Schlagwort: Benetton

Report: Rennen 2 Assen

Ingo Gerstl (Toro Rosso STR1)

Roy Glaser gewinnt mit einer dominanten Vorstellung die FORMULA-Klasse und holt damit Saisonsieg Nummer 2; Gerstl vor Stratford in der OPEN.

Es war das Wochenende der Comebacks: Roy Glaser (SUI, Speed Center) war zwar gestern der schnellste Fahrer der FORMULA-Klasse, doch verhinderten zwei Dreher ein Spitzenergebnis. Heute ließ Glaser der Konkurrenz allerdings nicht den Hauch einer Chance. Überlegen gewann der Schweizer seine Klasse, in der Gesamtwertung schaffte er es damit auf Rang 3.

Vor ihm platzierten sich die schnellsten Piloten der offenen Klasse. Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) holte sich Saisonsieg Nummer 8. Damit könnte sich der Salzburger schon beim vorletzten Rennwochenende in Brünn (7.–9. September) zum BOSS GP-Meister 2018 krönen.

Phil Stratford (USA, Penn Elcom Racing) fuhr zum siebenten Mal in diesem Jahr aufs Podest, und auch zum siebenten Mal auf Rang 2 – für Stratford mit seinem Benetton B197 war es das reibungsloseste Wochenende des gesamten Jahres. Im Unterschied zu Assen-Vorjahressieger Wolfgang Jaksch (DEU, F Xtreme Racing), der seinen 2006er-Super-Aguri schon zur Rennhälfte Ende Start-Ziel abstellen, ein technisches Problem zwang ihn schon vorher mehrfach abseits der Strecke.

Vor vollen Tribünen mit begeisterten niederländischen Fans waren vor allem die Duelle im Mittelfeld sehenswert. Und da war vor allem Peter Göllner (SUI, Speed Center) die große Überraschung des Wochenendes. Der Schweizer fuhr das beste Rennwochenende seiner BOSS GP-Karriere, und das trotz Unfalls im Freien Training. Mit Platz 2 in der Klasse FORMULA bestätigte er seine Leistung des Vortages.

Aufs Podest schaffte es heute auch Florian Schnitzenbaumer (DEU, Top Speed), der ein hartes Rennen durchlebte. Nach dem Unfall gestern musste er im zweiten Rennen aufs Ersatzauto wechseln. Ohne Servolenkung und mit den Folgen einer Operation ging der Deutsche körperlich an seine Grenzen gehen – mit Rang 3 baute er seine Meisterschaftsführung aus. Mit ein Grund dafür war der Ausfall von Andreas Fiedler (DEU, Fiedler Racing), der sein Auto auf Rang 2 liegend in der Box abstellte. Damit muss Fiedler in Brünn Punkte auf Schnitzenbaumer gut machen, sonst fällt auch hier die Meisterschaftsentscheidung schon in Tschechien.

Blick nach vorne: Als nächstes gastiert die BOSS GP als Headliner der Masaryk Racing Days Anfang September (7.–9.) im tschechischen Brünn, das Saisonfinale findet zwei Wochen später in Spielberg (21.–23. September) statt, im großen Rahmen der DTM.

 

Stimmen nach dem Rennen:

Neuer Streckenrekord-Halter und Doppelsieger Ingo Gerstl (AUT, Top Speed): „Der Rekord war natürlich klasse, jetzt zählt er. Im Qualifying war ich ja noch schneller. Das zweite Rennen war ruhig, aber die 25 Minuten Rennzeit sind schon richtig lang in einem Formel-1-Auto.“

FORMULA-Sieger Roy Glaser (SUI, Speed Center): „Zwei Rennwochenenden dabei, zweimal gewonnen – was will man mehr? Am Schluss bin ich heute ohne Risiko gefahren. Leider kann ich aufgrund der Arbeit bei keinem weiteren Rennen in diesem Jahr mehr dabei sein.“

Dritter FORMULA Florian Schnitzenbaumer (DEU, Top Speed): „Ich musste nach dem Unfall gestern das Auto wechseln. Wenn du einmal Servolenkung fährst, fährst du nie mehr was anderes. Zu Rennhalbzeit wollte ich schon aufgeben. Am Schluss musste ich langsamer fahren, ich konnte es nicht mehr halten.“

 

Bilder: Michael Kavena/BOSS GP

Report: Qualifying Assen

Roy Glaser (Dallara GP2)

Ingo Gerstl sprengte bei optimalen Bedingungen am ersten Tag mit einer 1:17.157 min den Rundenrekord auf dem TT Circuit in Assen. Stratford im Benetton in Reihe 1, Glaser und Schnitzenbaumer starten aus Reihe 2.

Der Österreicher Ingo Gerstl (Top Speed) ging als Erster ins Qualifying. Gleich zu Beginn nützte Gerstl in seinem Toro Rosso STR1 die freie Bahn, schon in der zweiten Runde gelang ihm eine 1:17.2 min, kurz darauf verbesserte er die Bestzeit nochmals auf 1:17.157. In den folgenden Runden gelang ihm zwar in Sektor 3 eine Verbesserung, für eine erneute Bestzeit reichte es dann aber nicht mehr. Dennoch setzte er damit die schnellste je gefahrene Runde in Assen – ein offizieller Rundenrekord (derzeit: 1:19.371 von Gerstl 2016) gilt aber erst im Rennen.

Phil Stratford (Penn Elcom Racing) geht bei den Rennen (Startzeit 1. Rennen: heute um 16:30 Uhr GMT +1) neben Gerstl in den Startsprint. Der US-Amerikaner im 1997er-Benetton musste in Q2 ausrücken und lag lange auf Rang 3, erst spät (in seiner 9. Runde) konnte er sich auf Rang 2 verbessern. Diesen Rang inne hatte bis kurz vor Schluss Roy Glaser (Speed Center). Der FORMULA-Sieger aus Hockenheim ging in Q1 an den Start, und verbesserte sich dort Runde für Runde. Dem Schweizer hatte schlussendlich auch Florian Schnitzenbaumer, Tabellenführer in der FORMULA, nichts entgegenzusetzen. Der Top Speed-Fahrer lag am Ende gut eine Sekunde hinter Glaser. Damit lagen die zwei schnellsten FORMULA-Fahrer noch vor Wolfgang Jaksch (F Xtreme Racing). Der Vorjahressieger im Super Aguri SA06 ist aber fürs Rennen ein heißer Tipp.

