Monat: Oktober 2024

Vor dem Finale der BOSS GP in Misano steht es 50-50 für Sieg.

Zwei Gesamtsiege sind schon unter Dach und Fach, doch zwei Titel sind beim BOSS GP Finale in Misano noch zu vergeben. In der stärksten Kategorie der BOSS GP krönte sich der deutsche Ulf Ehninger von ESBA-Racing mit seinem Benetton B197 F1 nach 2022 um zweiten Mal als Meister der F1-Class. Zu Saisonbeginn profitierte Ehninger von den technisch bedingten Ausfällen von Ingo Gerstl (AUT), Team Top-Speed, im Toro Rosso STR 1. Beim Rennen am Red Bull Ring war Ehninger mit dem Benetton F1 nicht am Start, weil er an diesem Wochenende seinen Sohn beim Kartrennen betreute. Doch danach erwies sich, wie bereits vor zwei Jahren, regelmäßiges Punktesammeln als erfolgreich.


Viel Freude über den zweiten Gesamtsieg in der F1-Class: Ulf Ehninger und das ESBA-Racing Team.

Ebenfalls zum zweiten Mal erfolgreich war Ex-Formel 1 Pilot Antonio Pizzonia von HS-Engineering. So wie 2023 dominierte der sympathische Brasilianer mit dem starken Dallara World Series V8 T12 4.5 in der Open-Class der BOSS GP. Bis auf Assen, wo HS-Engineering nicht mit dabei war, holte Pizzonia bei jedem Rennen das Punktemaximum. Er sicherte sich somit bereits vor Misano wieder den Gesamtsieg in der BOSS GP Open-Class.


HS-Engineering Teamchef Michael Hascic mit seinem 2-fachOpen-Class Champion Antonio Pizzonia.

Noch offen sind die beiden anderen Klassen, wobei speziell in der stark umkämpften Formula-Class sowohl der Gesamtsieg als auch zahlreiche weitere Platzierungen noch nicht fixiert sind.

Angenommen, der in der Formula-Class derzeit an zweiter Stelle liegende Simone Colombo (ITA), MM International Motorsport, gewinnt mit dem Dallara GP2, so wie zuletzt, auch in Misano wieder beide Läufe, dann genügt dem derzeit Führenden Marco Ghiotto (ITA), Scuderia Palladio, mindestens ein dritter und ein vierter Platz, um sich mit einem halben Punkt Vorsprung wiederum als Meister der BOSS GP Formula-Class zu behaupten. Hinter diesem italienische Dou liegt Colombos Teamkollegin und Japans Nachwuchsamazone Juju Noda. Die Tochter von Ex-Formel 1 Pilot Hideki Noda fährt dieses Jahr mit BOSS GP und der japanischen Super Formula Serie ein Doppelprogramm. Ihr dritter Platz in der Formula-Class ist noch keineswegs abgesichert. Rookie Michael Fischer (AUT) von Red Rose Racing by LRT, der in seinem Einstiegsjahr in der BOSS GP hervorragende Ergebnisse aufweist, hat theoretisch noch die Möglichkeit, den dritten Gesamtrang in der Formula-Class zu erobern. Auch auf den Plätzen dahinter kann das Finale in Misano die Gesamtreihung noch ordentlich durcheinandermischen.

Bei den Super-Lights hat Vorjahresmeister Henry Clausnitzer (GER), WF-Racing, mit seinem Tatuus Formula Renault V6 ebenfalls nur noch die theoretische Chance, seinen Erfolg von 2023 zu wiederholen, denn der Schweizer Stephan Glaser, Jo Zeller Racing, Dallara World Series V6, dominierte in diesem Jahr, in seiner ersten BOSS GP Saison, die kleine Klasse. Bis auf das Rennen am Nürburgring, wo Glaser nur auf die Plätze zwei und fünf fuhr, holte sich der Eidgenosse in allen anderen Rennen den Laufsieg bei den Super-Lights der BOSS GP Racing Series.

