge, Blanchimont, Stavelot erwartet die Teilnehmer ein unvergleichliches Erlebnis in einem Formelboliden. Zum ersten Mal seit 2011 ist die legendäre Strecke von Spa-Francorchamps wieder Teil des Rennkalenders von BOSS GP. Am 1. und 2. August steigt das zweite Rennwochenende in den belgischen Ardennen zusammen mit den Tourenwagen der DTM. Bei der Veranstaltung handelt es sich um ein 2-Tages-Event, wie gewohnt stehen zwei Rennläufe der BOSS GP am Programm.

Laut aktuellem Stand sind keine Zuschauer vorgesehen. BOSS GP wird in Zusammenarbeit mit der DTM aber einen kostenlosen Livestream für Fans aus aller Welt zur Verfügung stellen.

Sechs Rennen, verteilt auf vier Monate und in vier Ländern, allesamt auf aktuellen oder ehemaligen Formel-1- bzw. MotoGP-Rennstrecken. Damit kann die BOSS GP Racing Series trotz der schwierigen Umstände in diesem Jahr ihren Teilnehmern und Fans einen abwechslungsreichen und sehr attraktiven Rennkalender präsentieren.

  • 11./12. Juli Imola (Italien) Forza Fanatec
  • 1./2. August Spa (Belgien) DTM
  • 4.–6. September Brünn (Tschechien) Masaryk Racing Days
  • 26./27. September Assen (Niederlande) Cuvee Sensorium Grand Prix
  • 9.–11. Oktober Mugello (Italien) BOSS Mugello Grand Prix
  • 23.–25. Oktober Imola (Italien) Pirelli Grande Finale

Report: Rennen 2 Imola

FORMULA-Titelentscheidung: Bracalente gewinnt das Rennen, Marco Ghiotto den Titel.

Die Entscheidung um den Meistertitel in der FORMULA-Klasse fiel im zwölften und damit letzten BOSS GP-Saisonrennen 2019. Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) ging mit der besseren Ausgangslage ins Rennwochenende. Nach Alessandro Bracalentes (ITA, Speed Center) Sieg im Samstagsrennen schrumpfte sein Vorsprung aber von 15 auf 12 Punkte. Bei einem erneuten Sieg von Bracalente im Sonntagsrennen musste Ghiotto heute zumindest Sechster werden.

Einen Schreckmoment hatte Ghiotto schon beim Start zur Aufwärmrunde, als sein roter GP2-Dallara nicht von der Stelle kam. Glück für Ghiotto: Weil auch ein zweites Auto stehenblieb, durfte sich Ghiotto für den fliegenden Start wieder in die zweite Startreihe nach vorne reihen. Die Scuderia Palladio konnte kurz durchatmen.

Der beste Start hinter dem OPEN-Meister Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) gelang Luca Martucci (ITA, MM International), der fast Bracalente an der Spitze knackte. Ghiotto verlor nicht nur den Platz an Martucci, sondern auch an Salvatore de Plano (ITA, Top Speed). Doch noch in der Anfangsphase überholte Ghiotto wieder beide, und fand im weiteren Verlauf mit schnellen Rundenzeiten sogar den Anschluss an Bracalente. Mit Klassenplatz 2 lag er voll auf Titelkurs.

Marco Ghiotto ist zum ersten Mal BOSS GP FORMULA-Meister

Dabei blieb es auch. Bracalente gewann das letzte Saisonrennen und beendete das Jahr mit einer unglaublichen Bilanz für einen Rookie: 5 Siege, 10 Podestplätze und nur zwei Ausfälle. Schlussendlich einer zu viel, um seinen Landsmann Ghiotto zu knacken, der eine ebenso grandiose Bilanz vorweisen kann: 9 Podestplätze und 2 Siege, aber nur einen Nuller. Nach sechs spannenden Rennwochenenden in Hockenheim, Spielberg, Monza, Assen, Brünn und Imola trennen den neuen FORMULA-Meister Ghiotto und Kontrahent Bracalente letztendlich nur neun Punkte.

Rang 3 im Rennen ging wie am Vortag an Martucci, der bis Rennmitte wieder mit de Plano stritt. De Plano fuhr als Vierter vor Andreas Fiedler ins Ziel, der mit angeschlagenem Getriebe Rang 3 in der Meisterschaft sicherte.

Das schönste Duell lieferten Philippe Haezebrouck (FRA, Speed Center) und Gianluca Ripoli (ITA, MM International), mit besserem Ende für den Franzosen. Bis zur letzten Runde waren beide in Schlagdistanz zueinander auf dem 4,9-Kilometer-Kurs unterwegs. Gegen Rennende den 25-Minuten-Rennens schloss auch Peter Göllner (SUI, Speed Center) auf die beiden auf, konnte aber nicht mehr angreifen. Er beendete die Saison mit einem ordentlichen achten Rang. Nicolas Matile (MCO, Zig-Zag) wurde in der Klasse Neunter. Sein Team Zig-Zag Motorsport Service kündigte an, im nächsten Jahr bei mehr als zwei Rennen am Start stehen zu wollen.