Andreas Fiedler (Fiedler Racing) schaffte bei seiner Rückkehr in die BOSS GP ein ordentliches Ergebnis: Der Deutsche hatte sich in Monza an einem Wirbel verletzt, und gibt an diesem Wochenende in Assen sein Comeback – er startet von Rang 6.

Richtig schnell zeigte sich dieses Mal Walter Steding (Inter Europol Competition). Steding war zwischenzeitlich sogar auf Rang 5 platziert. Noch während der Session musste er seinen Dallara-GP2 abstellen, darum rutschte er gegen Ende zurück auf Rang 7.

 

Peter Göllner und Christian Eicke (beide Speed Center) waren eine Zeit lang hintereinander auf der Strecke unterwegs. Der Schweizer Göllner hatte im Freien Training einen Unfall. Ausgangs der Schikane vor Start-Ziel ging er zu früh ans Gas, das Auto drehte sich, und der GP2-Dallara schlug mit dem Heck in die Reifenstapel. Die Speed Center-Crew schaffte es, das Ersatzauto in kürzester Zeit herzurichten und fürs anschließende Qualifying fit zu machen. Göllner dankte es, und wurde Achter. Das Speed Center-Duo sprengte Veronika Cicha (H&A Racing), die mit Rang 9 ihr bestes Qualifying-Resultat in diesem Jahr erreichte.

Flache Kurbs und eine breite Strecke versprechen für den Nachmittag jede Menge Überholmöglichkeiten. Laut aktuellen Wetterprognosen soll es trotz dichter Bewölkung trocken bleiben.

 

Fotos: Michael Kavena/BOSS GP

Publikumsmagnet: BOSS GP in Assen

Kostenlos, aber nicht umsonst: Beim GAMMA Racing Day treffen Formel-1-Star Carlos Sainz Jr., Superbike-Ass Michael van der Mark und die BOSS GP aufeinander – all das bei freiem Eintritt.

Schon seit einigen Jahren begeistert der GAMMA Racing Day die niederländischen Motorsportfans: Jährlich im Sommer bietet die Veranstaltung auf dem TT Circuit in Assen ein Monsterprogramm, das seinesgleichen sucht. Den Mix aus Kart, Motorrad, Tourenwagen und Formelautos gibt es sonst nirgends. Daher verwundert es kaum, dass bis zu 100.000 Fans in den Nordosten der Niederlande pilgern.

Assen, eine Motorradstrecke
Die erste Dutch Tourist Trophy (TT) für Motorräder fand 1925 statt, allerdings noch auf öffentlichen Straßen. Erst 1955 wurde dafür eigens eine Rennstrecke gebaut, die teilweise aber immer noch für den öffentlichen Verkehr freigegeben war. Die 7,7 Kilometer lange Piste wurde 1984 komplett renoviert und auf 6,1 Kilometer Länge verkürzt. 1992 wurde der heutige TT Circuit Assen zum ersten Mal dauerhaft vom öffentlichen Verkehr getrennt. 2006 gab es abermals eine weitere Änderung am Layout: Die Strecke wurde auf 4,5 Kilometer verkürzt, und die Sicherheit deutlich verbessert.

Assen ist die einzige Strecke, auf der seit 1949 jedes Jahr ein Motorrad-WM-Rennen ausgetragen wurde. Doch auch was den Automobilsport angeht, ist Assen auf der Landkarte vertreten: So startete in der Vergangenheit etwa die ChampCar World Series und die A1 GP auf dem TT Circuit. Auch die BOSS GP fährt seit 2015 wieder regelmäßig in Assen, und sorgt Jahr für Jahr für eine Megashow. Rekordsieger ist der Österreicher Ingo Gerstl (Top Speed), der fünf der letzten sechs Rennen gewann.

Full grandstands are expected for the GAMMA Racing Day 2018

Volle Tribünen werden auch für den GAMMA Racing Day 2018 erwartet

 

GAMMA Racing Day: Event der Superlative
Drei Tage begeistert ein dicht gedrängtes Programm die Zuschauer vor Ort und live im niederländischen Fernsehen. Der Eintritt ist kostenlos, der Zugang zum Fahrerlager ist begrenzt und kostet 15 Euro pro Tag oder 25 Euro für alle drei Renntage. Tickets können entweder vor Ort an den Kassen gekauft werden oder vorab online.

Die BOSS GP fährt aufgrund des dichtgedrängten Programms nur ein Freies Training. Sowohl Samstag als auch Sonntag gibt es ein Rennen der Big Open Single Seater zu bestaunen. Die Fahrzeuge und Teams der BOSS GP befinden sich im Boxengebäude, von Box 11 bis 20.

Weitere Serien im Programm: Supercar Challenge, TCR Europe, Ford Fiesta Cup, historische Sport- und Tourenwagen, FIA Superkart-EM, FIM Seitenwagen-WM, Yamaha R3 Cup.

Außerdem: Formel-1-Demorunden von Carlos Sainz Jr. im Renault, Superbike-Demorunden von Michael van der Mark auf der Yamaha, Formel-1-Zweisitzer und vieles mehr.

One of the highlights: Demo laps from Carlos Sainz Jr. in his Renault Formula 1 car

Eines der Highlights: Demorunden des Formel-1-Renault von Carlos Sainz Jr.

 

Zeitplan: BOSS GP beim GAMMA Racing Day

Samstag, 18. August 2018

10:08–10:38: Freies Training
13:12–13:42: Qualifying
16:30–16:50: Rennen 1 (Distanz: 20 Minuten)

Sonntag, 19. August 2018

16:06–16:31: Rennen 2 (Distanz: 25 Minuten)

BOSS GP is close racing, with fast and loud cars

BOSS GP ist enges Racing mit schnellen und lauten Rennautos

 

Teilnehmer: BOSS GP

In der OPEN gehen Fahrzeuge vom Typ Formel-1-Auto ab Baujahr 1997, Champ Car und IndyCar ab Baujahr 1997 an den Start. Der Motor ist frei; Startnummern von 1 bis 99.