1.-3. November 2024:
Grande Finale BOSS GP Racing Series 2024 – Misano World Circuit / Italien

Wohl einer der schönsten Boliden im Feld der BOSS GP: Stefan Eisinger-Sewald, Red Roses Racing, Ralt F3000 RT23.

Tabellenstand BOSS GP Racing Series – alle Klassen

Bericht: Black/SMW MEDIA
Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP

Großartiger Herbstbeginn in Mugello

Nach dem Rennen in Assen / Niederlande und der anschließenden Sommerpause zog es die Teams der BOSS GP Racing Serie Anfang Oktober in den Süden. Bereits bei Nennschluss stand fest, dass es in der Toskana mit 24 Boliden wieder ein sehr großes Starterfeld geben wird. HS-Engineering aus Österreich hatte in Assen pausiert, doch für Mugello waren wieder beide Dallara World Series V8 T12 genannt. Der brasilianische Ex-Formel 1 Pilot Antonio Pizzonia mit dem stärkeren 4,5 Liter Gibson-Aggregat in der Open-Class und der Ire Paul O´Connell mit dem 3,5 Liter V8. Das französische ZIG-ZAG-Team brachte mit dem Monegassen Nicolas Matile und dem Franzosen Jean-Christope Peyre wieder zwei altbekannte Auto-GP-Racer in der Formula-Class an den Start.


Jean-Christope Peyre (FRA), ZIG-ZAG Motorsport, Lola Auto-GP.

Ein Wiedersehen gab es auch mit Giancarlo Pedetti (ITA), der diesmal einen GP 2 der Scuderia Palladio pilotierte. Erstmals in dieser Formula-Class mit dabei der Tscheche Vladimir Netušil. Er wagte den Umstieg von einem Formel 3 in den GP2 des italienischen Teams MM International Motorsport. Zu dem großen Starterfeld gesellte sich auch der BOSS GP Super-Lights-Champion aus dem Jahr 2022, Andreas Hasler aus Österreich, der nach längerer, technisch bedingter Abstinenz wiederum seinem Dallara World Series V6 T08 in die Toskana brachte.
In den beiden freien Trainings, die bei wechselnden Bedingungen gefahren wurden, duellierten sich Ingo Gerstl (AUT) vom Team Top-Speed im Toro Rosso STR1 F1 und Antonio Pizzonia. Gerstl fuhr in FP1 mit 1:30.422 die schnellste Zeit, Pizzonia konterte als Schnellster in FP2, kam jedoch mit 1:31.513 nicht an die Zeit des Österreichers heran. Dahinter ein italienisches GP 2 Trio mit Simone Colombo, Massimiliano Cuccarese (beide MM International Motorsport) und Marco Ghiotto (Scuderia Palladio). Überraschend stark Neueinsteiger Vladimir Netušil, der sich nach den beiden freien Trainings hinter diesem Trio und somit im vorderen Feld der Formula-Class bemerkbar machte. Ein spannendes Qualifying war zu erwarten – und das gab es dann auch, allerdings mit erheblicher Verzögerung, denn der Morgennebel hielt sich hartnäckig und war so dicht, dass ein rechtzeitiger Beginn für keine der an diesem Wochenende in Mugello anwesenden Rennklassen möglich war. Erst zwei Stunden später als geplant gingen mit dem Alfa Romeo Revival Cup die ersten Piloten auf die Strecke.


Die durch den starken Nebel verursachten Verspätungen im Zeitplan trübte keineswegs die Stimmung bei den Teilnehmern der Boss GP Racing Series (im Bild: Paul O´Connell / HS-Engineering, Ingo Gerst / Top-Speed und Andreas Hasler / Hasler Motorsport).

