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Report: Freies Training Hockenheim F1

Die ersten Kilometer im Motodrom wurden abgespult: Die BOSS GP ist bereit für das größte Event ihrer Geschichte.

Wie immer ging es am Freitag für die Frontrunner der BOSS GP um die Qualifikation für Q1 im morgigen Qualifying (Start: 10:40 Uhr). Ingo Gerstl (Top Speed) setzte mit 1:22.731 min im zweiten Training die Bestzeit des heutigen Tages. Eine Zeit unter 1 Minute 20 Sekunden wird vom Toro-Rosso-Fahrer morgen erwartet. Schon mit deutlichem Abstand, aber auch weniger Trainingszeit platzierte sich Phil Stratford (Penn Elcom Racing) dahinter. Der US-Amerikaner musste seinen Benetton F1 auf der Strecke abstellen. Ein Problem mit den Bremsyzlindern ließ die Vorderräder blockieren, Stratfords Benetton konnte nur mehr mit dem Kran abgeschleppt werden.

Johann Ledermair lieferte die Geschichte des Tages: Der Ex-Champion und Gewinner der beiden Rennen in Spielberg ersetzte kurzfristig den ausgefallenen Thomas Jakoubek bei Top Speed. Eigentlich war der Österreicher nur als Gast nach Hockenheim gekommen. Ledermair setzte aus dem Stand heraus gleich einmal die Bestzeit der FORMULA-Klasse. Die härtesten Gegner für Ledermair kommen aus demselben Team: Bernd Herndlhofer, mit nur einem Zehntel Rückstand auf Ledermair kann man für den Rest des Wochenendes einen spannenden Kampf der ehrgeizigen Österreicher erwarten.

Tabellenführer Florian Schnitzenbaumer (Top Speed) platzierte sich auf Rang 3. Schon im April war der Deutsche in Hockenheim erfolgreich. Im zweiten Training rollte er frühzeitig aus – ein Schicksal, dass er mit Johann Ledermair und Bianca Steiner teilt. Gerstl, Stratford, Ledermair, Herndlhofer, Schnitzenbaumer – diese Fünf dürfen morgen im Qualifying als erstes auf die Bahn, und haben damit eine freie Strecke zur Verfügung. Die restlichen 14 müssen zehn Minuten später in den Verkehr.

Wolfgang Jaksch (F Xtreme Racing), zuletzt Sieger in Monza, kam im ersten Training gut zurecht und probierte unterschiedliche Linien. Im zweiten Training drehte er sich schon in den ersten Runden mit Highspeed von der Bahn – Auto und Fahrer blieben dabei unbeschädigt. Der vierte Starter in der Topklasse ist Hans Laub (Speed Center). Von FP1 zu FP2 steigerte er sich um mehr als fünf Sekunden. Der Anschluss an die weiteren OPEN-Fahrer ist morgen durchaus möglich.

Unauffällig, aber wieder konstant gut unterwegs war Armando Mangini (MM International). Der Italiener geht beflügelt vom Heimsieg in Monza ins Formel-1-Wochenende. Teamkollege Luca Martucci hat sich als Neunter des heutigen Tages gut in die BOSS GP eingelebt. Der Debütant startet sonst in der italienischen Formel 3; bei der GP2-Premiere war er mehr als ordentlich unterwegs.

Bester FORMULA-Pilot aus dem Team Speed Center war Peter Göllner auf Rang 10. Roy Glaser beim Comeback und Christian Eicke klagten über die Roten Flaggen, die einiges an Trainingszeit stiehlten. U.a. kollidierte Karl-Heinz Becker (Becker Motorsport) mit Walter Steding (Inter Europol Competition). Beckers Bolide wurde an der Aufhängung beschädigt, für den Nachmittag konnte die Beschädigung aber repariert werden. Keine Zeit schaffte „Piter“, der wieder von technischen Problemen geplagt wurde.