Start-Nr.
Name Team Nat. Auto
1 Ingo Gerstl Top Speed AUT Toro Rosso STR1
7 Phil Stratford Penn Elcom Racing USA Benetton B197
26 Wolfgang Jaksch F Xtreme Racing Team DEU Super Aguri SA06

 

In der FORMULA sind Typ GP2/Formel 2, GP3 (13/16), Auto GP, A1GP, Formula Acceleration 1, Superleague Formula, World Series by Renault, World Series by Nissan, F3000 ab Baujahr 2002 zugelassen. Nur Originalmotoren sind erlaubt, die Organisatoren können aufgrund der Leistungsdaten eine andere Einteilung vornehmen; Startnummern von 100 bis 999.

Start-Nr. Name Team Nat. Auto
101 Peter Göllner Speed Center SUI Dallara GP2
221 Bernd Herndlhofer Top Speed AUT Dallara GP2
222 Veronika Cicha H&A Racing CZE Dallara GP2
321 Andreas Fiedler Fiedler Racing DEU Dallara GP2
505 Walter Steding Inter Europol Competition DEU Dallara GP2
555 Christian Eicke Speed Center SUI Dallara GP2
666 Roy Glaser Speed Center SUI Dallara GP2
888 Florian Schnitzenbaumer Top Speed DEU Dallara GP2

Report: Rennen 1 Hockenheim F1

BOSS GP lieferte eine Show der Superlative im großen Rahmen des Deutschland Grand Prix. Zwei Safety-Car-Phasen und einsetzender Regen machten das Rennen zum spannendsten des Jahres.

Für die 17 Piloten und 2 Pilotinnen der BOSS GP war es das Rennen ihres Lebens: Vor knapp 30.000 Zuschauern war Europas schnellste Rennserie zum zweiten Mal in diesem Jahr am Hockenheimring am Start, aber zum ersten Mal überhaupt im Rahmen der Formel-1-Weltmeisterschaft.

Schon der Start war turbulent: Ingo Gerstl (Top Speed) im Toro Rosso startete von der Poleposition, Phil Stratford (Benetton; Penn Elcom Racing) und Bernd Herndlhofer (Top Speed) reihten sich beim fliegenden Start dahinter ein. Der Schweizer Roy Glaser (Speed Center) hatte einen Blitzstart und schoss bereits in der ersten Kurve auf Rang 3 nach vorne. Dabei profitierte er allerdings auch von der Kollision der Teamkollegen Luca Martucci und Armando Mangini (MM International). Martucci verlor dabei den Frontflügel seines GP2-Dallara.

Doch das war’s noch nicht mit der Action: Glaser legte selbstverschuldet eine 360-Grad-Drehung hin, fuhr aber sofort weiter. Auch Bianca Steiner (Top Speed) war an den Turbulenzen beteiligt, sie musste dem wegfliegenden Frontflügel von Martucci über die asphaltierte Auslaufzone ausweichen.

Die meisten Plätze gut machten in der Startphase wie erwartet Wolfgang Jaksch (F Xtreme Racing; gestartet von Platz 8) und Florian Schnitzenbaumer (Top Speed; gestartet von Platz 11). Martucci fuhr überraschenderweise nicht in die Box, sondern versuchte ohne Frontflügel weiterzufahren. Ohne viel Halt an der Vorderachse fielen die Rundenzeiten um fünf Sekunden in den Keller. Doch Martucci hielt sich wacker, dahinter bildete sich ein Bummelzug mit zeitweise fünf Autos. Als erstes ging Jaksch am waidwunden Dallara von Martucci vorbei, danach Schnitzenbaumer, der in nur eineinhalb Runden drei Autos überholte. Martucci wurde am Ende Siebenter, noch vor Unfallgegner Armando Mangini (8.).

Unordnung in die ersten Plätze brachte die erste Safety-Car-Phase: Ausgelöst wurde diese durch eine Kollision von Hans Laub (Speed Center) im Forti mit Bianca Steiner (Top Speed) im Dallara-GP2. Laub, der im Rennen immer schneller wurde und ebenfalls auf den langsamen Martucci auflief, wurde zusehends aggressiver. Das Manöver gegen Steiner ging schief, die Lücke war zu klein. Laubs Forti rauschte innen über die Kurbs und hob‘ an der Front ab, damit touchierte er Steiners Auto – beide fielen aus.

Das Safety-Car brachte die ersten Piloten wieder eng zusammen. Als die Strecke wieder freigegeben war, schaltete Roy Glaser am Schnellsten. Der Schweizer war zum ersten Mal in diesem Jahr am Start der BOSS GP. Mit seinem Manöver überraschte er die vor ihm fahrenden Stratford und Herndlhofer und überholte die beiden, damit war er auf den ersten Platz in der FORMULA-Wertung gerückt. Herndlhofer fuhr zu Beginn des Rennens sogar die schnellsten Rundenzeiten und lag lange nur knapp hinter Stratford auf Rang 3. Auch er konnte Stratford überholen, mussten den dritten Gesamtrang aber gleich wieder hergeben.

Unbeeindruckt von den Vorkommnissen fuhr Ingo Gerstl zum sechsten Saisonsieg. Bei einsetzendem Regen wurde das Rennen frühzeitig abgebrochen. Ein Opfer des Regens war Wolfgang Jordan, der sich in der Spitzkehre drehte. Hinter Gerstl landeten in der OPEN-Klasse Phil Stratford und Wolfgang Jaksch. Das Podium der FORMULA komplettierten hinter Glaser die Top Speed-Fahrer Bernd Herndlhofer und Florian Schnitzenbaumer.

Walter Steding (Inter Europol Competition) landete trotz Dreher in der Runde zum Vorstart auf einem guten neunten Rang. Ebenso glücklich dürfte der älteste Teilnehmer im Feld, Karl-Heinz Becker, über Rang 10 gewesen sein. Christian Eicke (Speed Center) wurde Elfter vor Thomas Jakoubek (Top Speed), der erst heute Nachmittag an den Hockenheimring gereist war.