Gesamtsieger des Rennens wurde Ingo Gerstl (AUT, Top Speed), der mit seinem Toro Rosso STR1 heute noch einmal Vollgas gab. Obwohl seine Mechaniker alles gaben, musste Phil Stratford seinen Benetton B197 aufgrund eines Defekts frühzeitig in den Transporter laden. Ein Start beim letzten Rennen des Jahres war ihm nicht vergönnt. Zweiter in der OPEN-Klasse und neuer Vizemeister wird stattdessen „Piter“ (FRA, Ray-Ban), dessen Mannschaft es gelang, im letzten Moment ein großes Ölleck zu reparieren.

Die BOSS GP-Jahressiegerehrung findet am 7. Dezember in Salzburg statt.

Report: Freies Training Brünn

Christopher Höher followed by Alessandro Bracalente (both Dallara Mecachrome)

Volle Dröhnung zum Start der Masaryk Racing Days.

Freitag ist wie gewohnt Trainingstag – das bedeutet mit zweimal 30 Minuten jede Menge Fahrzeit für die Highspeed-Monster der BOSS GP. Schnellster Pilot am ersten Veranstaltungstag bei den Masaryk Racing Days in Brünn war Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Toro Rosso Formel 1 von 2006.Gerstl fuhr gleich in seiner ersten schnellen Runde des Tages mit 1:36.368 eine überlegene Bestzeit, die nur knapp eine Sekunde über dem Rundenrekord (1:35.155) aus dem Vorjahr lag. Ein neuer Streckenrekord ist anvisiert, könnte aber morgen vom prognostizierten Regenwetter verhindert werden.

Auch in der FORMULA-Kategorie war ein Österreicher am schnellsten: Christopher Höher (AUT, Top Speed) gibt an diesem Wochenende sein BOSS GP-Comeback. Der 22-Jährige ist kein Unbekannter im Rennsport, er fuhr schon im ADAC GT Masters und ist mehrfacher österreichischer Rennwagen-Meister. Auch in der BOSS GP hat er mit Erfolgen schon seinen Spuren hinterlassen. Im Training knallte Höher mit 1:43.906 eine Runde hin, die mehr als eineinhalb Sekunden schneller war als jene des zweitschnellsten Formel 2. Für Bracalente, Fiedler & Co. wird er an diesem Wochenende schwer zu knacken sein. Höher fährt auch in Gedenken an seinen kürzlich verstorbenen Vater. Ein spezielles Design am Dallara-Mecachrome erinnert an den größten Förderer seiner Motorsportkarriere.

Tabellenführer Alessandro Bracalente (ITA, Speed Center) erlebte nichtsdestotrotz einen guten Trainingstag, auch weil er im Unterschied zu Titelkontrahent Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) ohne Dreher blieb. Während sich Bracalente für Q1 qualifizierte, muss Ghiotto in Q2. Ob Vor- oder Nachteil, wird sich morgen Samstag im Qualifying ab 10 Uhr weisen.

Drittschnellster FORMULA-Fahrer war in den Freien Trainings Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag). Der Vorjahressieger zählt mit seinem Art-Car ganz sicher auch heuer zu den aussichtsreichen Kandidaten auf einen Pokal. Luca Martucci (ITA, MM International) rollte im zweiten Training auf Start-Ziel aus, dennoch qualifizierte auch er sich mit der viertschnellsten FORMULA-Zeit für Q1. Zurück in der BOSS GP ist Florian Schnitzenbaumer (DEU, Top Speed). Der FORMULA-Champion von 2018 ist heuer nur sporadisch am Start, mit der sechstschnellsten Zeit bewies er, dass er nicht eingerostet ist und ein Wörtchen um die Podestplätze mitreden möchte.

Die meisten BOSS GP-Fahrer nutzten schon den Testtag am Donnerstag, um fürs Wochenende zu proben. Für Salvatore de Plano (ITA, Top Speed) war da der Renneinsatz schon wieder vorbei. Probleme am Motor waren vor Ort nicht mehr zu beheben. Armando Mangini (ITA, MM International) fehlt ebenfalls. Er erholt sich von einer Operation und unterstützt vor Ort seine Teamkollegen. Dennoch gehen morgen 15 Fahrern motiviert in den ersten Renntag. Los geht’s mit dem Qualifying um 10 Uhr, um 14:50 Uhr folgt dann das erste Rennen.