Der Nebel verzog sich dann schnell und die Wetterlage verbesserte sich. Somit waren im Qualifying der BOSS GP wesentlich bessere Rundenzeiten möglich. Aufgrund des großen Starterfeldes wurden diesmal das 30-min. Qualifying wieder in zwei Gruppen aufgeteilt. Zuerst 10 Minuten für die schnellsten aus den freien Trainings und nach eine Wechselphase dann 18 Minuten für das restliche Feld.
Die Besten in der jeweiligen Klasse im Qualifying:

F1 Class:Ingo Gerstl (AUT), Team Top-Speed, Toro Rosso STR 1 F1
Open ClassAntonio Pizzonia (BRA), HS-Engineering, Dallara WS V8 T12 4,5
Formula Class:Simone Colombo (ITA), MM International Motorsport, Dallara GP2
Super Lights Class:Stephan Glaser (SUI), Jo Zeller Racing, Dallara WS V6 T08

Dominiert in diesem Jahr in der BOSS GP Super-Lights-Class: Stephan Glaser (SUI), Jo Zeller Racing, Dallara WS V6 T8.

Aufgrund der nebelbedingten Verzögerungen musste PNK als Veranstalter unter Absprache der Rennleitung und der BOSS GP Organisation den Zeitplan enorm straffen. Alle Serienveranstalter halfen sehr engagiert mit, um sämtliche geplanten Rennläufe durchzubringen. Für das Rennen 1 der BOSS GP, das mit knapp einer Stunde Verspätung gestartet wurde, musste dadurch die Renndauer um zwei Minuten gekürzt werden.
Klassenergebnisse BOSS GP Rennen 1:

Das Rennen 2 am Sonntag ging wie ursprünglich geplant über die Bühne.
In der Formation-Lap vorne weg die beiden Formel 1 mit Ingo Gerstl und Ulf Ehninger (GER), ESBA Racing, Benetton B197 F1. Hinter dem zweiten Leading Car das restliche Feld, angeführt von Antonip Pizzonia und gefolgt von einer Armada an GP2 Piloten der Formula Class. Da in den einzelnen Klassen einige Vorentscheidungen in Hinblick auf den Gesamtsieg fallen konnten, waren spannende Zweikämpfe und interessante Fights um die einzelnen Platzierungen in den Punkterängen zu erwarten. Und so kam es dann auch. Rundenlang wurden Positionen gewechselt.


Mit zwei Laufsiegen in Mugello rückt Simone Colombo (ITA, MM International Motorsport, Dallara GP2, im Bild vorne), dem bisher Führenden der BOSS GP Formula-Class, Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio, Dallara GP2) in der Punktewertung immer näher. Die Entscheidung um den Gesamtsieg dieser Klasse wird wohl am Misano-Wochenende Anfang November fallen.

Klassenergebnisse BOSS GP Rennen 2:

Da die F 1 Class der BOSS GP Anfang November beim Finale in Misano nicht am Start ist, steht Ulf Ehninger zum zweiten Mal als Gesamtsieger fest. Ebenso Antonio Pizzonia in der Open Class der BOSS GP. Keine Titelentscheidung gibt es in den restlichen zwei Klassen der BOSS GP. Hier sind sowohl Gesamtsieg und auch die Platzierungen dahinter noch offen. Es ist somit vom 1. Bis 3. November ein spannendes BOSS GP Finale in Misano zu erwarten.


Nach 2022 zum zweiten Mal Gesamtsieger der BOSS GP F1-Class: Ulf Ehninger (GER), ESBA Racing, Benetton B197 F1.


Konnte seinen BOSS GP Gesamtsieg in der Open-Class aus dem Vorjahr wiederholen: Ex-Formel 1 Pilot Antonio Pizzonia (BRA), HS-Engineering, Dallara World Series V8 T12 4,5.

Tabellenstand BOSS GP Racing Series – alle Klassen
Galerie PNK Racing Weekend Mugello

Bericht: Black/SMW MEDIA
Fotos: Angelo Poletto/BOSS GP