Rennen 2 startet morgen Sonntag um 11:10 Uhr und geht über die längere Distanz von 25 Minuten. Startaufstellung ist dieselbe wie für Rennen 1.

 

Fotos: Daniel Glaser

Report: Rennen 2 Monza

Dieses Rennen war nichts für schwache Nerven: Wolfgang Jaksch (Super Aguri) gewinnt überraschend, in der FORMULA-Wertung siegt mit Armando Mangini (Dallara GP2) auch heute ein Italiener.

Sechs Rennen hat es gedauert, bis zum ersten Mal in diesem Jahr Ingo Gerstl (Top Speed) nicht am Podest der OPEN-Wertung steht: Wolfgang Jaksch (F Xtreme Racing) ist der große Überraschungssieger des zweiten Renntages in Monza. Der Deutsche gewann nach Assen 2017 sein zweites BOSS GP-Rennen.

Gleich beim Start profitierte der Deutsche von einem unglücklichen Manöver der vor ihm gestarteten Piloten. Während Jaksch beim Start gleich Armando Mangini (MM International) überholte, flogen die ersten drei der Startaufstellung gemeinsam auf die erste Kurve zu: Ingo Gerstl bog zwar als erster in die Prima Variante ein, doch der Toro Rosso wurde noch beim Einlenken vom Benetton von Phil Stratford (Penn Elcom Racing) getroffen. Dieser wiederum musste beim Anbremsen Rinus van Kalmthout (Mansell Motorsport) ausweichen. Der Niederländer hatte sich mit kalten Bremsen vertan – die Kettenreaktion führte zum Ausfall von Ingo Gerstl (Plattfuß hinten rechts) und Phil Stratford (kaputte Fahrzeugschnauze).


Startunfall mit Gerstl, Stratford, Van Kalmthout und Jaksch

Nach zwei Runden hinter dem Safety-Car überholte Van Kalmthout den Führenden Jaksch. Die Duelle dahinter lauteten Florian Schnitzenbaumer (Top Speed) gegen Andreas Fiedler (Fiedler Racing) und David Moretti (Griffith’s). Ein weiteres Mal unterbrochen wurde das Rennen durch einen Ausrutscher von Christian Eicke (Speed Center). Dieser hatte seinen WSbR-Dallara im Kiesbett der Variante Ascari geparkt.

Als wieder freie Fahrt aufgenommen wurde, bog der auf Rang 1 gelegene Van Kalmthout in die Box ein. Er stellte sein Auto wenig später ganz ab. Jaksch übernahm damit nach dem Pech der letzten Rennen und Tage die Führung. Für eine Schrecksekunde sorgte der spätere Sieger nur einmal, als er ausgangs der zweiten Lesmo-Kurve das Kiesbett streifte.

10 Minuten vor Schluss des 25-minütigen Rennens crashte Andreas Fiedler seinem Vordermann Florian Schnitzenbaumer ins Heck. Schnitzenbaumer drehte sich ins Kiesbett, Fiedler schlug frontal in die Reifenstapel der Variante Ascari ein. Der Deutsche konnte nicht aus eigener Kraft aussteigen und musste mit einem Rettungswagen ins Medical Center gebracht werden. Laut ersten Informationen hat er sich am Rücken verletzt. Wir wünschen auf diesem Wege alles Gute!

 

Ergebnisse:

OPEN:

  1. Wolfgang JAKSCH (SUI) Super Aguri FA SA06 Cosworth 9 Runden
  2. Rinus van Kalmthout (NED) Dallara GP2 Judd + 3 Runden

Schnellste Runde: Rinus VAN KALMTHOUT – 1:37.058 min

FORMULA:

  1. Armando MANGINI (ITA) Dallara GP2 Mecachrome 9 Runden
  2. Marco GHIOTTO (ITA) Dallara GP2 Mecachrome + 0.452 sek
  3. David MORETTI (FRA) Dallara GP2 Mecachrome + 1.054 sek

Schnellste Runde: Marco GHIOTTO – 1:39.693 min

Während Wolfgang Jaksch die OPEN-Klasse gewann, holten in der FORMULA-Klasse zwei Italiener die zwei größten Pokale ab: Armando Mangini siegte vor Marco Ghiotto. Ghiotto, der gestrige Sieger der Klasse FORMULA, blieb am Vorstart stehen. Der Italiener startete aus der Box und folgte dem Feld als Letzter, er profitierte im Rennen von den Ausfällen. Als Dritter wurde David Moretti gewertet, damit stand der Franzose zum ersten Mal am BOSS GP-Podest. Walter Steding (Inter Europol Competition) kam vor Veronica Cicha (H&A Racing) als Vierter der FORMULA-Wertung ins Ziel. „Piter“ (Ray-Ban) holte bei seinem ersten Monza-Besuch als Sechster ebenfalls viele Punkte. Wolfgang Jordans Rennen verlief hingegen unglücklich: Der Deutsche drehte sich in der Aufwärmrunde und wurde weggeschoben. Sein ersten problemloses Rennwochenende in diesem Jahr hatte Karl-Heinz Becker (Becker Motorsport) vor Augen. Kurz vor Schluss des unter Roter Flagge beendeten Rennens rollte er allerdings aus.

 

Stimmen nach dem Rennen:

OPEN-Sieger Wolfgang Jaksch: „Einmal hab‘ ich den Rinus vorbeigelassen, weil er gepusht hat. Der Plan war, mich danach an ihn dranzuhängen. Und weil ich ein bisschen mehr Power habe, mich vielleicht in der letzten Runde vorbeizuschieben. Ich hatte heute eine gute Pace, fühlte mich im Auto deutlich wohler als gestern. Einmal bin ich raus, das war brutal, aber ich habe das Auto zum Glück noch gefangen. Ich wollte das Rennen heute unbedingt gewinnen. Hut ab vor Ingo (Gerstl, Anm.) gestern. Was der für Zeiten gefahren ist, ist sensationell.“

FORMULA-Sieger Armando Mangini: „Das war heute Grande Casino. Ich weiß gar nicht, wie ich da durchgekommen bin.“

 

Als nächstes Rennen der BOSS GP 2018 steht das Saisonhighlight auf dem Programm. Zum ersten Mal fährt die BOSS GP im Rahmen der Formel-1-WM. In Hockenheim (20. bis 22. Juli) werden 25 BOSS GP-Autos erwartet.