Zeitplan für morgen, den 21. Juli 2018:
10:40–11:10: Qualifying
18:00–18:25: Rennen 1

 

Fotos: Daniel Glaser

Report: Freies Training Monza

Ingo Gerstl (Top Speed) war beim ersten Abtasten der Strecke vorne. Rote Flaggen unterbrachen die zwei Trainings am Freitag mehrfach.

 
v.l. Armando Mangini, Rinus van Kalmthout, Wolfgang Jaksch, David Moretti, Wolfgang Jordan

OPEN
Die Bestzeit des heutigen Tages stellte Ingo Gerstl im zweiten der beiden Trainings auf, mit 1:28.5 min unterbot der amtierende Champion die 1:30er-Marke locker. Im zweiten Freien Training war Gerstl nur drei Runden gefahren, dennoch war er abermals der Schnellste – damit bringt sich der Top-Speed-Fahrer in die Favoritenrolle fürs Qualifying morgen Vormittag (10:35 Uhr).

Nach dem Getriebeschaden und der vorzeitigen Abreise vom Red Bull Ring ist Phil Stratford (Penn Elcom Racing) wieder zurück in der BOSS GP. Der US-Amerikaner setzte mit seinem Benetton-Formel-1 zweimal die zweitschnellste Zeit. Im ersten Training strandete er in Lesmo 1, einer Rechtskurve im mittleren Streckenabschnitt, im Kiesbett und musste abgeschleppt werden.

Viele Runden, zumindest im ersten Training, spulte Wolfgang Jaksch (F Xtreme Racing) ab. Nachdem der Super Aguri SA 06 nach Hockenheim wieder flott gemacht wurde, war jeder Kilometer für den Deutschen wichtig. Im zweiten Training drehte er sich ausgangs der zweiten Schikane in die Leitplanke – ob technisch bedingt oder durch einen Fahrfehler ist noch nicht geklärt.

In letzter Sekunde nannte Hans Laub (Speed Center) anstatt eines World-Series-Autos seinen Formel 1 aus dem Jahr 1996: Der weiß-grüne Forti (in Monza zum ersten Mal 2018 dabei) gehört zu den Publikumslieblingen, an diesem Wochenende wird vorrangig geprobt fürs Saisonhighlight in Hockenheim (20.–22. Juli 2018).

Rinus van Kalmthout (Mansell Motorsport) im getunten GP2 mit Judd-Motor war ohne Transponder unterwegs, darum gibt es vom jungen Niederländer noch keine Zeiten.


v.l. Florian Schnitzenbaumer, „Piter“, David Moretti

FORMULA
Mit 1:38.490 min hat sich Marco Ghiotto bei seinem ersten BOSS GP-Start 2018 als schnellster FORMULA-Pilot positioniert. Der Italiener darf als Gesamt-Vierter dieses Trainingstages morgen in Q1 an den Start gehen. Mit ihm darf das noch ein zweiter Italiener, Armando Mangini von MM International. Beide haben damit den Vorteil einer freien Bahn. Der fehlende Windschatten auf einer so schnellen Strecke wie in Monza könnte allerdings auch ein Nachteil sein.

Qualifying 1 um Zweizehntelsekunden verpasst hat Florian Schnitzenbaumer (Top Speed). Der deutsche Tabellenführer hatte in beiden Trainings Ausrutscher, und ist auf der Zeitenliste deswegen nur auf Rang 6 gesamt zu finden. Zu rechnen ist morgen auch mit David Moretti (Griffith’s), der mit 1:41 min ebenfalls auf hohem Niveau dabei ist. Der Italiener verlor im zweiten Testlauf weitere Trainingszeit, der in Lotus-Farben lackierte Dallara rutschte in den Kiesauslauf. Unauffällig durchs Training kamen Andreas Fiedler, Walter Steding (Inter Europol Competition), Christian Eicke (Speed Center) und Wolfgang Jordan (H&A Racing). Auch der älteste Teilnehmer im Feld, Karl-Heinz Becker (Becker Motorsport), hatte Anschluss zum Mittelfeld. Thomas Jakoubek (Top Speed), Veronica Cicha (H&A Racing) und Monza-Newcomer „Piter“ (Ray-Ban) reihten sich auf die weiteren Plätze.

Das Qualifying läuft morgen ab 10:35 Uhr und ist in zwei Gruppen aufgeteilt: Die ersten Fünf des heutigen Trainingstages dürfen in den ersten 10 Minuten auf die Rennstrecke, danach die restlichen 12 genannten Piloten.

Fotos: Michael Kavena/BOSS GP