Fotos: Michael Kavena/BOSS GP

Report: Rennen 1 Monza

Monza bekam jede Menge BOSS GP-Action zu sehen: Ingo Gerstl im Toro Rosso und Phil Stratford im Benetton lieferten sich ein rundenlanges Duell um den Sieg. Und in der FORMULA ging es nicht nur wegen der Temperaturen heiß her, Sieger hier ein Italiener: Marco Ghiotto.

Spektakulär verlief der Start, teilweise zu viert nebeneinander waren die Boliden unterwegs. Den besten Start auf den hinteren Plätzen erwischten Walter Steding (Inter Europol Competition), Florian Schnitzenbaumer (Top Speed) und Andreas Fiedler (Fiedler Racing). Für die erste Neutralisation (Gelbe Flaggen und Überholverbot auf der ganzen Strecke) sorgte David Moretti (Griffith’s), der nach nur einer Runde auf einem der gelben Speedbumps neben der Strecke hängen blieb.

Beim Restart kam es zu Duellen um die Führung in der OPEN- und der FORMULA-Klasse. Ingo Gerstl (Top Speed) reihte sich ungewohnt die ersten Runden hinter Phil Stratford (Penn Elcom Racing) ein. Der US-Amerikaner im Benetton sammelte damit seine ersten Führungskilometer in diesem Jahr. Zu Rennhalbzeit konnte er sich aber nicht mehr erwehren. Der Österreicher Gerstl legte einen Zahn zu, und überholte Stratford auf der langen Start-Ziel-Gerade, kurz vor dem Anbremsen auf die erste Schikane. Gerstl beendete das Rennen rund eine Sekunde vor Stratford.


v.l. Phil Stratford und Phil Stratford; Marco Ghiotto und Andreas Fiedler

Der als Dritter gestartete (und damit erster der FORMULA-Klasse) Marco Ghiotto verlor die Führung nach dem Restart kurzzeitig an Andreas Fiedler, der früher auf die Grünen Flaggen reagierte. Fiedler konnte sich aber nicht vor Ghiotto halten. Bei dessen Überholmanöver musste Fiedler in die Auslaufzone ausweichen, Rang 2 in der FORMULA-Wertung bedeutet für den Deutschen aber einen weiteren Podestplatz. Ghiotto (im Ex-Auto von Charles Leclerc) gewann beim Comeback nach drei Jahren Rennabstinenz sensationell seine Wertung.

Fast hätte es einen italienischen Doppelsieg beim Heimrennen gegeben. Armando Mangini (MM International) startete von Rang 6 aus ins 20-minütige Rennen. In der Anfangsphase verlor Mangini einige Ränge, nach und nach schob er sich aber bis auf Rang 2 der FORMULA vor. Ein Dreher beendete sein Rennen allerdings vorzeitig. Hinter Ghiotto reihten sich damit Andreas Fiedler und Florian Schnitzenbaumer (Top Speed), der erstmals an diesem Wochenende eine Session ohne größere Zwischenfälle beenden konnte.

Kurz vor Schluss wurde noch einmal Full Course Yellow ausgerufen, als Walter Steding seine gute Platzierung im Kiesbett der Lesmo-Kurven versenkte. An den Platzierungen änderte sich danach nichts mehr:

OPEN:

  1. Ingo GERSTL (AUT) Toro Rosso STR1 Cosworth 12 Runden
  2. Phil Stratford (USA) Benetton F1 B197 Judd + 1.029 sek

Schnellste Runde: Ingo GERSTL – 1:34.891 min

FORMULA:

  1. Marco GHIOTTO (ITA) Dallara GP2 Mecachrome 12 Runden
  2. Andreas FIEDLER (DEU) Dallara GP2 Mecachrome + 1.337 sek
  3. Florian SCHNITZENBAUMER (DEU) Dallara GP2 Mecachrome + 3.327 sek

Schnellste Runde: Marco GHIOTTO – 1:38.677 min


v.l. Veronica Cicha und Christian Eicke; Wolfgang Jordan

Bei 33 Grad und stechendem Sonnenschein wurde das erste von zwei Rennen verspätet gestartet. Das Programm hatte sich aufgrund verschiedener Vorkommnisse in den anderen Rennen verschoben. Kurz vor dem Rennen änderte sich noch einmal die Startaufstellung, als die Rennkommissare drei Grid Penaltys aussprachen: Florian Schnitzenbaumer, Karl Heinz Becker und Wolfgang Jordan wurden für zu schnelles Fahren in der Boxengasse bzw. das Überfahren der weißen Linie am Ende der Boxengasse jeweils um fünf Plätze in der Startaufstellung zurückversetzt.

Schon vor dem Start verabschiedete sich Rinus van Kalmthout (Mansell Motorsport). Beim Weg zum Vorstart blieb sein Dallara-Judd nach wenigen hundert Metern stehen. Damit war der 17-jährige Niederländer, der Vollzeit in der US-amerikanischen Pro Mazda Series unterwegs ist, bereits vor dem Start draußen.

Nicht viel besser erging es Wolfgang Jaksch (F Xtreme Racing), der zwar versuchte mit dem Super-Aguri-F1 aus der Box hinterher zu starten, aber auch hier wieder einmal nicht zum erhofften Renneinsatz kam. Auch seine Lebensgefährtin Veronica Cicha (H&A Racing) musste nach nur zwei Runden zurück in die Box – auch die Tschechin konnte das Rennen nicht wieder aufnehmen.

Rennen 2 startet morgen um 11:30 Uhr. Ein Livestream ist unter www.youtube.com/channel/UCvGyIwwZJAmA7AjO9DEQt6Q abrufbar.

Stimmen nach dem Rennen:
Ingo Gerstl: „Es war schön mit Phil (Stratford, Anm.) nebeneinander zu fahren. In der schnellen Parabolica-Kurve hatte ich gegen Rennende ein unruhiges Auto, da rutschte das Heck ganz schön. Schade, dass Wolfgang Jaksch nicht gestartet ist.“

Marco Ghiotto: „Ich dachte mir, dass ich vorne mitfahren kann. Aber es war das erste Mal seit drei Jahren, dass ich gefahren bin. Aus familiären Gründen musste ich so lange pausieren. Das Auto ist ein wirklich gutes Auto. Die Restarts waren nicht fair, die Autos hinter mir sind in der Full Course Yellow zu dicht aufgeschlossen.“

Fotos: Michael Kavena/BOSS GP

Report: Qualifying Monza

Ingo Gerstl (Toro Rosso STR1) startet die Rennen in Monza vor Rinus van Kalmthout (GP2 Dallara Judd) und Phil Stratford (Benetton B197). Bester Italiener: Marco Ghiotto (GP2 Dallara) auf Rang 4.

Mit 1:26.6 min war der Österreicher Ingo Gerstl (Top Speed) über drei Sekunden schneller als die Bestzeit im Qualifying 2016. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag in der schnellsten gezeiteten Runde über 240 Stundenkilometer. Die gemessene Höchstgeschwindigkeit war über 340 km/h am Ende der Start-und-Ziel-Geraden. Gerstl ist damit in seinem Toro Rosso STR1 der haushohe Favorit auf den Rennsieg am Nachmittag (Start: 16:40 Uhr).

Der in Q1 gestartete Phil Stratford (Penn Elcom Racing) setzte nur eine Runde, und diese ganz zum Schluss der nur acht Minuten langen Session. Rinus van Kalmthout, der erst in Q2 drankam, schnappte dem US-Amerikaner kurz vor Schluss noch den Platz in der ersten Startreihe weg. Der 17-jährige Niederländer im GP2-Dallara mit Judd-Motor war vor allem im ersten Sektor schneller als Stratford. Der Zeitabstand von nur zwei Zehntelsekunden lässt für die Teamkollegen bei Mansell Motorsport ein heißes Rennen erwarten.


v.l. Ingo Gerstl, Marco Ghiotto

Bei knapp 30 Grad Außentemperatur schon in den Vormittagsstunden fühlte sich der Italiener Marco Ghiotto pudelwohl. Vor den Augen vieler Freunde und Gäste qualifizierte er sich als bester FORMULA-Pilot. Mit Rang 4 steht er damit auch einen Platz vor Wolfgang Jaksch (F Xtreme Racing). Der Super Aguri des Deutschen wurde nach dem Trainingsunfall (Beschädigungen an Aufhängung vorne und Frontflügel) gestern wieder flott gemacht. Mit 1:36.3 min fuhr er seine persönliche Bestzeit an diesem Wochenende.

Florian Schnitzenbaumer (Top Speed) sorgte für die einzige Full Course Yellow. Der Deutsche blieb nach einem Fahrfehler neben der Strecke stehen. Er war hinter Ghiotto, Armando Mangini und David Moretti viertschnellster FORMULA-Fahrer. Ihm dicht auf den Fersen war Andreas Fiedler (Fiedler Racing), der im giftgrünen Dallara nur drei Zehntel auf den Tabellenführer verlor. Walter Steding schlug sich bei seinem vierten Auftritt in Monza gut. Er platzierte sich als 10. vor BOSS GP-Rückkehrer Wolfgang Jordan, Karl-Heinz Becker und Veronica Cicha. Christian Eicke (Speed Center) klagte über die vielen Unterbrechungen im Training, im Qualifying konnte er zumindest 11 (und damit die meisten) Runden abspulen. Mit 1:42.7 min ist er am dichten Mittelfeld dran. Stark verbessert zeigte sich der Franzose „Piter“ (Ray-Ban), der ebenfalls seine beste Zeit des Wochenendes im Qualifying hinlegte.

 
v.l. Veronica Cicha, David Moretti

Hans Laubs Forti blieb heute in der Box, der Deutsche von Speed Center assistiert das verbleibende Wochenende als Mechaniker bei Christian Eicke. Damit werden wir den beliebten Formel-1-Boliden erst in Hockenheim wiedersehen. Thomas Jakoubek schielt ebenfalls schon nach Hockenheim. Der Top-Speed-Fahrer hatte sich vor dem Wochenende beim Rennkartfahren die Rippen verletzt und schont sich fürs Saisonhighlight.

Fotos: Michael Kavena/BOSS GP

Report: Rennen 2 Spielberg

Start of race 2 in difficult conditions

Ungleiches Duell um den Sieg: Ingo Gerstl im Formel 1 und Johann Ledermair im GP2 duellierten sich mit ungleichen Waffen auf Augenhöhe.

Das zweite Rennen des Wochenendes wurde hinter dem Pirelli Safety-Car gestartet. BOSS-GP-Rennleiter Rainer Werner hatte schon vor dem Rennen ankündigt, bei nasser Strecke drei Runden mit Geleitschutz zu fahren. Als die Strecke freigegeben wurde, ging Johann Ledermair (Ledermair Motorsport) volles Risiko, um mit Ingo Gerstl (Top Speed) mitzuhalten. Gerstl, der auf der nassen Fahrbahn eher vorsichtig agierte, konnte Ledermair mit Mühe hinter sich halten. Erst nach einigen Runden wuchs der Vorsprung auf eine für Gerstl entspannte Größe von 2,5 bis 3 Sekunden an. Im Ziel trennten OPEN-Sieger Ingo Gerstl und FORMULA-Sieger Johann Ledermair 2,8 Sekunden.

Ledermair aufs FORMULA-Podest folgte ein weiterer Österreicher: Reinhard Kofler (Top Speed) konnte bei seinem allerersten BOSS-GP-Rennen einen Spitzenplatz nach Hause fahren. Gestern musste er Stammfahrer Schnitzenbaumer sein Steuergerät überlassen, und auf einen eigenen Start verzichten. Der Start des KTM-Werkspiloten Reinhard Kofler wurde erst durch Gerstl und seinem Team Top Speed ermöglicht, die Kofler ein Fahrzeug zur Verfügung stellten – ein Dienst am österreichischen Motorsport.

Armando Mangini (MM International) sorgte für das Überholmanöver des Renntages: Der Italiener schnappte sich kurz vor dem Ende Florian Schnitzenbaumer (Top Speed) auf Start-Ziel. Schnitzenbaumer versuchte zu blocken, dem späten Bremspunkt von Mangini konnte er aber nichts mehr entgegensetzen. Schnitzenbaumer bleibt mit Rang 4 aber weiterhin Tabellenführer der BOSS GP.

Schnitzenbaumer in front of Mangini and Steiner

Schnitzenbaumer am Anfang des Rennens noch vor Mangini und Steiner

 

Fehlerfrei durch den Regen kam Bianca Steiner (Top Speed). Die Österreicherin fuhr gestern zum ersten Mal aufs Podest. Heute wurde sie Fünfte in der FORMULA-Wertung. Fast hätte sie noch den langsamer werdenden Schnitzenbaumer eingeholt. Andreas Fiedler wurde Siebenter. Auf Rang 8 platzierte sich Karl-Heinz Becker (Becker Motorsport), der die technischen Probleme der Vortage hinter sich ließ und heute im Regen eine starke Leistung hinlegte.

Einige Piloten, u.a. der Österreicher Thomas Jakoubek (Top Speed) und die beiden Speed-Center-Piloten Christian Eicke und Peter Göllner verzichteten auf einen Start unter den schwierigen Bedingungen. Der zweite Formel 1, der Benetton von Phil Stratford, wurde nach einem Getriebeschaden gestern, schon in der Nacht in den Transporter verladen.

Der BOSS-GP-Tross zieht weiter nach Italien. Das nächste Rennwochenende ist von 29. Juni bis 1. Juli im Autodromo Nazionale Monza.

f.l. Reinhard Kofler, Johann Ledermair, Ingo Gerstl, Armando Mangini

v.l. Reinhard Kofler, Johann Ledermair, Ingo Gerstl, Armando Mangini

 

Ingo Gerstl: „Normalerweise fahre ich bei solchen Bedingungen nicht – das habe ich nur für meine österreichischen Fans gemacht. 1,5 Millionen stehen da auf dem Spiel …“

Johann Ledermair: „Es war enger als gestern. Ich hab‘ schön angedruckt. In der ersten Kurve und in der vorletzten Kurve bin ich einmal raus, aber sonst hat es gepasst.“

Reinhard Kofler: „Es war sehr übersteuernd, am Ende ist es aber immer besser geworden. Wir haben am Set-up nichts geändert, das Auto war sehr hart abgestimmt. Es ist aber insgesamt viel mehr rausgekommen, als ich erwartet habe. Ich würde gerne wieder fahren – hier herrscht extreme Suchtgefahr.“

Report: 2. Freies Training Spielberg

Phil Stratford with his Benetton in the uphill section

11 Fahrer nahmen am zweiten und letzten Freien Training vor dem Qualifying (Samstag, 9:40 Uhr) teil. Unter anderen blieb auch Ingo Gerstl, der Schnellste vom Vormittag, in der Box.

Bei trockenen Bedingungen setzte zuerst Johann Ledermair (Ledermair Motorsport) im Dallara GP2 die Bestzeit. Erst kurz vor Schluss konnte der US-Amerikaner Phil Stratford (Penn Elcom Racing) im Benetton-Formel-1 die Reihenfolge wieder zurechtrücken. Stratford hatte aber schon vorher angekündigt, es heute eher langsamer anzugehen, Kilometer sammeln war die Devise beim Zweitplatzierten in der Meisterschaft – 14 Runden spulte er innerhalb der 25 Minuten ab.

Natural spectacle: Armando Mangini on one of the most beautiful race tracks in the world

Der Red Bull Ring ist nicht nur für Armando Mangini ein Naturspektakel

 

Zwar wieder schnell (Platz 3, 1:19.8 min), aber nur kurz unterwegs war der Österreicher Reinhard Kofler im zweiten Training. Der Österreicher rollte ausgangs der zweiten Kurve aus. Beim Ausrollen kreuzte er die Fahrbahn, was als durchaus brenzlig zu bezeichnen ist. Autos und Fahrer blieben zum Glück heil.

Im Tandemflug um den Red Bull Ring waren wieder Florian Schnitzenbaumer und Bianca Steiner (beide Top Speed) unterwegs, die zwei platzierten sich auf den Rängen 5 und 6, hinter Armando Mangini (MM International), der mit 1:19.997 min eine Sekunde auf die FORMULA-Bestzeit von Johann Ledermair verlor.

Peter Göllner had some troubles during practice

Peter Göllner hatte am Freitag mit technischen Problemen zu kämpfen

 

Wie schon im ersten Training plagten Peter Göllner technische Schwierigkeiten, ein langer Abend steht den Mechanikern von Speed Center bevor. Auch Karl-Heinz Becker im einzigen World-Series-Boliden war mit 1:33.8 min sicher noch nicht am Limit von Fahrzeug und Fahrer unterwegs.

Die zwei Rennen starten am Samstag um 15:05 Uhr und am Sonntag um 10:40 Uhr. Der Eintritt zur Rundstreckentrophy im österreichischen Spielberg ist frei.

Zurück im neuen Zuhause: BOSS GP in Spielberg

Das Wahrzeichen des Red Bull Ring: der Bulle

Die Traditionsveranstaltung Leeb Rundstreckentrophy ist nach einjähriger Pause zurück im Rennkalender der Big Open Single Seater.

Zweite Station: Mammutprogramm
Im Vorjahr musste die BOSS GP das beliebte Rennen in Spielberg aussetzen. Aufgrund des einmaligen Gastspiels beim Jumbo Race Festival in Zandvoort trat die BOSS GP nicht auf der Grand-Prix-Strecke am Red Bull Ring an. Das Rennen in den Niederlanden war genau am selben Termin angesetzt wie das Stammrennen der Serie in Österreich. Da man 2018 nur einmal in den Niederlanden antreten wird, und zwar von 17. bis. 19. August in Assen, steht einem Heimrennen für die in Österreich angemeldete Rennserie diesmal nichts im Wege.

Die BOSS GP ist der Hauptprogrammpunkt, der von Gerhard Leeb organisierten Rundstreckentrophy. Die österreichischen Rennfans haben an diesem Wochenende das einzige Mal die Gelegenheit, Formel-1-Autos aus der Zehnzylinder-Ära in Rennaction zu sehen. Durch den Wegfall des Truck Grand Prix ist die Rundstreckentrophy in diesem Jahr zudem die erste Großveranstaltung am Red Bull Ring. Neben der schnellsten Rennserie Europas starten der GT4 Central European Cup, die GT-, Tourenwagen- und Formelrennen der FIA-Zentraleuropazone, der Škoda Octavia Cup, der Kia Platinum Cup und die DMV Sportwagen-Serie.

Ingo Gerstl (Toro Rosso STR1) und Klaas Zwart (Jaguar R5)

Ein episches Duell lieferten sich Ingo Gerstl (vorne) und Klaas Zwart (hinten) beim letzten Auftritt der BOSS GP in Spielberg 2016


Red Bull Ring: ein Naturschauspiel
Hermann Tilke, der weltweit renommierteste Streckenarchitekt, hat sich der Gestaltung des neuen Red Bull Ring angenommen. Entstanden ist eine Rennstrecke wie ein Erlebnispark, die von der FIA mit dem höchsten Standard, als „Grade A“, homologiert wurde. Die Länge von 4,318 km entspricht der Grand-Prix-Streckenführung von 1996 bis 2003. Seit 2011 ist die Strecke, rund 75 Kilometer nordwestlich von Graz, wieder geöffnet, seit 2014 gastiert die Formel-1-Weltmeisterschaft wieder in Spielberg, seit 2016 der Motorrad-Grand-Prix. Eine Besonderheit der Rennstrecke sind die Höhenunterschiede (maximale Steigung 12 %, maximales Gefälle 9,3 %) und die prachtvolle Einbettung in die Alpen-Landschaft.

Teilnehmer: BOSS GP
Ein Hubraumlimit für die Motoren gibt es in der OPEN-Klasse nicht – „anything goes – alles geht“ ist hier die Devise. Vier Formel-1-Fahrer hatten sich angekündigt, zwei treten den Weg nach Spielberg an: Ingo Gerstl, BOSS-GP-Meister und Gewinner der letzten beiden Rennen in Spielberg 2016, und der US-Amerikaner Phil Stratford im Berger-Benetton aus dem Jahr 1997.

Start-Nr.
Name Team Nat. Auto
1 Ingo Gerstl Top Speed AUT Toro Rosso STR1
7 Phil Stratford Penn Elcom Racing USA Benetton B197

 

Johann Ledermair gibt Autogramme

Mit Johann Ledermair kommt in Spielberg ein Ex-Champion zurück

 

12 Starter und eine Starterin sind in der kleineren FORMULA-Klasse gemeldet, darunter der Gewinner der ersten beiden Rennen in Hockenheim: Florian Schnitzenbaumer. Kurzfristig vom Arrows-Formel-1 auf einen GP2 umgestiegen ist Bernd Herndlhofer, der anstatt der Tschechin Veronika Cicha fährt, die gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Wolfgang Jaksch ab dem nächsten Rennen wieder dabei ist. Nach seinem Unfall im ersten Rennen in Hockenheim befindet sich Salvatore de Plano auf dem Weg der Besserung, die zwei Rennen in Spielberg lässt der Italiener aber aus. Sein Comeback gibt Johann Ledermair aus Tirol, der 2012 und 2015 den Titel in der zweiten Klasse holte.

Start-Nr. Name Team Nat. Auto
100 Thomas Jakoubek Top Speed AUT Dallara GP2
101 Peter Göllner Speed Center SUI Dallara GP2
110 Bianca Steiner Top Speed AUT Dallara GP2
121 TBA Top Speed Dallara GP2
221 Bernd Herndlhofer H&A Racing AUT Dallara GP2
321 Andreas Fiedler Fiedler Racing DEU Dallara GP2
323 Armando Mangini MM International ITA Dallara GP2
411 Karl-Heinz Becker Becker Motorsport DEU Dallara WSbR
444 Johann Ledermair Ledermair Motorsport AUT Dallara GP2
505 Walter Steding Inter Europol Competition DEU Dallara GP2
555 Christian Eicke Speed Center DEU Dallara GP2
565 Hans Laub Speed Center DEU Dallara GP2
888 Florian Schnitzenbaumer Speed Center SUI Dallara GP2


Zeitplan: BOSS GP bei der Leeb Rundstreckentrophy
Am Donnerstag gibt es bereits Testfahrten am Ring, die Veranstaltung selbst beginnt am Freitag, ab 8 Uhr. Bis 19 Uhr gibt es sowohl Freitag als auch Samstag jede Menge Rennaction, am Sonntag ist um 16 Uhr Schluss.

Freitag, 18. Mai 2018

9:30 Uhr–9:55 Uhr: Freies Training 1
18:00 Uhr–18:25 Uhr: Freies Training 2

Samstag, 19. Mai 2018

9:40 Uhr–10:10 Uhr: Qualifying
15:05 Uhr–15:40 Uhr: Rennen 1

Sonntag, 20. Mai 2018

10:40 Uhr–11:15 Uhr: Rennen 2

Auf der Startaufstellung

Die Wettervorhersage fürs Wochenende ist gemischt: Sonne und Regen sollen sich abwechseln


Freier Eintritt und offenes Fahrerlager

Freunde des Formel- und Tourenwagensportes kommen bei der Leeb Rundstreckentrophy sicher auf ihre Rechnung: An allen drei Tagen gibt es freien Eintritt, inkludiert ist dabei der Besuch des Fahrerlagers. Die Fahrzeuge der BOSS GP befinden sich in den Garagen mit den Nummern 12 bis 20, seine Zelte im Fahrerlager hat Andreas Fiedler (Dallara-GP2) aufgeschlagen – auf Höhe Box-Nummer 18.